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Last Fight möchte als Arcade-Prügler besonders die Mehrspieler-Freunde begeistern. Ob dies gelingt, sagen wir euch in unserem Testbericht zu diesem Titel.

Say no to bad drugs

Direkt zu Beginn des Titels kommt der oben genannte Warnhinweis. Eine Excel-Tabelle darüber, welche Drogen unter bad drugs und welche dafür unter good drugs fallen, konnte ich leider bisher noch nicht besorgen. Da auch wir einen Bildungsauftrag verfolgen, bleiben wir vorerst bei der Meinung, alle Drogen sind böse Drogen (ausgenommen Koffein, Koffein ist nach wie vor keine Droge und wichtiges Element bei der Erstellung von Content auf XBoxUser.de).

Ich erinnere mich, als ich jung war, haben viele Spiele und auch Cartoons versucht, die Drogenthematik anzusprechen, allerdings gingen diese dabei meist mit erhobenen Zeigefinger vor und waren einfach nicht cool genug für die Kids. Im Falle von Last Fight dürfte die bunte Prügelei zumindest nicht komplett uncool sein.

Ihr spielt wahlweise Duke Diamonds oder Richard Aldana, zwei gute Freunde, die ja zu Fitness Studios aber nein zu Steroiden sagen. Denn es geht in diesem Titel nicht um Crack und Konsorten (zumindest nicht in erster Linie), sondern um ein fiktives Muskelaufbaupräperat, welches die Athleten in Monster verwandelt. Das diese dann Crack oder Acid im Namen haben, ist ein nicht sonderlich dezenter Hinweis darauf, dass auch diese Drogen nicht cool sind.

Short stories with tragic endings

Alles in Last Fight ist überzeichnet dargestellt, das mag daran liegen, dass wir es hier mit der Adaption des französischen Comics Last Man zu tun haben. Trotz der Vorlage ist der Titel sehr eigenständig und bildet so eher einen Ausflug aus dem eigentlichen Universum. Man kann das Spiel verstehen, ohne die Comics zu kennen, doch so wahnsinnig viel gibt es auch nicht zu verstehen.

Egal wen der Spieler ihr wählt, die Story ist immer gleich: Die von Steroiden völlig durchgedrehten Monster haben eure Freundin entführt und nur eine zünftige Schlägerei kann diesen Umstand ändern. Ähnlich wie Mario sich am Ende jeden Schlosses gefühlt haben muss, als es hieß „The Princess is in another Castle“ geht es unserem Helden. Nach jedem Fight wird die Freundin scheinbar von einem neuen Schurken entführt, das ist bereits die gesamte Geschichte. Innerhalb von einer Stunde hat der Spieler alle Ganoven vermöbelt und ist endlich wieder mit seiner Freundin zusammen.

Das Tragische daran? Mutmaßlich wird es nicht lange dauern, bis die Lady sich wieder entführen lässt. Darüber hinaus sind der Umfang und die Geschichte selber tragisch wenig ergiebig. Für einen Titel mit einer guten Comic-Vorlage ist die Story wirklich extrem dünn.

Einfach mal einfach

Wer auch nicht immer Lust hat, sich durch zwanzig Tutorials zu kämpfen, um etliche Mechaniken zu erlernen, der wird hier glücklich werden. In Last Fight gibt es eine sehr einfache Steuerung, neben dem Angriff gibt es nur den Spezialangriff, Blocken, Springen, Dash und das Aufheben von Gegenständen. Ebenso gibt es keine großen Kombinationen oder Tastenkombinationen für Special-Moves. Ihr sollt einfach in das Spiel kommen, das funktioniert auch gut.

Einzig gegen die letzten KI Gegner der Story wirkt eure Palette an Aktionen dann doch etwas dürftig. Die Gegner werden doch recht stark und schmettern euch einiges um die Ohren, hier fühlte ich mich manchmal sehr hilflos und konnte die Kämpfe nur durch den immer gleichen Move gewinnen.

Die Arenen sind sehr klein, was dafür sorgt, dass ihr kaum weglaufen könnt und somit zwangsweise das Spieltempo erhöht. Trotz fehlender Moves und auch sonst wenig Abwechslung gibt es kleinere Features, die dem Titel etwas mehr Tiefe und auch ein gewisses Maß an Taktik verleihen, was am Ende besonders dem Multiplayer zu Gute kommt.

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Fazit

Last Fight ist ein Game, welches in einer Kategorie wirklich seine Stärke hat, in allen anderen leider Durchschnitt ist und daher mit 15 Euro auch nicht wirklich als Schnäppchen durchgehen kann.

Die Story ist es kaum wert, so genannt zu werden, was bei einer vorhandenen Comicbuch-Vorlage natürlich schwach ist. Technisch bewegen wir uns ebenso im Mittelfeld und die einfache Steuerung bietet gegen die KI einfach zu wenig Abwechslung.

Doch gerade die einfache Steuerung ist dann im Multiplayer wieder ein großes Plus. Jeder findet sich schnell in das Spiel ein und mit vier Freunden an einer Konsole macht der Titel wirklich viel Spaß. Ob euch der Titel reicht, um ihn auf Partys einzuwerfen, müsst ihr selbst entscheiden. Mir ist dafür der Preis zu hoch, denn alles abseits des Vierspieler-Modus kann nur wirklich kurz begeistern.


Bewertung

Pro

  • Vier Spieler Coop-Modus lokal
  • Steuerung leicht zu erlernen...

Contra

  • Singleplayer viel zu kurz
  • ... bietet insgesamt aber zu wenig Tiefe

Story 5 von 10
5/10
Grafik 6 von 10
6/10
Sound 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Umfang 5 von 10
5/10
7

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