
The Lego Movie räumt gerade an den Kinokassen ab und auch ich war begeistert vom Film. Da kommt es doch genau richtig, das nicht nur dieser Film versoftet wird, sondern dass auch die Lego-Version zu Der Hobbit erscheint. Ich habe mir den Ring über den Finger gezogen und bin durch die von Spinnen verseuchten Wälder gewandert, um euch am Ende den Testbericht zu liefern, meinen Schatz.
Vom Buch zum Film zum Game
Der Hobbit erschien erstmals 1937 und war als Kinderbuch für Tolkiens eigene Kinder gedacht. Später gab es eine Überarbeitung, damit dieses Buch besser in das Herr der Ringe Universum passt. 1957 wurde das Buch erstmals in einer deutschen Fassung veröffentlicht. Hier jedoch erstmals unter dem Namen ,,Kleiner Hobbit und der große Zauberer", später dann als ,,Der kleine Hobbit", weswegen auch heute noch oft von dem kleinen Hobbit gesprochen wird.
Peter Jackson, welcher schon durch seine Verfilmung von Herr der Ringe bekannt ist, nahm sich auch des Hobbits an. Das Buch wird hierfür in drei Filme geteilt, wovon bisher 2012 und 2013 jeweils ein Ableger erschienen ist.
Die Adaption von Filmen als Lego-Videospiel ist seit der Star Wars Version ein sich wiederholendes Konzept. Eine solche Version gab es auch schon zu Herr der Ringe, daher überrascht es keinen, dass dieses Jahr mit der Lego-Version von der Hobbit ein erneuter Ausflug in das Miniatur-Mittelerde stattfindet. Da die Trilogie filmisch noch nicht abgeschlossen wurde und die Spiele auf dem Film und nicht auf dem Buch basieren, behandelt das neue Game eben auch nur die ersten beiden Filme zum Hobbit. Es ist jedoch denkbar, dass der dritte Teil der Reihe als DLC für das Spiel nachgereicht wird.
Recycling
Gleich vorweg muss ich darauf eingehen, dass es sich bei dem neusten Spiel zu gewissen Anteilen um ein Recycling Produkt handelt. Dies fängt schon beim grundlegendem Konzept von den Lego-Spielen an. In den Jahren, die wir jetzt von Star Wars über Harry Potter bis hin zu Indiana Jones einige Adaptionen großer Hollywood-Produktionen erlebt haben, hat sich an dem Grundgerüst der Spiele kaum etwas geändert. Ihr spielt die Filmstory nach, kämpft gegen Gegner und baut aus Steinen Gegenstände, welche euch durch die Missionen helfen. Bahnbrechende Veränderungen gab es nicht. Mit Herr der Ringe gab es dann die große Oberwelt, von der ihr Missionen und Sidequests erreichen könnt. Das war anders als die sonst recht linearen Lego-Titel und ging deutlich mehr in Richtung Adventure. Das ist beim aktuellen Ableger wieder so, also ist auch dieses Feature nicht neu, auch wenn es das Game etwas von anderen Lego-Spielen abhebt.
Doch die Oberwelt von Mittelerde ist in großen Zügen einfach die gleiche wie in Herr der Ringe. Dies war auch im Film so, denn die Story spielt ja in vielen bekannten Gebieten, doch im Spiel, sogar direkt zu Beginn in ,,Hobbingen" lässt ein das Gefühl nicht los, zu viel der Landschaft schon gesehen zu haben. Zumindest die Missionen sind vom Setting etwas erfrischender, wenngleich die Figuren auch bekannt sind. Zwar kostet Lego Der Hobbit auch ,,nur" 45 Euro, jedoch wäre gerade der Generationswechsel der Konsolen der perfekte Zeitpunkt gewesen, um mal einen ganz anderen Weg zu gehen. So muss ich leider sagen, dass das Spiel mir schon eintönig und langweilig vorkommt, bevor ich überhaupt richtig angefangen habe.
Da! Etwas Neues!
Widmen wir uns erst Spielelementen, welche zwar nicht neu sind, aber trotzdem einen Kontrast zu einem großem Anteil der Lego Spiele bieten; der Adventure-Einschlag. Die Figuren, die Zwerge, die Elben und die Hobbits haben verschiedene Fähigkeiten und Waffen. So kann nicht jeder große Steine bewegen, dafür können andere Räuberleitern bilden, mit denen ihr in höhere Areale kommt. Auch die Ausrüstung ist unterschiedlich, nicht jede Figur verfügt z.B. über Fernwaffen, daher ist der Wechsel der Figuren in eurer Party nicht unwesentlich. Sowohl für Herr der Ringe als auch für den Hobbit ist die Oberwelt charakteristisch. Ihr habt immer eine Anzeige, welche euch in Mittelerde von Mission zu Mission führt und somit durch die Story leitet. Doch ihr könnt auch Abseits dieses Pfades wandern und somit neue Figuren, Gegenstände und Sidequests entdecken. Es gibt tatsächlich viel zu entdecken.
Es gibt auch neue Features, das Problem des Games ist, das Lego hier -besonders im Bezug auf die neuen Features- zum eigenen Konkurrenten wird. Der Hobbit und das Lego Spiel zum Lego-Film kommen in Deutschland im gleichen Zeitraum auf den Markt. Und beide Titel kommen mehr oder minder mit den selben Neuerungen, nur sind diese anders umgesetzt. Ein großes Feature ist die Möglichkeit, größere Geräte aus bekannten Lego-Steinen zu bauen. Das passiert an festen Punkten, z.B. wenn ihr ein Katapult braucht. Diese Funktion findet in beiden Lego-Spielen Anwendung, ist jedoch beim Hobbit etwas fordernder (dennoch leicht) umgesetzt. Ihr müsst bestimmte Rohstoffe sammeln, dies erhaltet ihr durch Schürfen, Zerstören von Gegnern oder der Zerlegung von Bäumen. Habt ihr die geforderte Anzahl an Rohstoffen, geht ihr an den fixen Punkt und kommt in das Bau Minigame. Es wird aus Lego-Steinen automatisch gebaut, was benötigt wird. An bestimmten Punkten fehlt jedoch ein Stein.
Ihr habt die Wahl zwischen diversen Bauteilen und müsst das angedeutete Teil erkennen. Dies ist nur dann schwierig wenn z.B. braune Steine auf braunen Platten gebaut werden sollen, denn hier erkennt man schlecht was gefordert ist. Im Prinzip ist dies nur ein Reaktionstest, erkennt den Stein und klickt ihn an, je schneller ihr seid, desto mehr Punkte bekommt ihr als Belohnung. Ein weitere neues Feature sind die Kumpel-Aktionen. Zwerge können zusammen Partner-Aktionen durchführen. So könnt ihr z.B. besonders dicke Wände durchbrechen oder - und das geht nur mit Partner-Aktionen - große Endgegner beseitigen. Wenn ich wählen müsste, würde ich die Kumpel-Aktionen als cooleres neues Feature aussuchen.
Leider lässt sich die Liste der Neuerungen im Lego Hobbit so kurz und schmerzlos aufzählen, das finde ich für den Start auf der Xbox One doch deutlich zu wenig frisches Gameplay.
Fazit
Wer Lego Der Hobbit kauft, der bekommt Lego Der Hobbit. Es ist ein Lego-Spiel wie jedes andere und das sowohl auf positive, wie auch auf negative Weise.
Der Spielspaß des einfachen Prinzips ist der gleiche wie bei anderen Titel der Serie. Jedoch trifft das auch auf Technik und Neuerungen im Gameplay zu, hier stagniert die Serie. Zusätzlich kommt gerade für diesen Titel noch hinzu, das wir vieles, was es hier gibt, schon in der Herr der Ringe-Version von Lego gesehen haben.
Was eindeutig stimmt, ist der Umfang und ebenso möchte ich den Soundtrack, welcher aus dem Film übernommen wurde, loben. Wer noch immer nicht genug von Lego-Games bekommen kann, kann genauso wie Lego-Neulinge zugreifen. Alle anderen Veteranen warten lieber auf ein wenig mehr Neuerungen im Lego-Kosmos.
Bewertung
Pro
- Viele Nebenquests
- Original Soundtrack aus den Filmen
Contra
- Keine nennenswerten Gameplay-Neuerungen
- Grafisch noch auf dem Xbox 360 Niveau

1 Kommentar
Amani HT Mi, 30.04.2014, 07:35 Uhr
unterschreib ich so :smt023