
Passend zur Weihnachtszeit möchte man uns im Hause NamcoBandai in eine Märchenwelt entführen. Bereits auf der GamesCom 2009 gab es erste Bilder zu diesem Titel, der damals sehr eigenwillig rüber kam. Heute wirkt das fertige Produkt nicht mehr so speziell, was aber nicht heissen muss, dass der Titel schlecht geworden ist. Wie viel Eigensinn noch in Majin ist, erfahrt ihr im Review.
In einem Land vor unserer Zeit
Es gab mal ein wunderschönes Land, aus unerklärlichen Gründen fingen Flora und Fauna an zu verrotten. Die Bewohner dieser Welt sehnten sich nach der Zeit voller Früchte und Pflanzen. Doch jeder einzelne Bürger, auch der stärkste, der auf die Reise ging um das Land erneut zu Früchten zu bringen, war nie wieder gesehen. Tapeu, ein junger Dieb ist nun die letzte Hoffnung. Er macht sich auf die Suche nach Majin, ein mystisches Wesen. Der Legende nach kann dieses Wesen - wenn es denn seine Kräfte erneut erlangt- die Welt wieder zu dem Ort machen, welcher sie ehemals war.
Genau hier fängt eure Reise an, erzählt wird die Geschichte hauptsächlich im Paper Cut-Out Stil erzählt, was zum einen gut aussieht, zum anderen auch den Märchenfaktor erhöht.
Ein Freund, ein guter Freund
Hauptsächlich ist Majin and the Forsaken Kingdom ein Third Person Action / Hack and Slay Titel. Hauptaugenmerk ist dabei auf Teamplay gelegt. Ihr steuert nur Tapeu, während Majin von der KI übernommen wird, das ganze funktioniert ähnlich wie in Enslaved. Ihr könnt dem putzigem Riesen aber Befehle geben, was zum einen Rätsel löst, zum anderen aber im Kampfe hilfreich ist.
Leider ist das ganze zu hilfreich, so dass sich die Battles oft nur zwischen Gegnern und Majin abspielen, weil er einfach stärker ist und ihr so in sicherer Distanz seit, hier setzt schnell Monotonie ein. Monoton wird es auch im Leveldesign. Grundsätzlich sieht alles recht nett aus, es ist aber zum einen nicht das volle Potential ausschöpft worden, zum anderen gibt es pausenlos Backtracking, was schnell langweilig wird. Positiv sind die vielen Rätsel, zu deren Hilfe ihr Majin benötigt, denn die Rätsel variieren von simpel bis knackig und sind eine erfrischende Abwechslung und weniger eintönig als der Rest des Gameplays.
Highlight sind aber sicher die Boss-Battles, hier ist jeder Gegner anders und vor allem ist jeder Gegner fordern, hier wird das Wort Endgegner noch wörtlich genommen.
Da geht noch mehr
Grafisch muss man Majin and the Forsaken Kingdom als nett einordnen, mehr ist dabei leider nicht drin. Majin selber ist ein wunderbarer - und neuer- Charakter aber alles andere sieht wie schonmal dagewesen aus. Nicht das wir uns falsch verstehen, die Umgebung und die Figuren sehen nicht schlecht aus, aber sie sehen schon bekannt aus. Oftmals bleibt ein fader Beigeschmack, denn bei genauem Hinsehen wird deutlich es hätte noch eine Schippe mehr Detail aufgelegt werden können und das Spiel hätte in der Top-Liga der Fantasy Titel spielen können, zumindest grafisch gesehen.
Akkustich fühlte ich stellenweise Begeisterung aber viel öfter noch Scham. Die Musik kann ebenso in die Kategorie Märchen eingeordnet werden, die Stimmung wird immer passend untermalt. Einige Sounds, vor allem aber die Synchronstimmen sind da eher in die Schublade lächerlich einzuordnen. Leider gibt es da nur wenige positive Ausnahmen. Musik und restliche Soundleistung gleichen sich so aus und wir erhalten ein durchwachsenes Produkt.
Wo wir gerade von Stimmung reden, wollt ihr eine tiefere Atmosphäre so solltet ihr unbedingt das Interface minimieren. In der Standardeinstellung wird euch ständig eingeblendet, was zu drücken ist, da kommt keine Stimmung auf.
Fazit
Eine nicht ganz hässliche, aber trotzdem nur zweckmäßige Optik und ein durchwachsenes Tonerlebnis sind die Grundlagen für Majin and the Forsaken Kingdom. Im Titel steckt aber noch mehr als nur dieses technische Mittelmaß.
Ein Sidekick der süß und tollpatschig ist, so wie ein gute funktionierendes Teamplay machen durchaus Laune. Die vielen Rätsel lockern das öde Backtracking auf und der Scherenschnitt Stil in der Erzählung macht auch die erste langweiligere Hälfte der Story erträglich.
Man merkt, es wird einiges falsch aber mindestens genauso viel richtig gemacht. Wer auf leichtgängige Adventures steht und nicht viel Wert auf Einfluss in die Entwicklung der Charaktere legt, sollte auf jeden Fall einen Blick auf Majin werfen, gerade zu Weihnachten ist das Märchen-Interesse in deutschen Stuben gesteigert, vielleicht ist das hier die richtige Geschichte dazu.
Bewertung
Pro
- Rätsel lockern das Spiel auf
- Scherenschnitt Stil, um die Story zu erklären
- KI von Majin sehr gut
Contra
- Gegner KI schlecht
- Viel Backtracking
- Synchronisation stellenweise peinlich

1 Kommentar
Barthi Do, 02.12.2010, 21:14 Uhr
Werde mir das Game mal anschauen, fand den Trailer voll toll! Ich hoffe ich werde nicht enttäuscht.