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Hour of Victory verspricht, "dass Sie wie kein Spiel zuvor an den größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs teilhaben lässt. Erleben Sie Kämpfe an vorderster Front aus der Perspektive von drei einzigartigen Soldaten, deren Einsatz entscheidend für den Ausgang des Krieges ist." So prangt es auf der Verpackung des Shooters aus dem Hause Midway. Ob man den Mund zu voll genommen hat oder nicht, klärt unser Review.

How to develop a computer game

Eigentlich sollte es derzeit nicht allzu schwer sein, etwas Spannendes für die Xbox 360 Fan Gemeinde auf eine Spiele DVD zu brennen. Gilt es doch zur Zeit eine echte Flaute am Spielemarkt zu durchleben. Sollte also doch kein Problem für einen grossen Publisher wie Midway sein, einen brauchbaren Shooter abzuliefern. Also los gehts mit unserem Do it yourself: How to develop a Shooter.
Also man greife ins Regal und bediene sich der dort vorhandenen guten Zutaten. Hier hat sich Midway wiklich nicht lumpen lassen, denn man griff zu einer der derzeit besten am Markt erhältlichen Game Engines und lizensierte sich die Unreal Engine 3. Dazu nehme man noch ein zugängliches Spielscenario wie den zweiten Weltkrieg und würze es mit einigen neuen Ideen fürs Gameplay. Und dann? Tja und dann sollte man lange und ausgiebig rühren, bis der Shooter schön sähmig wird.

Aber da hakt es leider, denn man hat im Midway Entwicklerstudio wohl hier und da das Rühren vergessen...


Auf ins Gefecht

Egal - Hinein ins Getümmel und retten wir abermals die Welt vor dem Weiterverbreiten des dritten Reiches. Auch in dieser Produktion spielen wir natürlich die gute Seite in Form der Allierten. Soweit also nichts wirklich Neues. Bereits zu Beginn des Abenteuers werden wir in reichlich aufbauende Action gesteckt, lernen mal eben die für Shooter klassische und nahezu übernommene Steuerung. Wer schonmal einen Titel aus der Call of Duty Reihe gespielt hat, wird sich recht schnell zurecht finden. Es ist soweit alles dabei von Waffenwechsel, Nachladen über Springen und ducken.

Innerhalb der durch das Spiel erzählten Story geht es darum, zu verhindern, dass die deutsche Wehrmacht in den Besitz einer Atomwaffe kommt. Dies würde natürlich den Ausgang des zweiten Weltkrieges massgeblich verändern. Dazu steht uns jedoch nicht, wie in den meisten Shootern, einzig und allein Waffen zur Verfügung sondern insgesamt drei unterschiedliche Soldaten mit auch sehr unterschiedlichen Fähigkeiten. Dazu jedoch gleich mehr. Aufmerksame Leser werden nun die Ohren spitzen und erwarten weit mehr als nur einen Lösungsweg für die insgesamt eher recht kurz gehaltene Story. Diese gliedert sich in 8 Einzelabschnitte, die in 3 grosse Missionen unterteilt wurde.

Einer fürs Grobe, einer fürs feine und einer....
Geheimagent - Major Ambrose Taggert
- der Mann fürs Feine

  • Nahkampf: Taggert ist stämmig, kraftvoll und ein vollkommener Athlet, der genauso gut einen Schlag einstecken, wie austeilen kann. Sein kraftvoller Rücken kann grosse Lasten tragen - schon in der Militärakademie half er erschöpften Kameraden, indem er deren Rucksäcke trug - zusätzlich zu seinem eigenen.
  • Waffen: Major Taggert ist Experte im Umgang mit Kaliber 45 Pistolen und dem Thompson Maschinengewehr M1A1. Seine bevorzugte Waffe im Abwehrkampf ist die Sten MK-II. Zudem ist er ausgebildeter Scharfschütze mit der M1 Garand und dem M1 Karabiner.

Commando - Lieutnant William "Willy-Billy" Ross - der Mann fürs Grobe

  • Nahkampf: Vor seiner Ausbildung zum Commando ist es Lieutnant Ross nie beigebracht worden, wie man sich im Nahkampf verhält. Sein Training meisterte er dagegen gut. Statt seinem gegenüber mit Faustschlägen zu begegnen, zieht er es vor, seinen überraschten Gegnern den Gewehrkolben seiner Thompson über den Kopf zu ziehen.
  • Waffen: Lt. Ross agiert lieber aus dem Verborgenen, Dann ist er mit seiner Thompson der Chef, obwohl er als Scharfschütze auch auf Gewehren und Pistolen ausgebildet wurde. So zählt die deutsche Walther P-38 zu seinen bevorzugten Feuerwaffen, da sie als automatische Double Action Waffe ein schnelles Feuer ermöglichen.

Ranger - Seargent Calvin Blackbull - der Mann mit dem Adlerauge

  • Nahkampf: Wie es bei den Sioux-Indianern alte Tradition ist, kennt Blackbull keinen Schmerz. Faustkämpfe sind für ihn nichts Aussergewöhnliches. Die indianischen Kriegsschreie, die er dabei brüllt, wirken auf seine Gegner furchteinflößend.
  • Waffen: Seargent Blackbull ist einer der besten Scharfschützen der U.S. Army und kann mit beeindruckendem Geschick mit jedem Gewehr umgehen. Wie er seinen Teamkameraden immer sagt, die größte Herausforderung ist die Einschätzung des Windes. "Wenn ich den Wind verstehe, kann ich auch bei Sturm jedes Ziel in maximaler Entfernung treffen." Obwohl er eigentlich Scharfschütze ist, kann man ihm doch alle Arten von Gewehren anvertrauen, denn damit ist er im Kampf überragend.

Die genannten Charaktere liefern also reichlich Möglichkeiten zur abwechslungsreichen und unterschiedlichen Lösung der einzelnen Missionsabschnitte. Leider stellt sich jedoch bereits nach einem kurzen Test der Charaktere in den ersten Levelabschnitten heraus, dass sich die Wege nicht wirklich massgeblich unterscheiden. Schade - hier hätte das Gameplay reichlich Potential gehabt und auch die Story hätte sich mehrfach durchspielen lassen können. Hier ist das Gebotene einfach zu wenig. Als Taggert schneidet man einfach nur einen kleinen Zaun neben dem Hauptweg durch und kämpft sich halt von der Seite an den Gegner heran. Bull nutzt einfach ein Dach am Hauptweg und snipert...

Die Charaktere lassen sich zu Levelbeginn anwählen, so kann man versuchen, auch mal einen anderen Weg zu gehen, wenn man dahingeschieden ist. Fair gesetzt sind darüberhinaus die Checkpoints im Spiel. So muss man nicht den gesamten Levelabschnitt von vorne beginnen. Schade um die eigentlich gute Idee, die dem Spiel als Geburtshelfer zur Seite Stand...

Auch die KI der Gegner bekleckert sich nicht immer mit sonderlichem Ruhm. Hin und wieder verstecken sich die KI Gegner ganz pfiffig hinter Kisten und Pfeilern, aber meistens laufen sie eher fest vergebene Wege entlang. Für Frust sorgt das merkwürdige Spawnen der KI Gegner. Gerade innerhalb der Felsenburg-Mission tauchen gerne einfach aus dem Nichts Gegner inmitten von Türen oder auch gerne hinter einem auf und eröffnen sofort das Feuer.

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Fazit

Das was wohl die meisten erwartet haben - Mal wieder ein Weltkriegsshooter... Aufgrund der eher sehr wechselhaften Umsetzung kann das Spiel auch nicht wirklich ganz überzeugen. Schade, denn zumindest die unterschiedlichen Charaktere und deren Eigenschaften hätten ein tolles Gameplay liefern können, wenn das Leveldesign tiefer durchstrukturiert gewesen wäre und selbige einfach mehr gefordert und gefördert hätte.

So bleibt einfach nur Einheitsbrei eines mittlerweile durchgekauten Scenarios übrig. Nicht umsonst hat auch der Genreprimus Call of Duty nun den zweiten Weltkrieg verlassen.

Wer noch es denn gar nicht lassen kann und nichts Passendes bei der aktuellen Shooterauswahl findet, kann bei Hour of Victory hineinsehen, aber sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt.


Bewertung

Pro

  • Guter Sound

Contra

  • Schwache Story
  • Schwache Grafik

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7

20 Kommentare

gS BaDcAtZ Mi, 15.08.2007, 14:00 Uhr

Ich find das Game auch grottenschlecht... die grafik is fürn a*** :) und der story modus viel zu kurz

XBU Böhser Onkel Di, 14.08.2007, 09:46 Uhr

Razorbacks schrieb:
s

Ja also ich habs auch durch gespielt und muss sagen so überschlecht wie hier viele sagen wars echt nicht.
Ich meine klar es war kein Call of Duty aber mal zum durchzocken unn schnelle Gs sammeln ist es ok allerdings würd ich dafür auch nicht den Vollpreis zahlen wollen.
Wie Razor schon gesagt hat zum Zeitvertreib isses ok unn wer auf Gs steht wird auch gut bedient.

Freece Mo, 13.08.2007, 22:57 Uhr

Naja, ich hab ja nicht nur die Demo gespielt, welche wirklich für den A... war. Sondern ich hab auch nen Test und ein Testvideo gesehen. Und die Physik Engine bei dem Game kann man ja wohl total vergessen ( Panzer fliegen von einem Schuss aus einem Geschütz einfach weg :shock: )

XBU Razor Mo, 13.08.2007, 22:49 Uhr

killer360 schrieb:
0

Meistens kann man das einstellen!

Jetzt macht das Game mal nicht so runter, es ist ein guter Zeitvertreib! Spielts erst mal und beurteilt ein Game nicht nur nach ner versch... Demo!

killer360 Mo, 13.08.2007, 21:00 Uhr

In der Demo drehte sich die Waffe bei mir in 4-5 Sekunden zu einem Ziel.

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