Review zu Mini Ninjas

Mit dem aktuellen Titel Mini Ninjas aus dem Hause Eidos bekommt unsere heimische 360 jetzt ein wenig der asiatischen Kultur mit auf den Weg. Mini Ninjas, klingt erst einmal wenig spektakulär und eindeutig nach einem Kinderspiel. Was die kleinen Kämpfer auf der Pfanne haben und ob deren Potential auch ausreicht, um den in die Jahre gekommenen Gamer zu einer Reise in das fernöstliche Asien zu bewegen, wollten wir einmal persönlich für euch in Erfahrung bringen. Mit frisch gewetztem Ninjaschwert begeben wir uns mutig in ein bislang ungewisses Abenteuer. Ob die Reise ein Geheimtipp ist oder uns schon nach kurzer Zeit Heimweh plagt, verraten wir euch in unserm folgenden Review.

Schlechtwetterfront

Bereits kurze Zeit nachdem unser Flieger auf virtuellem asiatischen Boden gelandet ist, erfahren wir, dass es sich bei der gebuchten Reise um eine Reise mit besonderem Abenteuerbonus handelt. Von asiatischer gastfreundlichkeit oder gar einem entspannten Strandurlaub keine Spur. Ein weiser Ninjameister klärt uns kurz nach unserer Ankunft darüber auf, dass bereits seit vielen Jahren ein Krieg gegen einen düsteren Samurai herrscht. Nachdem dieser mit seiner Armee bereits einmal kämpferisch den Ninjas unterlegen war, haben die Samurais jetzt neue Pläne für einen Vergeltungsanschlag ausgeheckt.

Da die Anzahl der verfügbaren und gut ausgebildeten Samurais für einen erneuten Kampf gegen die Ninjas nicht mehr ausreichte, wurden kurzerhand mittels finsterer Zauberkräfte die Tiere des Landes in kampfbegeisterte Samurais verwandelt. Die geänderte Kriegsführung der Samurais zwang auch den Ninjameister zu einer neuen Vorgehensweise, und so schickte dieser einen Kämpfer nach dem anderen ins Land, um dem Treiben der Samurais ein Ende zu bereiten. Als der Ninjameister jedoch feststellen musste, dass kein einziger seiner Kämpfer jemals zurückkehrte, sah dieser sich schon von den Samurais geschlagen.

Lediglich zwei junge und noch nicht vollständig ausgebildete Ninjas blieben dem Großmeister. Hiro und Futo! Ausgestattet mit grundlegenden Kampftechniken und einer vielseitigen Kuji-Magie, die zuvor noch niemals einem Ninja gelehrt wurde, sind die beiden Hoffnungsträger erst einmal auf sich allein gestellt. In den Händen dieser beiden, kleinen Ninjas liegt nun die Hoffnung des ganzes Landes, und diese steckt somit in euch. Helft ihnen also tatkräftig, die Welt zu retten.

Keine Augenweide

Spiele, welche sich offenbar in erster Linie auf eine jüngere Zielgruppe konzentrieren, erreichen im Hinblick auf die grafische Präsentation eher selten eine Glanzleistung. An dieser Tatsache ändert auch das Entwicklerstudio IQ Interactive im Fall von Mini Ninjas recht wenig. Mini Ninjas präsentiert sich in erster Linie in einem comicartigen, kindgerechten Grafikstil, welcher sich in puncto Detail eher auf das wesentliche konzentriert. Ein Leveldesign, welches zu einem hohen Maß zur Detailverliebtheit neigt, sucht man vergeblich. Auch bei Texturen von Felsen, Wänden oder Häuserfassaden hat man sich für die Serienausstattung von Texturen entschieden. Mehr als die nötige Schraffur, um Objekten ein wenig Farbe zu verleihen, gibt es nicht.

Trotz dieser scheinbaren Mankos wirkt die Spielumgebung keineswegs trist und langweilig. Das weitläufige Leveldesign, welches mit knuffigen Blumenwiesen, einigen Tieren oder gar Wasserfällen gespickt ist, trägt in seinem Gesamtbild zu einem recht lebendigen Umfeld bei. Den kleinen Ninjas ist in jedem Fall etwas mehr Aufmerksamkeit zugekommen. Ob Hiro, Futo oder einer der anderen Mini-Prügelknaben, allesamt machen einen quirligen und lebendigen Eindruck mit flüssigen Bewegungen, so dass es durchaus Spaß macht, die kleinen Haudegen in Aktion zu beobachten.

Auf Specialeffects wie Explosionen etc. oder gar Blut hat man offenbar ganz bewusst verzichtet. Statt besiegte Gegner in die einzelnen Gliedmaßen aufzuteilen, gehen diese in einer comicartigen Rauchwolke auf, und die verzauberten Gegner verwandeln sich wieder zurück in die ursprünglichen Tiere. Eine attraktive Lösung, um das virtuelle Gewaltmaß auf ein kindgerechtes Niveau zu reduzieren.