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Viele Puzzle-Teile

Elementar ist neben der Bewegung auch das Sammeln von Items. Dazu gehören nicht nur verwendbare Dinge, die ich brauche, um nicht zu erfrieren, für seltene Gegner wie Wölfe gibt es auch wenige Waffen. Den Hauptteil meines Inventars füllen aber Gegenstände, die ich zum Lösen des Falles brauche. So muss ich Schlüssel sammeln, mit Dokumenten Hintergründe diverser Figuren beleuchten und sogar Items mit den wenigen Bewohnern tauschen, um zum Beispiel an besser Kleidung zu kommen.

Das Inventar ist nur begrenzt, also muss ich immer überlegen, was nützlich ist und was nicht, denn in der offenen Welt liegt viel herum, bei weitem nicht alles davon brauche ich am Ende.

Leider ist es in den ersten zwei Stunden des Titels wirklich schwer zu durchschauen, worum es eigentlich geht und was ich als Spieler machen soll. Dann nervt es doch ein wenig, wenn ich orientierungslos durch die Wälder streife und dabei erfriere. Es ist als Einstieg einfach sehr schwierig zu verstehen, was das Ziel von Kona ist. Das ist als Detektiv-Simulation durchaus realistisch, macht das Spiel dafür aber nicht sonderlich zugänglich.

Im späteren Verlauf des Spiels ergibt sich jedoch eine interessante Story mit coolen Twists. Leider dauert es doch mehr als zwei Stunden, bis der Spieler dort ankommt. Abbrechen rate ich aber nicht, dann lieber zu einer Lösung aus dem Internet greifen, um gewisse Stellen schneller zu meistern. Denn am Ende kommt Kona doch noch in Fahrt und bietet einen interessanten Ausblick auf das, was kommen soll. Kona ist als Serie konzipiert und die Fortsetzung dessen dürfte durchaus interessant werden, zumindest wenn man auf das langsame Pacing solcher Games steht.

Wenig Emotionen, später Horror

Kona vermittelt eine fantastische Atmosphäre. Ich konnte die Kälte des Schnees förmlich spüren. Die geringe Sichtweite, das endlose Weiß und der Sound von knackendem Schnee schaffen ein tolles Gefühl von Winter. Doch nicht nur Winter geht mir bei Kona durch den Kopf, auch Isolation ist ein Thema, welches zentral transportiert wird. Der Look und Sound und das ganze Umfeld zeigen mir, ich bin isoliert. Das liegt jedoch auch daran, dass es wenig Figuren im ganzen Spiel gibt.

Fast jedes Haus in Kona ist leer, Informationen über Bewohner finde ich fast ausschließlich in Dokumenten, das heißt viel lesen, das ist nicht für jeden was. Durch wenig Interaktion mit anderen Menschen fehlt es dem Titel an Emotionalität, leider schaffen auch Carls Monologe es nicht, mich emotional in das Spiel zu involvieren.

Auch der Horror-Aspekt kommt wenig und wenn überhaupt erst spät zu tragen. Wenn der Grusel-Faktor einsetzt, funktioniert es jedoch gut, davon hätte ich gerne mehr gehabt.

Der eigene Grafikstil und die gute englische und teilweise französische Sprachausgabe, gemischt mit einem dezenten Soundtrack untermauern das Spiel auf eine angemessene technische Art und Weise. Für einen sogenannten Indie-Titel wurde ich durchweg solide Arbeit geleistet.

Ich hoffe, dass in zukünftigen Ablegern der Kona Serie Emotionen und Interaktionen genauso stark in Szene gesetzt werden, wie es bereits jetzt bei der Atmosphäre der Fall ist, dann kann der Titel es von einer guten Umsetzung sogar zu einer fantastischen schaffen.

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Fazit

Kona ist ein Titel, für den man sich als Spieler Zeit nehmen muss. Auf der einen Seite ist dies beruhigend und es macht Spaß, einfach in der Schneewelt abzuschalten. Auf der anderen Seite verlangt der Einstieg sehr viel Geduld und kann viele Spieler abschrecken. Ich persönlich fand den Einstieg zu undurchsichtig.

Das Schneechaos ist ein im wahrsten Sinne cooles Setting, die Kälte als zeitliches Druckmittel gefällt mir nicht so sehr, das ist aber ein sehr persönliches Problem.

Trotz des Themas der Isolation ist mir dann am Ende zu wenig los und der Horror wird zu spät aktiviert. Insgesamt macht der Titel aber Spaß und ist technisch sehr schön umgesetzt. Ich bin sehr gespannt, was die Serie uns in Zukunft noch bringt.


Bewertung

Pro

  • Tolle Atmosphäre
  • Passender Stil
  • Interessante Story

Contra

  • Zäher Einstieg
  • Wenig emotional

Story 7 von 10
7/10
Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
7

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