
Metro Last Light ist die Fortsetzung von Metro 2033 und basiert daher weiter auf der Romanvorlage von Dmitri Gluchowski. In den Folgeteil versprechen die Entwickler Probleme des ersten Teils auszumerzen und den Schwerpunkt vor allem auf das Erkunden der post-nuklearen Welt rund um die Moskauer Metro zu legen. Wir haben uns die Gasmaske aufgesetzt und begeben uns für euch die raue Welt.
Die Gefahren der Metro
Gleich zu Beginn wird einem gezeigt, wie wunderbar blühendes Leben von Atombomben ausradiert wird. Was bleibt ist die Asche, der Verfall und die Radioaktivität mit der sich die übrig gebliebene Zivilisation auseinandersetzen muss. So wie das bei uns Menschen so üblich ist, bekämpfen wir uns natürlich weiterhin gegenseitig und so gibt es unterschiedliche Fraktionen mit durchaus sehr unterschiedlichen Zielen.
Ihr gehört einer dieser Fraktionen an und setzt euch direkt mit den dunklen Mutanten auseinander. Der Zoll für die atomare Verseuchung wird nicht nur durch eine äußerst tödliche Strahlung gezahlt, sondern ebenfalls mit mindestens ebenso gefährlichen Mutationen. Nicht nur einige Menschen sind mutiert, sondern auch die Tier- und Insektenwelt. Somit bekommt ihr es immer wieder mit gefährlichen Monstern zu tun, die euch nun mal zum Fressen gerne haben.
Doch bleiben wir beim Anfang. Ihr sollt für eure Organisation einen dunklen Mutanten aufspüren. Bevor es los geht, müsst ihr euch allerdings erst mit der dementsprechenden Ausrüstung eindecken. Ihr benötigt Waffen und dementsprechende Munition. Die Munition ist gleichzeitig auch das Zahlungsmittel. Also überlegt euch gut wie viel Patronen ihr verschießt. Wir folgen dem Rat eines Kameraden und wählen eine Kurzdistanzwaffe in Form einer Shotgun, einen Revolver und ein Gewehr. Die könnt ihr übrigens im Laufe des Spiels auch Upgraden. Schalldämpfer, Zielfernrohre und andere Optionen verändern die Ballistik und auch das Spielgefühl der Waffe. Auch hier sollte man gut überlegen.
Nachdem ihr euch in der Metro eingedeckt habt, geht es auch schon raus in die Wildnis. An eurer Seite ist eine Sniper-Spezialistin, die euch wertvolle Einsteiger-Tipps gibt. Ihr seid gezwungen mit einer Gasmaske herumzurennen und müsst ständig Filter wechseln, damit euch nicht die Luft ausgeht. Sobald dies passiert fängt Artyom an sich die Gasmaske vom Gesicht zu reißen und hustet sich die Lunge raus. Gleich zu Anfang greifen euch aber schon Wolfs-ähnliche Mutationen an, die jedoch mit dem Gewehr leicht abzuwehren sind.
Ihr sucht die Mutation und findet sie. Leider überrumpelt euch diese mit einer Art Gehirnwäsche und ihr seid erst mal platt und liegt mitten im Feindesgebiet. Eure Begleiterin hält sich währenddessen trotz Sniper-Gewehr vornehm zurück und lässt euch gefangen nehmen.
Auf des Messers Schneide
Ihr müsst natürlich entkommen. Wie, warum und weshalb, erfahrt ihr am besten selbst. Wir konzentrieren uns jetzt aber mal auf das Gameplay des Spiels. Ihr verbringt einen Großteil euer Zeit im Schatten und müsst euch durch die Gänge schleichen. Ihr habt die Option wild herumballernd die Feinde einfach niederzumähen, aber ihr könnt auch einen auf Hitman machen, euch vorbeischleichen und euch nerviger Gegner lautlos entledigen.
Wollen wir das Spiel diesbezüglich doch mal testen. Ihr seid im Dunkeln und keiner sieht euch: Check. Ihr bewegt euch in der Hocke und seid noch schwieriger auszumachen: Check. Ihr habt ein Messer dabei: Check. Der erste Kill erfolgt klassisch durch Anpirschen und einem Messer durch die Kehle: Check.
Doch was kann unser Held noch? Er kann mit Messern werfen. Cool. Wir schaffen es allerdings mit nur einem einzigen Messer 5 Wachen auszuschalten. Grund: Egal wo die Wache steht, das Messer fliegt gefühlte 200m weit und trifft tödlich. Wir können das Messer auch immer wieder aufsammeln, sofern wir getroffen haben. Darüber hinaus juckt es die Gegner anscheinend überhaupt nicht, wenn einer ihrer Kameraden vom Messer getroffen zu Boden geht. Selbiges gilt für die lautlose Pistole. Hm.
Die Feinde entwickeln aber auf der anderen Seite eine unglaubliche Nachtsicht weil sie euch, wenn einmal alarmiert, auch prima im Dunkeln ausmachen können. Hier hätte man sich besser mal genauer an den großen Vorbildern orientiert. Die KI ist leider in dem Spiel strohdumm. Die Gegner gehen zwar in Deckung, latschen aber aus der Deckung hervor und verharren eine gefühlte Ewigkeit völlig ungeschützt im Freien. Moorhuhn lässt grüßen.
Eine andere Schwierigkeit schlägt sich in der Menüführung nieder. Man muss erst umständlich ins Menü um seine aktuelle Wurf-Waffe auszuwählen. Diese wird auch nicht angezeigt nachdem sie ausgewählt wurde. So passiert es auch mal gerne, dass man anstatt einem lautlosen Messer eine nicht ganz so lautlose Rohrbombe wirft und man alles von vorne anfangen kann. Ebenso nervig ist es die Taschenlampe ein und auszuschalten. Ins Menü, Y drücken, wieder zurück. Das ist sehr umständlich und hätte durchaus eleganter gelöst werden können.
Fazit
Metro Last Light ist ein solider Shooter, der leider mehr sein will als er ist und dabei über seine eigenen Füße fällt. Der Stealth-Part ist aufgrund mieser KI ein Witz und die menschlichen Feinde stellen keine echten Gegner dar. Der Shooter-Anteil funktioniert aber auf einfachem Niveau durchaus und kann ausdauernde Spieler bei Laune halten.
Die harte Gewalt ist allerdings mit Sicherheit nicht jedermanns Sache und die ständig leeren Filter verderben das Potential an möglicher Spannung und ruinieren die Lust am Erkunden völlig. Ein Held der auf dem Schlachtfeld zum x-ten Mal an einem Hustenanfall stirbt, wirkt nicht sonderlich episch. Anfänger sollten daher lieber erst Mal probe-Spielen.
Nimmt man die Probleme aber in Kauf, erlebt man eine spannende Geschichte rund um die post-apokalyptische Welt von Artyom, dem Protagonisten des Spiels.
Bewertung
Pro
- Hübsche Außenwelt
- Gut vertont
- Interessante Geschichte
Contra
- KI ist unterirdisch
- Erkunden ist dank der Filter kaum möglich
- Keine Möglichkeit das Kapitel zurückzusetzen
11 Kommentare
Mungo Jerry Mo, 08.07.2013, 13:17 Uhr
Zu viel gescriptete Ereignisse, sprich, zu wenig Interaktionsmöglichkeiten und flaches Ende. Aber ansonsten, sehr Detailverliebt, und entsprechend lohnenswert.
TheGreenChris Mi, 05.06.2013, 09:36 Uhr
Also Metro 2033 erzählt die Geschichte des Buchs, da das Buch besser als das Spiel ist, ließ das Buch (gib's auf deutsch). Last Light hat eine frei erfundene, an die Ereignisse von 2033 anschließende Handlung. Kenntnisse der Vorgeschichte sind nicht zwingend nötig, aber empfehlenswert.
Ach und bei der Buchreihe würde ich mich auf 2033 beschränken 2034 ist nicht so stark, die Ableger kann ich nicht beurteilen.
pinamalle Mi, 05.06.2013, 09:19 Uhr
Dann werd ich mir die Bücher auch mal holen sofern es die auf deutsch gibt.. :D Und Metro 2033 \o/ Wird schon empfehlenswert sein sen Vorgänger zu erst zu spielen, oder?
tagi xD Di, 04.06.2013, 15:40 Uhr
Dazu sollte gesagt sein, das die Bücher lange vor dem Spiel erschienen sind und einen sehr großen Erfolg hatten.
Hatte das Buch vorher gelesen und fand den ersten Teil auch nicht so stark wie alle immer behaupten.
Teil 2 war ganz gut aber nachdem die Story einmal durch war, liegt das Spiel hier rum und wird wohl wieder weiterverkauft.
TheGreenChris Di, 04.06.2013, 12:46 Uhr
Also mal so am Rande: Die Bücher waren vor den Spielen da und Metro 2033 (das Buch) ist eines der spannendsten ScienceFiktion-Endzeitbücher, die ich je gelesen habe. ;)