
Der Publisher Square Enix hat mit Murdered Soul Suspect ein Spiel der besonderen Art hervorgebracht. Es handelt sich dabei um ein Detektiv-Spiel, bei dem ihr euren eigenen Mord aufklären müsst. Ob es Square Enix gelungen ist, dies in ein fesselndes Gameplay zu verpacken, verrät euch unser Test. Wir haben Murdered: Soul Suspect auf der Xbox One getestet.
Vor verschlossener Tür
Das Spiel fängt an mit Cut-Scene einer wilden Prügelei zwischen dem Protagonisten Ronan und seinem Widersacher. Er fliegt durch das Fenster und landet auf der Straße. Ziemlich angeschlagen schleppt er sich mit letzter Kraft zur Tür. Dort findet er eine ältere Dame, die jedoch mit dem Ganzen nichts zu tun haben will und die Tür vor seiner Nase zuschlägt.
Schlechte Karten für unseren Detektiv. Ronan liegt mit gebrochenen Rippen auf der Straße und fängt an zu verbluten. Er verliert das Bewusstsein und hat seine erste außerkörperliche Erfahrung. Nun steuern wir unseren Helden wider Willen. Um wieder zu seinem Körper zu gelangen, muss man Geist und Körper wieder übereinander bringen. Kaum ist uns dies gelungen, kommt auch schon der fiese Kaputzen-Typ aus der Tür und nimmt unsere eigene Waffe. Er macht aus unserem Körper ein Schweizer Käse-Muster mit extra großen Löchern. Dies bekommt uns leider nicht ganz so gut und unser Geist verliert sämtliche Farbe. Wir sind tot! Dumm gelaufen. Ab hier beginnt nun das Spiel. Denn es gilt zu klären, wer dieser Kerl war und warum er uns, einen Polizisten, gnadenlos auf offener Straße hingerichtet hat.
Kombiniere, kombiniere
Die Polizei ist am Start und kümmert sich um die Spurensicherung. Die schicken gelben Plastikschildchen mit Nummern drauf und versehen die Beweiselemente. Doch die reichen nicht aus, um einen tatsächlichen Schluss daraus zu ziehen. Hier kommen wir ins Spiel. Die Aufgabe des Spielers ist es, die vorhandenen Beweise zu prüfen und zu einem Ergebnis zusammen zu fügen. Damit dies gelingt, müssen allerdings wichtige Puzzleteile freigeschaltet werden. Ihr macht das, indem ihr von den umstehenden Menschen Besitz ergreift und sie beeinflusst, Zusammenhänge zu erkennen und neue freizulegen.
Ihr macht das durch Gedankenlesen oder auch Beeinflussung. Leider kann man nicht willentlich die Menschen steuern, aber man kann sie dazu bringen, anders zu denken oder ihnen auch bei Gespräch zuhören, um neue Hinweise aufzuschnappen. Dies ist auch nötig, den oftmals reichen die offensichtlichen Hinweise nicht aus, um den Fall zu lösen. Wobei man nicht den ganzen Fall löst, sondern immer nur ein Teilstück.
Wie lebt es sich denn so als Toter?
Man könnte meinen, als Geist kann man überall hinlaufen, aber da haben die Entwickler anders entschieden. Man darf nur in ein Haus, wenn man durch einen Menschen die Tür geöffnet bekommt oder in ihn hineinfährt und sich "transportieren" lässt. Auch im Haus selbst gibt es bestimmte Wände, die einem den Durchgang verbarrikadieren. Letzteres hört sich limitierend an, ist es auch, aber es hat seine Vorteile.
Es ist beispielsweise irritierend, keine Führung zu haben, wenn man sich durch eine Ebene bewegt. Wände und Tische, sowie alle weiteren Objekte sind durchlässig. Man verliert dadurch etwas das Gefühl, in welchem Raum man sich gerade befindet. Eine durchaus interessante Erfahrung. Das fühlt sich etwas an wie der Free-Fly-Mode in Demos. Allerdings geht dies nicht vertikal, sondern nur horizontal.
Hier wäre ein wenig mehr Innovation nett gewesen. Sei es drum. Wir werden nach unserem ersten Fall von einem Geist-Mädchen weiter aufgeklärt, worauf wir zu achten haben. Beispielsweise gibt es da Dämonenfallen, welche uns den Weg blockieren. Treten wir in die rote Glut, versuchen uns diese Wesen hinab zu ziehen. Es folgt ein blitzschnelles Quick-Time-Event, bei dem wir noch entkommen können. Dennoch kommen wir an jenen Stellen nicht so ohne Weiteres durch.
Dann gibt es noch die Dämonen, die Jagd auf uns machen. Spürt uns ein solcher Dämon auf, heißt es, die Beine in die Hand zu nehmen. Ansonsten werden wir von ihm aufgesaugt und können nicht mehr auf der Welt existieren. Damit das nicht ganz so schwer ist, gibt es Restpuren von Seelen in denen man sich verstecken kann. Kehrt einem der Dämon dann den Rücken zu, ist er angreifbar. Es folgt eine kurze Quick-Time-Sequenz und der Fiesling ist passé.
Es ist durchaus zu empfehlen, diese Wesen zuerst auszuschalten und danach die Ebene zu untersuchen. Die Menschen lassen sich leider nur hin und wieder mit Ablenkungen auch wirklich ablenken. Bisher hat dies nur gut funktioniert wenn wir gerade in einer Mission waren. Ansonsten rennt so mancher Polizist an einem Drucker, der beispielsweise zig Blätter plötzlich auf den Boden auspuckt, seelenruhig vorbei. Schade.
Fazit
Murdered Soul Suspect ist ein ruhiges aber schönes Spiel. Es ist keinem Actionjunkie zu empfehlen, sondern eher jenen Spielern, die an Titeln wie L.A. Noire ihren Spaß finden. Die Story ist nicht die originellste aber bietet schon die ein oder andere interessante Wendung.
Wer Spaß daran hat, Fälle zu lösen, wird an dem Spiel seine Freude haben. Mit ruhigem gezieltem Vorgehen lassen sich die recht einfachen Puzzles gut lösen und man erhält immer mehr Einblick in die Gründe, warum man ermordet wurde.
Zu erwähnen sei hier allerdings, dass das Gameplay auch etwas repetitiv sein kann. Die Möglichkeiten, Menschen zu beeinflussen, sind sehr eingeschränkt und lassen einen spannendere Manipulationen - wie beispielsweise die Steuerung der Figur - vermissen.
Dennoch macht das Spiel durchaus Spaß und bietet eine nette Abwechslung zur derzeitigen Action-Standardkost.
Bewertung
Pro
- Gutes Leveldesign
- Nette Charaktere
- Schöne Präsentation
Contra
- Manipulation von Menschen sehr limitiert
- Menschen reagieren sehr selektiv auf Ablenkungen
- Story könnte packender sein

7 Kommentare
K3M0H Di, 16.09.2014, 07:50 Uhr
heut zutage ist es schon nicht leicht ein gutes Game zu finden und dann werde ich mir bestimmt keins kaufen wo die Firma Pleite ging... ich sehe ja schon was bei groß Konzernen heraus kam wie EA mit Bf4 -.-
XBU TNT2808 Mo, 15.09.2014, 19:38 Uhr
Du hältst von dem Spiel nichts, weil die Firma pleite ging. Das musst du mir bitte mal erklären.
K3M0H Mo, 15.09.2014, 19:34 Uhr
Da die Firma pleite ging... halte ich von dem Spiel nichts... Schade der Titel hätte an sich seht gut werden können !
Testave Sa, 13.09.2014, 22:05 Uhr
Das Spiel war wirklich nichts Tolles. Viel zu wenig Content und wenig Herausforderungen, zumindest die Story ginge ganz gut, wenn sie nicht so extrem kurz ausgefallen wäre. Wie immer bei XBU ein gnadenlos überbewertetes Spiel - das Leveldesign positiv zu erwähnen halte ich für fahrlässig.
Aber immerhin ein schneller 1000er.
recOGnize Sa, 06.09.2014, 16:53 Uhr
seh ich auch so. die dämonen sind nicht wirklich anspruchsvoll aber dieses hin und her zappen zwischen den seelen ist nervig.
will jetzt nicht zu viel spoilern aber ich hab wie ein verrückter nach diesem typen im knast gesucht der in dieser kleinen kammer gestorben ist die später zugemauert wurde. kann man den überhaupt finden?