
Mit MotoGP 09/10 bietet der Publisher Capcom den Motorsportfans nicht nur die aktuelle Saison 2009, sondern verspricht gleichzeitig bei Beginn der 2010er Saison deren Daten für sein Motorrad Rennspiel als Downloadcontent freizugeben. Somit kann der Gamer auf zwei Saisons der Motorrad Königsklasse MotoGP zugreifen. Die MotoGP Rennserie umfasst im Schnitt 18 unterschiedliche GrandPrix Strecken, auf denen die Rennen jeweils ausgetragen werden. Bei den MotoGP Bikes handelt es sich im Gegensatz zu den seriennahen Superbikes (SBK) um Prototypen und reine Rennmaschinen, die einem Hubraumlimit von maximal 800ccm unterliegen. Dennoch erzeugen diese Monster weit über 200PS. Also reichlich Potenzial, um es mal wieder richtig fliegen zu lassen...
Hat die Odyssee ein Ende?
Die im Jahre 2006 erstmals veröffentlichte MotoGP-Reihe durchlebte bisher eine regelrechte Odyssee, denn mit der letzten Ausgabe konnte sich der Publisher Capcom die vormals durch THQ gesicherte Lizenz sichern und gab das Spiel den Machern der SBK - Superbike Serie in die Hand. Das Ergebnis des letzten Ablegers konnte jedoch nur sehr eingeschränkt überzeugen. Bleibt also die Hoffnung, dass sich nun der zweite Ableger erheblich besser schlägt und die Makel des Vorgängers wirklich ausmerzt, bevor die MotoGP Lizenz dem nächsten in die Hände fällt.
Aller Anfang ist schwer
MotoGP 09/10 empfängt nach dem Start mit heißen Beats und einigen eindrucksvollen und schnellen optischen Eindrücken der MotoGP Maschinen. Nach der Wahl des passenden Schwierigkeitsgrades aus den vier Optionen, wobei Wahnsinn wirklich wörtlich zu nehmen ist, geht es direkt los. Zumindest fast, denn wer glaubt ein MotoGP Rennspiel würde den Fahrer direkt auf solch ein PS-Monster lassen, der täuscht.
Den Start macht der Fahrer in allen Spielmodi erstmals auf den 125ccm Ablegern, um sich dann über die 250ccm Klasse bis an die MotoGP Bikes heranzutasten. Schnelles Racing für bereits erfahrene Spieler ist leider nicht möglich. Zumindest im Arcade Modus wäre es sinnvoll gewesen, eine direkte Klassenwahl zuzulassen. So heißt es also stur nach Vorgabe des Spiels dem Verlauf folgen und sich langsam vorantasten. Zumindest in diesem Punkt bleibt sich das Spiel während des gesamten Verlaufs treu, denn auch im Karrieremodus werden erst nach und nach weitere Features freigeschaltet.
Die Qual der Wahl
Das doch eher trist gehaltene und im weiteren Verlauf des Spiels nicht gerade übersichtliche Menü empfängt den Spieler nach der Auswahl des Schwierigkeitsgrades und fordert nun die Auswahl des Spielmodus. Zur Verfügung stehen ein Meisterschaftsmodus, der eine komplette Rennsaison enthält und nach Auswahl des Teams das Bike zu den Rennen zur Verfügung stellt, und einfach nur auf Siege und Punkte für die MotoGP-Meisterschaft hofft. Den umfangreichen Karrieremodus, der neben den Rennen, die zu erledigen sind, auch eine Menge an Nebenaufgaben wie das Management des Teams erfordert. So liegt es in der Hand des Spielers, Personal in Form von Mechanikern oder gar Pressesprecher einzustellen und deren Gehalt mit den Gewinnen aus den Preisgeldern zu begleichen. Hier haben die Entwickler reichlich nachgelegt und wollen dem Spieler erheblich mehr Spieltiefe bieten.
Zu guter Letzt stellt das Spiel einen Arcademodus zur Verfügung, der seinen Namen zu recht trägt, denn hier geht es primär um das Erledigen von kleinen Aufgaben und Challenges sowie dem Einsammeln von Stylepunkten, indem z.B. der Windschatten des vorausfahrenden Bikes optimal genutzt wird und sich dadurch die zur Verfügung gestellte Zeit verlängert. Hier warten einige knackige Aufgaben auf den Fahrer.
Wie bereits erwähnt, heißt es jedoch vor dem Aufsteigen auf ein MotoGP-Bike erst die beiden Klassen 125ccm sowie 250ccm zu absolvieren. Dies frustriert bereits zu Beginn und sorgt für eine künstlich hergestellte Spielverlängerung. Hier sollte der Publisher mit einem Update nachlegen und bereits zu Beginn eine freie Auswahl zulassen, denn der Spielreiz wird erst durch weitere freigeschaltete Features wie das Ruf System, die Rückspulfunktion sowie die Herausforderrungen in den Rennen nach einer gewissen Zeit aufgebaut. Da heißt es vorab, sich durchzubeißen.
Fazit
Wer Spaß an der letzten Ausgabe hatte oder aber bereits völlig verzweifelt nach einem Motorradrennspiel sucht, der kann einen Blick riskieren, sollte sich jedoch bereits im Vorfeld wissentlich auf die Eigenheiten des Spiels einlassen können. Wer auf Nummer sicher gehen will, der lädt vorab die Demoversion.
Es wäre sicherlich von Vorteil, wenn die Entwickler es schaffen würden, sich für echtes Arcade oder eine komplette Simulation zu entscheiden.
Wie eine sinnvolle Symbiose aussehen kann, hat Forza Motorsport 3 für die Autorennszene gezeigt. Viel Simulation - aber immer nur so viel, wie der Spieler tatsächlich möchte. Werft mal einen Blick auf die Konkurrenz, bevor es an MotoGP 11 geht!
Bewertung
Pro
- 2010er Saisondaten werden als kostenloses Update geliefert
- Echte Lizenzen
- Heisse Motorensounds
Contra
- Grafisch eher unspektakulär
- MotoGP Bikes müssen erst freigeschaltet werden
- Hölzerne Animationen

4 Kommentare
GFF TYLER 46 Di, 06.04.2010, 20:48 Uhr
Ich habe aber gehört das im neusten Entwickler Team Leute sitzen, die mal bei Climax waren. Und die hatten die Besten Versionen für MotoGP entwickelt.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Es kommt ja auch noch SBK X...
XBU Mastermind Di, 06.04.2010, 20:45 Uhr
Nachdem das Entwicklerteam ja gewechselt wurde, ist mit einer MotoGP 06 Qualität wohl leider nicht mehr zu rechnen...
GFF TYLER 46 Di, 06.04.2010, 20:40 Uhr
10 Sterne, weil Motorräder genau mein Ding sind. Leider habt ihr aber im Fazit Recht. Das Spiel ist nur mit viel Liebe zu Motorrädern und dem Sport und viel Gedult gut.
Ich wünsche mir mehr Simulation und mehr Rückmeldung am Controller von den Rädern...
Das Beste Spiel der MotoGP Reihe war MotoGP 3. Was noch einiger Maßen mithalten konnte, war MotoGP 06. Ich hoffe nächstes Jahr gibt's eine deutliche Steigerung. Das hoffe ich aber jedes Jahr.
XBU lasgo Di, 06.04.2010, 19:49 Uhr
Ich gebe mal 6 Sterne! ;)
Motorräder sind nicht so mein Ding ...