
Ich dreh am (Zahn)Rad
Damit das wirklich simple Kampfsystem nicht zu wenig bietet, gibt es noch Items in den Arenen. Je nachdem, welches Level ihr wählt, gibt es einfache Gegenstände, die nur dazu dienen, dem Gegner an den Kopf geworfen zu werden, es gibt aber durchaus auch aufregendere Items.
Später findet ihr Raketenwerfer und magische Hämmer, mit denen ihr euch einen gewaltigen Vorteil gegenüber dem Gegner verschaffen könnt.
Viel wichtiger sind aber die kleinen Zahnräder, welche immer wieder spawnen. Im Laufe des Kampfes spawnt eine feste Anzahl dieser Gegenstände, wer diese alle in seinen Besitz bringt, mutiert zu einem mächtigen Monster, was zum Beispiel Feuerbälle werfen kann. Wer es schafft, sich zu verwandeln, hat einen großen Vorteil, dies kann ein echter Gamechanger sein. Der Clou ist aber, jedes Mal, wenn ihr geschlagen werdet, verliert ihr auch wieder Zahnräder, die dann der Gegner aufsammeln kann. Dies bringt eine ganz neue Würze in das Spiel und sorgt ab einer Anzahl von drei Spielern für ordentlich Aufregung.
Vier gewinnt
Das Spiel bietet lokalen Multiplayer für bis zu vier Personen und genau das ist die Stärke des Titels. In den gesamt acht Arenen der Story könnt ihr euch mit den zehn Kämpfern ordentliche Schlachten liefern. Während die einfache Steuerung gegen die KI noch zu einfach war, ist sie hier genau richtig. Schnell gelingt der Einstieg für Freunde, die möglicherweise nicht so gaming-affin sind wie ihr. Die Runden sind chaotisch, hektisch und schnell wieder vorbei. Sicher ist aber, dass der Blutdruck genauso wie die Mundwinkel nach oben gehen werden. Besonders, wenn es um die Zahnräder geht und vom Getränkeautomat über den Karpfen alles durch den Bildschirm fliegt, nur damit keiner alle Räder besitzt, ja dann macht der Titel einfach Spaß.
Für one on one Duelle bietet das Spiel dann aber wieder zu wenig Tiefe, hier bekommt man einfach alle Zahnräder und den Fights fehlt es einfach an Würze. Multiplayer ist hier klar die Stärke, aber auch nur, wenn ihr mindestens drei Spieler vor die Konsole bringen könnt, darunter macht es leider deutlich weniger Spaß.
Der Herkunft treu geblieben
Last Man ist sicher kein Walking Dead oder Spider-Man. Die Comic-Vorlage muss man nicht kennen und auch ich kannte sie nicht. Für den Test habe ich mich ein wenig in die Comics eingelesen und finde, man hat den Stil durchaus gut in ein Videospiel portiert. Zwar sind die Comics schwarz-weiß gehalten, dennoch geht Last Fight als glaubhafte Kolorierung der Vorlage durch. All zu tief konnte ich in das Comic-Universum nicht abtauchen, doch die Geschichte des Spiels ist wie erwähnt eine eigene, doch die technische Umsetzung passt.
Wie ein Verzicht auf Farbe automatisch für Ernsthaftigkeit sorgt, so schafft es der starke Einsatz von Farben in der Game-Version, dem Titel eine Leichtigkeit zu verleihen. Das alles hier over the top ist, unterstreicht auch der Soundtrack und die generellen Soundeffekte. Alles in allem hat man hier die Vorlage gut in eine neue, buntere Fassung verwandelt, wenn auch sowohl Grafik als auch Soundtrack nicht die Stärken des Titels sind.
Fazit
Last Fight ist ein Game, welches in einer Kategorie wirklich seine Stärke hat, in allen anderen leider Durchschnitt ist und daher mit 15 Euro auch nicht wirklich als Schnäppchen durchgehen kann.
Die Story ist es kaum wert, so genannt zu werden, was bei einer vorhandenen Comicbuch-Vorlage natürlich schwach ist. Technisch bewegen wir uns ebenso im Mittelfeld und die einfache Steuerung bietet gegen die KI einfach zu wenig Abwechslung.
Doch gerade die einfache Steuerung ist dann im Multiplayer wieder ein großes Plus. Jeder findet sich schnell in das Spiel ein und mit vier Freunden an einer Konsole macht der Titel wirklich viel Spaß. Ob euch der Titel reicht, um ihn auf Partys einzuwerfen, müsst ihr selbst entscheiden. Mir ist dafür der Preis zu hoch, denn alles abseits des Vierspieler-Modus kann nur wirklich kurz begeistern.
Bewertung
Pro
- Vier Spieler Coop-Modus lokal
- Steuerung leicht zu erlernen...
Contra
- Singleplayer viel zu kurz
- ... bietet insgesamt aber zu wenig Tiefe
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