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Kein Kinect ohne Sport-Titel, daher veröffentlicht Microsoft für die Xbox One den neuen Titel Kinect Sports Rivals. Diesmal mit kompletter Avatar-Erstellung anhand von Kinect-Erkennung. Höhere Präzision und noch viel mehr Spielspaß verspricht der Hersteller für das neue Bewegungsspiel. Wir testen für euch, wie sich das so anfühlt und ob es Laune macht.

Die Reise ins Ich

In dem damaligen Film ging es zwar um das Erkunden des inneren Körpers, aber hier wird von den Machern eher von Außen nach Innen gearbeitet. Soll heißen, wir erstellen als Erstes unseren virtuellen Avatar. Dieser orientiert sich verblüffend ähnlich an dem tatsächlichen Original. In diesem Vorgang wird unser Körper komplett eingescannt. Auch ein Gesichtsscan wird vollzogen. Dabei wird unser Körper in lustigen kleinen Würfeln zunächst abstrakt dargestellt. Das geht sogar bei mittelmäßiger Beleuchtung recht gut.

Dies vollbracht, wird uns unser neuer Avatar präsentiert. Den können wir noch komplett umkrepeln. Von der Figur bis zu den unterschiedlichen Augenfarben werden hier genügend Möglichkeiten geboten, den Anpassungsvorgang zu optimieren. Wobei dies auf das tatsächliche Gameplay keinerlei Auswirkungen hat. Es handelt sich also hier nur um ein optisches Schmankerl.

Im Hauptmenü des Spiels angekommen, wird uns empfohlen, zunächst eine Trainingssession zu absolvieren. Dies machen wir dann auch direkt und wir werden unserem militärisch erscheinendem Ausbilder präsentiert. Der mustert uns zunächst kritisch und wirft uns buchstäblich ins kalte Wasser. Wir befinden uns auf einem Wake-Ski-Jet.

Per Animation wird vorher noch die einfache Kontrolle des Fahrzeugs vermittelt. Arme nach vorne und Hand schließen, um direkt Gas zu geben. Hand wieder öffnen um zu ,,bremsen". Das Lenken ist logisch, denn es verlangt, wie bei einem echten Jet-Ski, dass man die eine Hand nach vorne schiebt und die andere nach hinten zieht, um in die Kurve zu gehen. Das klappt auch erstaunlich gut und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase macht das Brettern auf dem Meereswasser tatsächlich Spaß.

Zusätzlich dazu gibt es noch Booster. Die Booster ermöglichen einem für eine kurze Zeit einen Vorteil zu nutzen. Beispielsweise ein schnellerer Schub. Damit man ihn nutzen kann, muss zunächst die Leiste aufgefüllt werden. Dies erlangt man durch Bonuspunkte, welche man durch Tricks erhält, die beim Publikum gut ankommen. Salto vorwärts und Salto rückwärts bringen die gewünschten Boni. Den Salto erreicht man indem man eine Rampe hochfährt und sich nach vorne oder nach hinten lehnt.
Doch der Booster sollte achtsam eingesetzt werden, denn ansonsten küsst man auch schnell den Felsen. Das Rennen geht zügig zur Sache und macht tatsächlich Fetz. Wir hätten uns aber hier durchaus gerne mehr Strecken gewünscht.

Gib mir die Kugel

Das Bowlen ist ebenfalls mal wieder mit von der Partie. Die Technik erinnert sehr an den 360-Bruder Kinect Sports und unterscheidet sich nicht gravierend. Kugel abholen indem man den Arm ausstreckt, Arm ausholen und Hand öffnen, um die Kugel rollen zu lassen. Neu ist hier die Spinning-Technik. Dreht man das Handgelenk beim Werfen, gibt man der Kugel noch einen Drall mit.

Im Gegensatz zum Jet-Ski, ist hier die Erkennung eher mittel. Besser als bei Kinect 1.0 aber dennoch fühlt es sich recht verzögert an und ungenau an. Das ist aber dennoch kein Spaßkiller. Es führt nur gelegentlich dazu, dass das virtuelle Bowlen teilweise schwieriger ist, als das echte. Das liegt auch unter anderem daran, dass die Pins sehr unempfindlich sind und nicht immer umfallen, wenn sie von ,,Kollegen" angehauen werden. Es macht aber dennoch Spaß und der Booster ,,Meteorkugel" hinterlässt brennende Spuren auf der Bahn.

Cheetah


Wer tatsächlich was für seine Schultermuskulatur tun möchte, sollte sich unbedingt mal ans Klettern wagen. Hier wurde ganze Arbeit geleistet, den Spieler dazu zu motivieren, seine Arme und vor allem Schultern vernünftig einzusetzen.
Man klettert hierbei einen Parcours in der freien Natur am Berg hinauf. Dabei ist es wichtig, zur richtigen Zeit den nächsten Vorsprung zu fassen und sich daran empor zu ziehen. Man muss hierfür beide Arme nach oben strecken und mit der Hand richtig zupacken. Und diese wieder zu sicher heranziehen. Auch seitwärts klettern und Sprünge sind nötig, um nach vorne zu kommen.

Dies gestaltet sich besonders in Kombination mit dem Booster ,,Megasprung" nicht so einfach. Hin und wieder versagt Kinect und meint, man wäre gesprungen, obwohl die Füße den Boden nicht verlassen haben. Nach dem Sprung gilt es im richtigen Moment zuzupacken, denn ansonsten rutscht man in die Tiefe. Die Mitstreiter kann man hier auch wunderbar ärgern. Man zieht hierfür einfach am Fuß des Gegners und lass in die Steilwand herunterkrachen. Herrlich gemein!

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Fazit

Kinect Sports Rivals bietet eine nette kleine Sammlung von Minispielen, die kurzweiligen Spielspaß versprechen. Die meisten Disziplinen funktionieren gut und machen gemeinsam oder auch alleine Laune. Einzig beim Fußball und Tennis kam beim Antesten ein gewisser Frust auf.

Die Spiele sind nicht kompliziert und eignen sich somit für den netten Zeitvertreib mit Freunden. Man sollte jedoch etwas Geduld mit sich bringen, denn die Ladezeiten haben es trotz Installation in sich. Um ein Minispiel zu starten, vergeht auch mal gerne über eine Minute Ladezeit. Das ist schon arg viel.

Insgesamt macht das Spiel einen zwar etwas unfertigen aber netten Eindruck. Wer schon die ersten Kinect Sports-Spiele mochte, wird hier auf jeden Fall beim Kauf nichts falsch machen.


Bewertung

Pro

  • Cooler Avatar-Builder
  • Leichter Einstieg
  • Kurzweilige Mini-Spiele

Contra

  • Schnelle Bewegungen werden häufig nicht erkannt
  • Lange Ladezeiten
  • Fußball und Tennis spielen sich holprig

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

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