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Daniel Craig, unser Next Generation James Bond, konnte bereits mit seinen beiden erfolgreichen Kinofilmen frischen Wind in die Welt der Geheimagenten bringen. Die erste Filmversoftung zu "Ein Quantum Trost" konnte ebenfalls mit einem soliden Gameplay überzeugen, und setzte sich so von der Masse der teils unterdurchschnittlichen Filmadaptionen ein wenig ab. Nun steht für alle Fans des MI6 mit "James Bond Blood Stone" ein weiteres Agentenabenteuer in den Verkaufsregalen. Diesmal jedoch keine Filmversoftung, denn der nächste Kino Bond lässt noch auf sich warten. Welche waghalsigen Aufgaben stehen uns bevor? Pure Agenten-Action, ein spielbarer Film vor dem Film oder gar beides? Wir haben für euch den maßgeschneiderten Nadelstreifenanzug aus der Reinigung geholt, und haben "M" im aufpolierten Aston Martin mal einen Besuch abgestattet.

In geheimer Mission

Das MI6 war schon immer gut informiert, wenn es darum ging geheime Untergrundaktivitäten und terroristische Verschwörungsaktivitäten aufzudecken. Immer mit von der Partie unser Martini-Lover James. James, James Bond ist auch diesmal der Agent des MI6, dessen Aufgabe es ist, erneut eine weltweite terroristische Verschwörung aufzudecken um Terroristen in aller Herren Länder das Handwerk zu legen. So kommt ihr auch erneut ordentlich in der Weltgeschichte rum, und stattet unter anderem Athen, Istanbul oder auch Bangkok einen Besuch in geheimer Mission ab.

"Wenn Sie wieder einmal mit einer Kontaktperson zusammentreffen, dann bitte nicht horizontal, James!" (Diamantenfieber, 1971)

James Bond Blood Stone ist jedoch nicht wie sein Vorgänger eine Adaption zu einem gleichnamigen Kinofilm. Vielmehr ist der Titel völlig losgelöst von jeglichen Drehbuchvorlagen großer Hollywood Leinwandproduktionen. Nichts desto trotz hat Activision sich nicht lumpen lassen, und niemand geringeren als Bruce Feirstein damit beauftragt, die Story für Blood Stone zu verfassen. Feirsteins Lebenslauf beinhaltet unter anderem bereits die Drehbücher zu den Bond-Filmen "Die Welt ist nicht genug" und "Golden Eye". Ihr dürft euch also auf eine packende und Bond typische Story gefasst machen.

Neben eurem Protagonisten James und seiner Chefin "M" gibt es in Sachen Bond-Girl ein prominentes Leckerchen auf die Mattscheibe. Die britische Soul-Sängerin Joss Stone fährt als Bond-Girl nicht nur die Waffen einer Frau aus. Sie spendiert dem Spiel mit "I´ll take it all" ebenfalls den Titel-Soundtrack. Unterstützt wird Sie dabei von Dave Steward, Musiker und Produzent der Eurythmics.

Kein Couchpotatoe

Habt ihr James aus der DVD Hülle befreit und im tiefen Dunkel eurer 360 verschwinden lassen, dürft ihr euch auch schnurstracks nach wenigen Klicks in das neue Abenteuer stürzen. Eingeleitet wird das Spiel durch ein Video-Intro, bei dem die Chefin einen anstehenden Fototermin mit namenhaften Leuten auf Grund eines drohenden Terroranschlages canceln will. Nachdem der verantwortliche Sicherheitschef wenig einsichtig ist, kommt ihr auf den Plan. Gerade noch entspannt auf der Couch zurückgelehnt, den Trailer genießend, steht ihr auch schon mit beiden Beinen mitten im Geschehen. Schon hier ist beeindruckend, wie fließend der Übergang zwischen der Videosequenz und dem eigentlichen Spiel ist. Habt ihr den ersten Widersachern gezeigt wer das Sagen hat,und konntet somit einen ersten Blick aufs Gameplay werfen, wird euch erst einmal in cineastischer Form ein Bond-typischer Intro Trailer präsentiert, bevor es weiter zur nächsten Aufgabe geht.

"Ein Freund von Ihnen?", "Ich habe keine Freunde!" (Ein Quantum Trost, 2008)

Alle Charaktere, sowohl In-Game, als auch in den Videosequenzen haben einen eindeutig hohen Wiedererkennungswert. Ihr werdet nicht genauer hinschauen müssen, um Craig als Bond oder Judi Dench als "M" zu identifizieren. Leider scheinen die einzelnen Charaktere keinen großen Spaß an ihren Aufgaben zu haben. Gesichtsmimik kann man nur erahnen, und auch sonst wirken viele Bewegungen eher grobmotorisch. Dies hat zwar keinen Einfluss auf das Gameplay, aber ein wenig mehr Make-up hätte man von einem aktuellen Bond schon erwarten dürfen.

Schmackofatz

Lässt man die eher mittelmäßige Qualität, der sonst gut in Szene gesetzten Videosequenzen außer acht, so werdet ihr in den meisten Fällen mit einem tollen Leveldesign konfrontiert. Die Straßen wirken recht lebendig, Lichteffekte schönen die Umgebung, Wassereffekte wirken real und auch sonst macht die Optik einen durchaus soliden Eindruck. Schade ist jedoch die Tatsache, dass die Qualität der Optik nicht auf ganzer Linie durchgehalten wird. Irgendwie gewinnt man in optischer Hinsicht den Eindruck, dass zwei Entwicklerteams parallel an den unterschiedlichen Leveln gearbeitet haben.

So wirkt beispielsweise der Auftakt in Athen noch gut, wohingegen die Katakomben in Istanbul in Relation teils deutlich schwächeln. Niedrigauflösende Texturen sind für einen Hochglanz-Bond wahrlich keine Augenweide. Vor allem dann nicht, wenn man hinter diesen auch noch in Deckung gehen muss.

"Ein bezaubernder Hauch von Nichts, den sie da beinahe anhaben!" (Diamantenfieber, 1971)

Ignoriert man das geringe Tearing bei schnellen Drehbewegungen und das gelegentliche Kantenflimmern, wirft eher ein Auge auf das lecker Bond-Girl und genießt das Abenteuer, ohne jeden Pixel umzudrehen, so wird man an dem Titel trotz einiger optischer Interferenzen durchaus Spaß haben.

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Fazit

James Bond is back. Diesmal nicht im Kino, sondern auf der heimischen 360. Ein in der Tat fast hollywoodreifes Spielerlebnis, welches zwar einige optische Mängel zu vertreten hat, dafür aber den Spieler in nahezu perfekte Art und Weise in das Spielgeschehen eintauchen lässt. Der Bond-typische Intro Trailer, die fließenden Übergange zwischen Videosequenzen und dem Spiel oder auch die gekonnt in Szene gesetzten Take-Downs, all dies sorgt in Kombination mit einigen Reaktionsspielen dafür, dass der Spieler seinen ganz eigenen Bond Film erleben darf.

Ein leichtes Spiel. Insgesamt liegt der Fokus des Spiels darauf, den Spieler in ein cineastisches Bond-Abenteuer eintauchen zu lassen. Die vorhandenen Schwierigkeitsgrade dürften für eingefleischte Shooter-Fans allesamt keine große Herausforderung darstellen. Selbst für Gelgenheits-Gamer kommen keine Frustmomente auf. Die fast schon übertriebenen Hilfestellungen des Smartphones, Auto-Aiming, Fokus-Attacken oder das überaus spielerfreundliche Speichersystem machen zwar Spaß, sorgen aber auch dafür, dass das Spiel keine große Herausforderung darstellt. Dafür ist der Spaßfaktor um so größer.

Begleitet von einem guten Soundtrack tragen emotionale Synchronsprecher die Story mit. Wer nach den ca. 5-7 Stunden Spielzeit noch nicht genug von dem Bond Abenteuer hat, darf sich online mit bis zu 16 Spielern die Kugel geben.

James Bond Blood Stone, ein Spiel für ein ganz neues Filmerlebnis, welches einen XBoxUser Special Award verdient hat.


Bewertung

Pro

  • Fahrzeuge, Take-Downs und Fokus Attacken sorgen für Abwechslung
  • Gute Soundkulisse und Synchronsprecher
  • Guter Mix verschiedener Gameplay-Techniken
  • Lebendiges Leveldesign
  • Insgesamt gute Präsentation
  • Tolles Gameplay durch nahezu perfekte Übergänge zwischen Videosequenzen und Spiel

Contra

  • Leveldesign nicht immer auf gleichem Niveau
  • Teilweise matschige Texturen
  • Mäßiger Multiplayer
  • Sehr leicht
  • Kurze Spielzeit von ca. 5-7 Stunden
  • Ausdruckslose Gesichtszüge der Charaktere

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award

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