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Vor knapp einem Jahr atmeten die ersten Need For Speed-Fans nach einer kleinen Durststrecke erstmals wieder auf. Denn mit Hot Pursuit gelang den Entwicklern von Criterion Games endlich wieder ein tolles Need For Speed. Ein Jahr später erscheint nun ein neues NFS von EA Black Box, dem Studio, dem angekreidet wird, die vorhergegangenen Titel uninteressanter als je zuvor gestaltet zu haben. Wie es mit dem aktuellen Need For Speed für unsere Xbox 360 Konsole aussieht, verraten wir euch in unserem Testbericht.

NFS goes Hollywood

Was ein Opening: Ein knallroter Porsche Carrera 4 S, ein Charakter, der so scharf dargestellt ist, dass man seine Augenbrauen zählen kann, und die Hoffnung auf ein Need For Speed, welches sich keinen Absacker hinter dem im letzten Jahr veröffentlichten NFS Hot Pursuit erlaubt. Wahnsinn! Schade, dass das zu viel Hoffnung und zu wenig des Guten war. Aber nun der Reihe nach...

Wir finden uns also in einem edlen Sportwagen aus Zuffenhausen wieder, allerdings nicht am Boden, sondern in der Luft. Etwas skurril und beängstigend. Besonders in Anbetracht dessen, das wir gerade von einem Schrottplatz-Kran in eine Schrottpresse verfrachtet werden. Dann geht es blitzschnell, durch das Drücken verschiedener Buttons können wir uns aus Porsche und Presse befreien, steigen in einen geparkten Audi RS4 und die Flucht beginnt. Verfolgt von ein paar bösen Gangstern in Porsche SUVs, die auf uns schießen, geht es einige Kilometer weiter. Dann sind die fetten Boliden abgehängt und es gibt ein wenig Zeit zum durchatmen.

Wir befinden uns in der Haut von Jack Rourke, dem wohl besten Fahrer, der allerdings jede Menge Schulden bei verdammt gefährlichen Leuten hat. Dank Sam, einer Sponsorin, kann er beim großen Rennen - genannt ,,The Run" - mitfahren und im Falle eines Sieges 25 Millionen Dollar abgreifen, wobei er selbst nur 10% bekommen würde. Trotzdem, eine satte Summe! Ab jetzt gilt es also ein Rennen quer durch Amerika zu meistern, um das Preisgeld absahnen zu können. Dabei steht kein Team zur Seite und da das Ganze auf öffentlichen Straßen abläuft, gibt es natürlich auch Cops, die versuchen die Raser aufzuhalten.

Die Quicktime-Events, wie wir eines gleich am Anfang erleben konnten, ziehen sich durch die komplette Story, passen leider aber ganz und gar nicht ins Spiel. Schön zwar, dass sich EA etwas Neues hat einfallen lassen, schlecht aber, dass es eine so unpassende Aufmachung ist. Verfolgungsjagden mit schießwütigen Gangstern, die ,,Special Events", welche die Rennen mit den geskripteten Aktionen unterbrechen, und mega-riesen Sprünge mit dem Auto sind nicht nur übertrieben, sondern auch in der Aufmachung irgendwie nicht passend. Sollte dies auch ein neuer Charakterzug für kommende Need For Speed-Spiele sein, müsste man ihn wohl noch einmal überdenken. Hollywood-Unterstützung gut, aber bitte dosiert.

San Francisco - New York

Diese Strecke muss man bewältigen, um ,,The Run" zu gewinnen. Die einzelnen Rennen sind also praktisch die Etappen von Stadt zu Stadt. Trotz der eigentlich ziemlich langen Strecke sind die Rennen oft kurz gehalten. Manchmal muss man in einer bestimmten Zeit einen bestimmten Ort erreichen, manchmal sind es auch nur einige Gegner, die man vor Ablauf der Zeit überholen muss, um das Rennen erfolgreich abzuschließen. Quer durch Amerika, d.h. es gibt verschiedene Landschaften, die auch verschiedene Überraschungen parat halten. Die Rocky Mountains machen die Rennen durch auf die Straße rutschende Lawinen spannender und ein Sandsturm im berüchtigten Death Valley sorgt auch für frischen Wind. Dazu gibt es natürlich ganz viele Straßensperren und auch Helikopter, die euch mit dem Boardgeschütz die Hölle heiß machen.

Neben den Zeit- und Überholrennen gibt es auch immer wieder ein direktes Duell mit anderen Fahrern. Wirklich spannend oder mit Überraschungen gespickt ist die Story aber wahrlich nicht und so bleibt ein eventuell möglicher WOW-Effekt definitiv aus. Wirklich viel Zeit gibt es dafür auch nicht. Wer nicht mit angezogener Handbremse fährt, sollte in maximal 4 Stunden komplett durch sein.

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Fazit

Need For Speed: The Run lässt die Fans nicht aufatmen. Die Zeiten unterdurchschnittlicher Ableger der Serie sind leider noch nicht vorbei. Ein neuer Ansatz, mit Quick-Time-Events und übertriebender Hollywood-Darstellung, bringt der Story keine Pluspunkte und die kurze Spielzeit lässt auch zu wünschen übrig.

Der Fuhrpark ist nicht sonderlich groß, bietet aber eine solide Auswahl an Fahrzeugen, die leider mit viel zu wenigen Details auf den Bildschirm kommen. Man mag sie zwar kaum von nahem sehen, das macht es aber nicht besser, wenn man weiß, welche Details man nun sehen könnte. Die Umgebung ist abwechslungsreich im Setting, im Einzelnen aber auch langweilig und ohne Highlights. Unscharfe Texturen und Pop-Ups sieht man immer wieder.

Wirklich störend ist die schlechte KI, die verdammt aggressiv sein kann, aber auch einfach unlogisch und unkonsequent fährt. Das Fahrverhalten ist typisch Arcade, mit ganz wenigen Unterschieden bei den diversen Fahrzeugen. Vollgas ist angesagt!

Der Multiplayer bietet verschiedene vorgegebene Events mit vorgegebenen Fahrzeugen. Wirklich viel Auswahl hat man, wie auch im Singleplayer bei den Einzelrennen, nicht. Schade!

Der "alte" Ansatz im letztjährigen NfS: Hot Pursuit war definitiv besser. Need For Speed: The Run hat aus meiner Sicht kein Hitpotential.


Bewertung

Pro

  • Gutes Autologsystem
  • Herausforderungen im Multiplayer
  • Lizensierte Fahrzeuge, auch Porsche

Contra

  • Teils lange Ladezeiten
  • Grafik zu lasch
  • Keine Cockpit-Perspektive
  • Kein Tuning möglich
  • Schwache Story
  • Gummiband KI
  • Online-Pass

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
7

6 Kommentare

Nightskull Di, 27.12.2011, 16:16 Uhr

Ich hab mir The Run von nem Kumpel ausgeliehen.
Ich hatte die Story nach sage und schreibe 2,5 Std durchgespielt!
Bin sehr enttäuscht, abgedroschene Story, langweiliges Fahrgefühl, keine Tuningmöglichkeiten und die Autoauswahl auch nicht gerade eine Granate.

Als Schulnote würde ich dem Spiel eine 4-5 geben. Furchtbar.

SoulEnte Di, 27.12.2011, 12:45 Uhr

andreas2807 schrieb:
Kenne auch alle Teile von NfS. Aber meiner Meinung nach kam nach Most Wanted nichts gescheites mehr. Also zumindest nichts was mich länger mitreissen konnte als einmal durchspielen. Besitze auch alle Teile für die 360. Spiele sogar momentan Carbon. Aber ob ich mir den neuen Teil zulege ist fraglich:-k

demm stimme ich voll und ganz zu also the run ist reiner müll und dafür zahlt man 50 - 70 € hallo ma ja jedem das seine

XBU Philippe Do, 01.12.2011, 00:50 Uhr

Au ja... Need for Speed 2. Habe ich auch gezockt ohne Ende. Meine Lieblingsstrecke war die australische, weil man da die Schilder plattfahren konnte ^^ Mensch, war das interaktiv! :D

andreas2807 Mi, 30.11.2011, 23:05 Uhr

Kenne auch alle Teile von NfS. Aber meiner Meinung nach kam nach Most Wanted nichts gescheites mehr. Also zumindest nichts was mich länger mitreissen konnte als einmal durchspielen. Besitze auch alle Teile für die 360. Spiele sogar momentan Carbon. Aber ob ich mir den neuen Teil zulege ist fraglich:-k

XBU Valle0204 Mi, 30.11.2011, 23:01 Uhr

Keeper_2 schrieb:
NFS ist einfach nicht mehr dass was es mal war, schade (schwelge in Erinnerungen an NFS 2 :-) )

Bin bei Need For Speed 3 eingestiegen. Junge junge, Windows 98:D Dann Need For Speed Porsche, Hot Pursuit 2 und dann die Konsolenteile. Da fand ich Carbon noch am besten, boah wurde das intensiv gezockt:smt023

Echt schade wenn man sich die heutigen Titel anschaut:(

:smt039

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