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Wann wird's mal wieder richtig Sommer...? Diesen Erfolgstitel von Rudi Carrell aus dem Jahre 1975 haben viele von uns mit Sicherheit in den Ohren gehabt, als der langersehnte Sommer hierzulande weiterhin eine Fehlanzeige blieb. Selbst zu Zeiten der mittlerweile auch schon wieder beendeten Olympischen Sommerspiele war es um den Sommer nicht gerade optimal bestellt. Nach dem vergangenen Wochenenende hingegen, werden auch bei uns bereits die ersten Klagelieder auf Grund zu hoher Temperaturen gesungen. Vielleicht bietet uns die virtuelle Eiszeit in den hoffentlich gut klimatisierten, privaten Räumlichkeiten eine kleine Abkühlung.

Mit Ice Age 4 ist der nun vierte Teil der erfolgreichen Ice Age Serie in den Kinos. Wie nicht anders zu erwarten, ließ auch das passende Spiel zum Film nicht lange auf sich warten, im Gegensatz zu unserem Muster, welches erst einige Wochen verspätet bei uns eintraf. Aber wir haben es uns nicht nehmen lassen und uns die Filmversoftung Ice Age 4: Voll verschoben - die arktischen Spiele einmal etwas genauer angeschaut. Ob euch bei diesem historischen Exkurs ein kalter Schauder den Rücken hinunter läuft bzw. die Schweißperlen auf der Stirn stehen, oder sich die virtuelle Reise in die Eiszeit lohnt...wir haben es für euch herausgefunden.

Der Überlebenskampf in der Welt der Dinosaurier

Mit Ice Age 4 - Voll verschoben geht der eiszeitliche Spaß auch virtuell auf der Xbox 360 weiter. Nach dem mittlerweile vierten Kinoabenteuer mit Manni, Sid, Diego und Scrat müssen sich die Freunde diesmal zumindest in der digitalen Spielewelt mit technischen Neuerungen auseinandersetzen. Durftet ihr bei den bisherigen Ice Age Filmversoftungen mit eurem Controller noch selbst Hand an die Spielfiguren legen, so ist diesmal ganzer Körpereinsatz gefragt. Zum ersten mal wird in der Eiszeit das Microsoft Kinect Kamerasystem unterstützt. Wer Ice Age 4 in den eigenen vier Wänden erleben möchte, der hat auch keine Chance sich vor der Kamera zu verstecken. Kinect ist für diesen Titel obligatorisch, ohne geht es leider nicht.

Hingegen passt eine Kinect-Unterstützung grundsätzlich hervorragend zum Spielprinzip. Immerhin müsst ihr euch mit Sid, Diego und Co. diesmal in einer Art Winterolympiade behaupten. Statt um klassiche Medaillen zu kämpfen, geht´s hier um eine ganz andere Wurst und zwar um eine in Form einer großen Eichel. Hört sich zumindest für Sid garantiert verlockend an, aber auch eure Gegner, die Piraten, würden sich ein solch wertvollen Schatz gerne unter den Nagel reißen. Immerhin gibt es im Hinblick auf die vorhandene Freigabe ohne Altersbeschränkung kein brutales Hauen und Stechen...vielmehr geht es sportlich fair zu und so müsst ihr es in unterschiedlichen Disziplinen mit euren Kontrahenten aufnehmen, um schlussendlich den Schatz euer Eigen nennen zu dürfen.

Kein Kinoerlebnis

Das es sich bei einer Filmversoftung nicht unbedingt um einen Referenztitel in Sachen Grafik handelt wird, dürfte mittlerweile so ziemlich jedem klar sein. Wenn dann noch eine Kinectunterstützung hinzu kommt, sind die Fronten in optischer Hinsicht zumindest schnell gesteckt und die Prioritäten recht klar gesetzt...jedenfalls liegen diese eher selten auf der optischen Darbietung eines Spiels und so ist es dann auch im aktuellen Fall von Ice Age 4. Hinter dem nächsten Eisberg braucht sich der aktuelle Titel zum Film aber auch diesmal nicht zu verstecken. Das Leveldesign ist zwar zweckorientiert gestaltet, wirkt aber nur selten trist und leblos, wenn auch Texturen und der allgemeine Detailgrad nicht gerade überladen daherkommen. Insgesamt passt die recht farbenfrohe und -gesättigte Optik jedoch zum Gesamtbild und dürfte gerade bei der eher jüngeren Zielgruppe des Spiels durchaus punkten.

Akustisch reiht sich Ice Age 4 - Voll verschoben im guten Mittelfeld ein. Die deutsche Sprachausgabe ist klar und deutlich und es verleiht dem Titel durchaus ein wenig Authentizität. Das hier erfahrene Synchronsprecher mit den Originalstimmen aus dem Film am Werk waren, ist nicht von der Hand zu weisen, auc wenn der Umfang des Wortschatzes zu wünschen übrig lässt. So lassen es sich die Charaktere in typischer Ice Age Manier nicht nehmen, hin und wieder einen blöden Spruch fallen zu lassen, um so für Abwechslung zu sorgen. Die sonstige Soundkulisse macht eher einen zweckgebundenen Eindruck und steigert die Atmosphäre nur unmerklich.

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Fazit

Ice Age ist im Bereich der Animationsfilme schon ein Klassiker und dazu ein erfolgreicher. Nicht ohne Grund läuft bereits der vierte Teil der Serie in den Kinos. Um die Werbetrommel zu rühren, dürfen auch Merchandising-Artikel nicht fehlen. So steht mit Ice Age 4 - Voll verschoben auch die entsprechende Filmversoftung in den Verkaufsregalen eures Spielehändlers.

Schlimm genug. Denn zu vielmehr als einem Werbeartikel, für den es sich nicht großartig lohnt, das Portemonaie aufzumachen, reicht es dem Titel leider nicht. Die Story ist O.K. und auf Grund des unterirdischen Spielumfangs im wahrsten Sinne des Wortes kurzweilig. Wer für den Storymodus, einer Aneinanderreihung von 10 verschiedenen Disziplinen, mehr als eine Stunde benötigt, war noch zwischendurch Kaffeetrinken. Immerhin sind die deutschen Originalstimmen vertreten und eine, wenn auch wenig spektakuläre Optik, könnte die ganz jungen Gamer beeindrucken.

Technisch ist Ice Age: Voll verschoben - Die arktischen Spiele wegen der mangelhaften Unterstützung des Kinectsenors ebenfalls keine Meisterleistung. Auf Grund des fehlenden Multiplayers bleibt zumindest die Außenwelt von diesem Desaster verschont.


Bewertung

Pro

  • Kindgerechte Optik
  • Original Synchronsprecher

Contra

  • Unterirdischer Gesamtumfang
  • Technisch mangelhafte Unterstützung des Kinectsensors
  • Fehlender Multiplayer
  • Grafisch nagt der Titel deutlich an den letzten Zähnen der Zeit

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 5 von 10
5/10
Umfang 2 von 10
2/10
Spielspaß 4 von 10
4/10
Gameplay 4 von 10
4/10
Multiplayer 4 von 10
4/10
5

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