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LEGO-Spiele kennt bisher wohl jedes Kind… und jeder XBoxUser. Wir hatten schon einige der Titel im Laufwerk, die üblicherweise Blockbuster persiflieren, um im Endeffekt mitzuteilen, ob sich die Umsetzung der verschiedenen Vorlagen in Steinchenformen lohnen. Mit LEGO City Undercover ist das etwas anders, denn hier gibt es keine direkte Vorlage – und obendrauf gibt es noch eine offene Spielwelt. Wie sich diese Punkte am Ende auf den Spielspaß auswirken, teilen wir euch in unserem Testbericht mit.

Eins, zwei, Fury kommt vorbei

In LEGO City herrscht die pure Angst. Niemand traut sich mehr auf die Straße, die Haustüren und Fenster bleiben verriegelt… na gut, das stimmt nicht, eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall. Dennoch herrscht Unbehagen, zumindest bei der Polizei, denn Rex Fury ist vor wenigen Tagen ausgebrochen.

Wer viele Thriller oder Actionfilme der 80er plus minus ein paar Jahren oder Jahrzehnten kennt, weiß natürlich, dass ein Bösewicht nur von einer Person festgesetzt werden kann – die natürlich nicht mehr im Dienst ist! Schnell wird also Chase McCain nach LEGO City zurückbeordert, ganz zum Missfallen des Polizeichefs, um den Verbrecher dingfest zu machen.

Mit dem Heli geht

Yippie-Ya-Yeah, Steinchenbacke

John McClane… äh, wir meinen natürlich Chase McCain hat aber natürlich auch eine persönliche Beziehung zu Rex, schließlich ist seine nun Exfreundin mit involviert. Mehr wollen wir an dieser Stelle gar nicht verraten, festhalten können wir jedoch, dass viele Klischees in die Handlung des Spieles einfließen. Das ist aber sicher auch so gewollt, umso besser lassen sich all die Anspielungen auf sämtliche Klassiker der Verbrecherjagd, beispielsweise Stirb Langsam, Starsky and Hutch, Dirty Harry oder Miami Vice einbauen.

LEGO City Undercover ist in dieser Hinsicht eine einzige Hommage – vorausgesetzt, man ist ein erwachsener Spieler. Kinder werden sicher nicht die Referenz verstehen, wenn Dirty Harry darüber diskutiert, wie viele "Schuss" Kaffee er bereits hatte. Dennoch gibt es dank LEGO-Slapstick-Humor aber auch genügend zum Lachen für die Kleinen. Zu kompliziert hingegen ist die Hintergrundgeschichte von Rex, Chase und seiner Verflossenen Natalia, die zu verschachtelt erzählt wird, als das junge Spieler dahinterkommen könnten. Für eben jene Zielgruppe bleibt am Ende dann wohl nur das Storygerüst: "Rex Fury ist ausgebrochen, wir müssen ihn festnehmen", was wir etwas schade finden.

Die Stadt der Möglichkeiten

Abseits dieser Kritik ist es aber wie immer genial, dass sowohl Jung wie auch Alt mit dem Titel ihren Spaß haben können im Hinblick auf Story und Anspielungen. Dieser Punkt ist aber natürlich auch im Gameplay gegeben, in diesem Fall vielleicht sogar mehr denn je. Denn eine offene Spielwelt lädt nicht nur Kinder zum Entdecken ein.

Im Gegenteil, es weicht das alte Spielprinzip genügend auf, um frisch zu wirken. Hat man keine Lust Rätsel zu lösen, kann man in der Stadt einfach ein wenig cruisen oder verschiedenste Herausforderungen meistern, die von einem Diebstahl eines Autos, über Checkpointrennen, das Sammeln von Tieren, Gefangennehmen von Gangstern oder Errichten von Superbuilds reichen.

Letztere Superbuilds werden mit einer neuen "Währung" gekauft. Die altbekannten "Studs" dienen hier dem Kauf von Fahrzeugen oder Verkleidungen, während eckige Legosteinchen das Bauen der besonderen Bauwerke ermöglichen. Diese reichen von hilfreichen Stellen wie Rufpunkten für Fahrzeuge über spaßige Angelegenheiten wie Rampen oder Loopings bis hin zu Achterbahnen.

Die Mine ist eines der traditionelleren Level

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Fazit

LEGO City Undercover ist GTA für Kids! Oder sollten wir vielleicht besser sagen Sleeping Dogs? Egal, ihr wisst worauf wir hinauswollen. Wer schon immer einen Open World-Titel in der Richtung gesucht hat, der Alt wie Jung gleichermaßen anspricht, der kann mit dem Titel endlich seine Suche beenden.

Die Stadt, in der man sich frei bewegen kann, bietet viele kleine Dinge und Aufgaben, die zwischen den etwas angestaubt funktionierenden Leveln einige Abwechslung verspricht. Zusammen mit all den Anspielungen auf Krimiserien und -filme der vergangenen Jahre, hat man es hier mit einem der besseren wenn nicht gar besten LEGO-Titeln zu tun.

Einzig die technische Seite will nicht ganz mitspielen. Die Grafik ist voll in Ordnung, aber auch nicht mehr ganz zeitgemäß und gerade im Splitscreen kommt es zu Rucklern. Da auch noch Musik im Autoradio fehlt, müssen wir in diesen Bereichen ein paar Punkte abziehen. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt jedoch ein originelles Spiel ohne berühmte Vorlage, das für mehrere dutzend Stunden vor den Bildschirm fesselt, je nachdem, wie viel man bereit ist, zu investieren.


Bewertung

Pro

  • Offene Spielwelt mit jeder Menge zu tun
  • Splitscreen-Koop
  • Paintgun
  • Großer Umfang

Contra

  • Technisch nicht perfekt umgesetzt
  • Ruckler im Splitscreen
  • Für Kinder etwas zu verdrehte Handlung

Story / Atmosphäre 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer & Co-Op 8 von 10
8/10
Grafik und Sound 6 von 10
6/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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