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Mit Kona ist ein weiterer Walking Simulator erschienen, welcher euch in Gebiete bringt, in welche euch das echte Leben möglicherweise nicht entführt. Wir haben die Reise angetreten und das virtuelle Kanada für euch beurteilt.

Faubert P.I.

In Kona schlüpfe ich in die Rolle von Carl Faubert, einem Privatdetektiv. Ich werde von W.Hamilton angeheuert, um in die kanadische Provinz zu kommen. In einem kleinen Ort, unweit von Québec beschuldigt Hamilton einen Indianerstramm in seine Büros eingebrochen zu sein. Als Carl Faubert finde ich es etwas übertrieben, dafür einen Detektiv anzuheuern, dennoch steige ich in mein Auto und mache mich auf den Weg.

Es kommt, wie es kommen muss, ein Blizzard überrascht mich auf der Fahrt, ich habe einen Unfall, auf der Suche nach Hamilton stolpere ich durch den Schnee in einen Gemischtwarenladen und finde dort schlussendlich eine Leiche. Als ich die Leiche untersuchen möchte, kommt es zum Stromausfall. Zufall? Ich glaube nicht? Hilfe holen? Geht nicht! Kona spielt in den 70er Jahren und ich habe kein Handy oder ähnliches, um in die Außenwelt zu kommunizieren.

Da der einzige Weg aus der Stadt von einer mysteriösen Eiswand blockiert wird, tue ich das einzig Vernünftige, ich mache Fotos und sammle Hinweise. Bis ich hier einen Weg raus finde, kann ich zumindest versuchen, diesen merkwürdigen Mordfall und vor allem die Eiswand zu untersuchen.

Immer in Bewegung bleiben

Das Genre „Walking Simulator“ ist gerade sehr beliebt und hier reiht sich Kona nahtlos ein. Es gibt keine wilden Kämpfe und das Pacing des Spieles ist relativ langsam. Es geht im Kern darum, eine Welt zu erkunden und es gibt in Kona wirklich viel zu erkunden. Die Kleinstadt ist tatsächlich sehr klein, jedoch sind die Häuser der Bewohner und die Wälder voller Kleinigkeiten, welche alle zusammen ein großes Ganzes ergeben sollen. Durch innere Monologe verrät Faubert mir, wenn ich einen Ort zu früh verlasse oder es eben keine Hinweise mehr hier gibt. Das ist dann aber auch die einzige Hilfe, die ich habe. Wie ein echter Detektiv tappe ich im Dunkeln und muss mir alles selber erarbeiten.

Das Grundprinzip dieses noch sehr jungen Genres ist durchaus die Bewegung und diese hat in Kona gleich einen noch höheren Stellenwert, als noch in anderen Spielen. Durch den Blizzard liegt die gesamte Spielwelt in tiefem Schnee und damit geht auch eisige Kälte einher. Bleibe ich zu lange in der Kälte, so wird mir irgendwann schwarz vor Augen und ich verliere das Bewusstsein, der Tod tritt unweigerlich ein, das bedeutet Game Over. Daher ist es wichtig, immer an warme Plätze zu kommen. Hierfür gibt es Feuerstellen und in den meisten Gebäuden auch Kamine. Ich muss als Spieler also darauf achten, bei meinen Exkursionen immer rechtzeitig zu Wärmequellen zurückzukehren. Faubert lässt es mich ebenfalls dank seines inneren Monologs wissen, wenn es langsam eng wird.

Dies ist zwar ein nettes Feature, um dem Spiel etwas Schwierigkeitsgrad zu geben, mir persönlich gefällt das leider nicht, da ich bei solchen Games wirklich gerne gemütlich spiele. Hier bekomme ich einen gewissen Zeitdruck auferlegt, der besonders nervt, wenn ich mal keine Items zum Entzünden eines neuen Feuers habe. Dank Items und Getränken, kann das Erfrieren zwar umgangen werden, insgesamt sehe ich diesen Zeitfaktor aber eher kritisch.

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Fazit

Kona ist ein Titel, für den man sich als Spieler Zeit nehmen muss. Auf der einen Seite ist dies beruhigend und es macht Spaß, einfach in der Schneewelt abzuschalten. Auf der anderen Seite verlangt der Einstieg sehr viel Geduld und kann viele Spieler abschrecken. Ich persönlich fand den Einstieg zu undurchsichtig.

Das Schneechaos ist ein im wahrsten Sinne cooles Setting, die Kälte als zeitliches Druckmittel gefällt mir nicht so sehr, das ist aber ein sehr persönliches Problem.

Trotz des Themas der Isolation ist mir dann am Ende zu wenig los und der Horror wird zu spät aktiviert. Insgesamt macht der Titel aber Spaß und ist technisch sehr schön umgesetzt. Ich bin sehr gespannt, was die Serie uns in Zukunft noch bringt.


Bewertung

Pro

  • Tolle Atmosphäre
  • Passender Stil
  • Interessante Story

Contra

  • Zäher Einstieg
  • Wenig emotional

Story 7 von 10
7/10
Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
7

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