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Was hat man nicht schon alles an verrückten Lego Spielen gesehen? Von Batman über Star Wars bis hin zu Indiana Jones gab es schon sehr viel. Nun haben es die Bausteinmännchen auch geschafft, das Rockband Universum zu erobern. Lego Rockband widmet sich zwar einheitlich an ein jüngeres Zielpublikum, doch auch die erwachsenen Zocker sollten bei dem Begriff Lego nicht sofort zurückschrecken. Wir haben uns für euch hinter das Schlagzeug gesetzt und haben ordentlich Legosteine verdient, um euch berichten zu können, wie sich Lego Rockband im Vergleich zur Konkurrenz schlägt.

Déjà-Vu Erlebnis

Wer Rockband 2 kennt und Lego Rockband infolge dessen in seine Xbox 360 einlegt, der wird schnell die gewollten Parallelen und witzigen Ähnlichkeiten sehen. Da wäre als erst das Introvideo, es folgt das Menü und schlussendlich auch der eigentliche Aufbau des Spiels. Sicherlich versucht Lego Rockband sich ein wenig abzugrenzen, aber im Grunde hat sich nicht viel verändert. Gründe eine Band, bestimme die Mitglieder, wie sie aussehen, was für Instrumente sie haben und gehe auf Tour. In der Tour gibt es diverse Fortbewegungsmittel freizuschalten, um die immer heißeren Events zu spielen.

Überhaupt scheint das Freischalten von bestimmten Sachen zu einem großen Punkt zu gehören. Zwar habt ihr anfangs nur sehr begrenzt die Möglichkeit, euren Charakter nach euren Wünschen zu gestalten. Dies ändert sich aber schnell, wenn ihr anfangt, zu touren und abzukassieren. So könnt ihr euch im Rock Shop verschiedene Kleidung kaufen und andere könnt ihr bei diversen Events freischalten. Auch sonst gibt es viel zum ergattern: Für Sammel-Fans gibt es unterschiedliche Einrichtungsgegenstände, um eure Garage zu verschönern, es gibt Instrumente zu gewinnen und noch viel mehr.

Alles wie immer, mit Abstrichen

Wie spielt sich Lego Rockband? Ganz einfach: Genauso wie Rockband. Wenn ihr nicht wisst, worum es da geht, nur ein kleines Resümee: Ihr müsst auf der Gitarre oder auf dem Schlagzeug die richtigen Noten treffen, wenn sie unten den Bildschirm Rand berühren. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden ist ein gutes Rhythmusgefühl erfordert! (hinzu kommt der Gesang, welcher ähnlich wie bei Musikspielen wie Lips funktioniert) Wo ändert sich hier Lego Rockband im Gegensatz zu seinem großen Vorbild? Größtenteils liegt es daran, dass alles auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet ist und man von Euphemismen  nur so umgeben ist, sprich: Schlechte Leistungen werden dennoch gelobt. So gibt es beim Singen z.B. kein ,,schwach" mehr, sondern nur noch ,,okay". Auch gibt es den ,,Super Leicht" Schwierigkeitsgrad, welcher eigentlich nur einen kleinen Unterschied zum ,,Leicht" Schwierigkeitsgrad darstellt: Ihr müsst nun auf der Gitarre nicht mehr den richtigen Button drücken, sondern es reicht, wenn ihr rechtzeitig die Strumbar betätigt. Für das Schlagzeug gilt: Die Noten spielen keine Rolle, trefft nur im Takt eines der Pads. Zusätzlich könnt ihr im ,,Super Leicht" Modus den Song nicht mehr vergeigen.

Wo man den unerfahreneren Spielern auch noch entgegen kommt: Für das Schlagzeug lässt sich eine Auto-Kick Funktion einstellen. Somit ist man mit den Füßen nicht mehr geplagt. Allerdings kam uns der Eindruck, dass die Idee eines ,,Super Leicht" Schwierigkeitsgrad nicht schlecht ist, aber besonders für das Schlagzeug den falschen Weg eingeschlagen hat. Auch wenn es keine Rolle spielt, welche Taste man schlägt, so fühlt man sich manchmal doch von den vielen Noten, besonders für die Drums, überfordert. Hier hätte es gereicht, einfach weniger Noten spielen zu müssen, um ein beruhigendes Gefühl zu erreichen.

Den größten Abstrich in Bezug auf Rockband 2 muss man allerdings schnell feststellen: Kein Online Multiplayer! Wieso? Niemand weiß es. Jedenfalls könnt ihr nur lokal zu viert in die Saiten greifen. Nicht nur das, auch die vielen Spielmodi von Rockband 2 fehlen. So z.B. die Herausforderungen oder Battle of the Bands. In Lego Rockband müsst ihr euch mit der Tour zufrieden geben.

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Fazit

Zielpublikum: Unklar? Lego Rockband überzeugt durch süßes Design und eine liebevolle Umsetzung. Auch die Songauswahl entspricht dem Stil: Poppige Ohrwürmer, die zum Mitsingen verleiten. Dennoch überwiegen die etwas negativeren Aspekte: Das gleiche Gameplay wie schon bei den letzten Rockband Spielen, Abstriche in punkto Online-Modi und sicherlich nur eine sehr begrenzte Anzahl an Songs. Sogar Band Hero bietet über 60 Songs - da könnte man im Hause Lego sicherlich doch auch ein bisschen mehr für die Ohren tun.

Insgesamt sieht es so aus, dass Lego Rockband sicherlich kein schlechtes Spiel ist. Auf Dauer aber wird es sicherlich nicht begeistern können, einfach mangels Umfang und Abwechslung. Als Vollpreistitel bietet man zu wenig und alle Musikbegeisterten greifen lieber zu Rock Band 2, als zum Lego Ableger.

Wer die Möglichkeit hat, günstig an den Titel heranzukommen, darf aber sicherlich mal einen Blick wagen!


Bewertung

Pro

  • Gewohnt gutes Gameplay
  • Poppige Songauswahl
  • Süßer Legostil

Contra

  • Viel zu wenig Abwechslung
  • Nur 45 Songs enthalten
  • Sehr lange Ladezeiten

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 5 von 10
5/10
7