Review zu Lost Odyssey

Von einer Rollenspielflaute kann schon lange nicht mehr die Rede sein, richtige Überhits, wie Oblivion oder Mass Effect, sind aber trotz der Menge an Spielen noch eher eine Seltenheit. Mit Lost Odyssey wollen Mistwalker jetzt versuchen, den Thron der Rollenspiele in Angriff zu nehmen. Wer sich beim Zocken an alte Zeiten erinnert fühlt, kann in unserem Review rausfinden, warum das so ist.

Macht und Magie

Lost Odyssey setzt in einer Zeit an, in der sowohl Technologie als auch Magie ein beachtliches Level erreicht haben. Im Gegensatz zur Technik bleibt die Magie aber nur bestimmten Menschen vorbehalten, die sie nicht immer zum Besten nutzen. Hauptschaufelder der Handlung sind die Republik Uhra, das Königreich Gothza und der Freistaat Numara. Wie es nun mal so ist, wenn es um große Macht geht, herrscht ein erbitterter Krieg zwischen diesen Nationen, welcher durch den Einsatz von Magie etliche Opfer forderte.

Nur Söldner Kaim Argona gehört nicht zu den etlichen Opfern. Das liegt nicht daran, dass er besonderes Glück hatte, sondern ist viel mehr darauf zurückzuführen, dass er unsterblich ist und schon viele Tausende Jahre umher wandert. Kaim kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern, doch immer wieder bekommt er kleine Fetzen aus vergangenen Tagen vor Augen, welche in unglaublich stimmiger Atmosphäre und Gänsehaut-Geschichten aus den schlimmsten Erlebnissen seines Lebens erzählen.

Doch schon bald wird Kaim für eine neue Mission geheuert, in der sich schnell herausstellen wird, dass es Menschen gibt, die verhindern wollen, dass der Söldner sich an die Vergangenheit erinnert.

Final Odysseý

Die Hülle will uns schon darauf aufmerksam machen, dass hier der Schöpfer von Final Fantasy seine Hände im Spiel hat. Solche Marketing-Strategien kennt man ja schon. Falsch gedacht, denn Lost Odyssey schreit einfach nach Final Fantasy. Wenn ihr anfangt, zu zocken, werdet ihr merken, impulsante Zwischensequenzen sind hier keine Seltenheit. Wenn ihr dann einmal eure Ausrüstung checken wollt, werdet ihr im ersten Moment denken, ihr befindet euch in einem Final Fantasy Spiel.

Das Design der Menüs wurde quasi direkt übernommen und diese Aha-Erlebnisse ziehen sich durch das ganze Spiel, ob es jetzt das Charakterdesign, Setting oder die kreativen Gegner sind. Ihr werdet aber später im Game bemerken, dass hier Emotionen noch bedrückender und intensiver vermittelt werden. Das hört sich jetzt alles nach wenig Neuem an, dabei darf aber nicht vergessen werden, dass es gerade im Bereich Rollenspiel um die Story geht, welche ihr hier auf jeden Fall neu erlebt.

Die alten Details aus der FF-Reihe werden zwar zum großen Teil einfach übernommen, aber das in einer durchweg positiven Art und Weise. Schnell merkt ihr, dass sich das Spiel so simpel überblicken lässt und ihr flüssig in ein tolles Märchen eintauchen könnt.