Review zu Harry Potter und der Orden des Phönix

Nun bestreitet Harry Potter in der Filmwelt bereits sein 5. Schuljahr. Passend dazu haben EA und WB das Spiel zum Film entwickelt: Harry Potter und der Orden des Phönix. In dem fünften Teil der Serie zieht ein dunkles Licht über Hogwarts, die gehässige Professor Umbridge macht den Schüler das Leben schwer, und Du-Weißt-Schon-Wer ist stärker denn je. Wird es Harry und seinen Freunden dank eurer Hilfe gelingen, die Welt erneut zu retten?

Wer das Buch nicht gelesen hat, versteht (fast) nur Bahnhof...

Es sind Sommerferien und wieder einmal sitzt Harry bei den unsäglichen Dursleys im Ligusterweg fest. Doch diesmal treibt in größere Unruhe denn je - warum schreiben seine Freunde Ron und Hermine nur so rätselhafte Briefe? Und vor allem: Warum erfährt er nichts über die dunklen Mächte, die inzwischen neu erstanden sind? Als dann plötzlich zwei Dementoren über ihn und seinen Vetter Dudley herfallen, und er sich mithilfe eines Patronus-Zauber wehren muss, scheint ihm eines klar: Du-weißt-schon-wer, alias Voldemort, ist zurück.

Er erfährt von seinen Freunden vom Orden des Phönix, einer Organisation von Auroren und mächtigen Zaubern wie Dumbledore oder Remus Lupin, die alles daran geben die Rückher von Du-Weißt-Schon-Wem zu verhindern. Der pubertierende, leicht aufbrausende, Harry tritt heftig und unerschrocken für die Wahrheit ein. Zurück in Hogwarts treffen Harry und seine Freunde auf die äußerst unangenehme und gehässige Ministeriums-Vertreterin Dolores Umbridge. Um sich gegen die Rückkehr von Voldemeort zu wappnen, organisiert Harry zusammen mit seinen Freunden unter seinen Mitschülern eine Selbstverteidigungsgruppe gegen Voldemort: Dumbledores Armee.

Das Spiel bietet einem durch die Story ein paar spielbare Elemente, wie ganz am Anfang der Kampf gegen die Dementoren. Alles in allem sind die spielbaren Elemente aber, was den reellen Ablauf des Films angeht, sehr begrenzt. Nach also jenem (leichtem) Kampf, sieht man einige Zwischensequenzen von minderer Qualität, und man kann sich ein ganz kleines bisschen im Grimmauld Platz Nummer 12, der Unterkunft des Orden des Phönix, umschauen. Rasch hat man auch dieses spielbare Element hinter sich, und nach erneuten Zwischensequenzen, befindet man sich in Hogwarts. Dies ist der eigentliche Ort, wo sich alles abspielt. Von nun an kann man Hogwarts und seine Ländereien frei erkunden.

Doch bereits da merkt man: Wer das 5. Buch der Harry Potter Reihe nicht gelesen oder nicht mindestens den Film zwei Mal gesehen hat, wird wohl überhaupt nichts von der Geschichte verstanden haben. Sehr viele Details wurden, verständlicherweise, ausgelassen, und es ist für Außenstehende sehr schwer in die Story hineinzutauchen. Eine Warnung vorneweg also: Alle Nicht-Harry-Potter-Kenner sollten besser die Finger von diesem Spiel lassen!

Sofortiger positiver Eindruck von Grafik und Sound

Bisher hat man sich bei den Harry Potter Videospielen eher an den Büchern als an den Filmen inspiriert. So schuf man eine eigene Welt, und war nicht so abhängig vom Film. Da aber immer mehr Leute sich die Filme ansehen, und diese in direkter Verbindung mit ,,Harry Potter" bringen, hat sich EA diesmal entschlossen, alle Schauplätze und Charaktere denen des Films nachzuempfinden. Und dies ist ihnen durchaus gelungen! Erstaunlich witzig ist der Effekt, wenn man das Videospiel spielt, sich im Gryffindor Gemeinschaftsraum herumtreibt, zu Hagrids Hütte läuft, oder einfach nur die Aussicht von der Eulerei aus genießt, und nachher sich den Film anschaut. Sensationen wie ,,Da war ich doch auch schon!" sind nicht zu vermeiden. Man merkt sehr deutlich, dass sich die Entwickler äußerst viel Mühe bei der Rekonstruktion der echten Orte gegeben hat.

Was bei der Grafik aber enttäuscht, sind die sehr langweilig aussehenden Charaktere. Sie sind zwar schon den Schauspieler des Filmes nachempfunden und sogar mit Hilfe von Kopf-Scans erstellt worden, sehen aber trotzdem sehr flach und unanimiert aus. So etwas hätte man auch schon vor 2 Jahren geschafft. Besonders enttäuschen die Charaktere bei längeren Konversationen: Die Mundbewegungen sind einfach flach und freudlos.

Was den Sound allerdings angeht, kann das Spiel in allen Punkten überzeugen. Das klassische Harry Potter Theme begleitet einen oft durch ganz Hogwarts, was einem sofort die richtige Atmosphäre bringt. Auch bei der Synchronisation der Charaktere gab man sich ganz viel Mühe. Jeder Original-Schauspieler hat sich für die Vertonung des Videospiels noch einmal extra aufnehmen lassen. Dass dadurch die Film-Atmosphäre noch weiter unterstützt wird, ist klar. Des Weiteren passen die Stimmen sehr gut zu den einzelnen Charakteren, und lassen den Spieler somit noch mehr in die geheimnisvolle Harry Potter Welt eintauchen. Sound-technisch kann man auch nur begeistert sein von allen Umgebungsgeräuschen, die zu hören sind. Dies führt von kreischenden Krähen, über quietschende Türen, sich bewegenden Treppen bis hin zu geschrienen Zaubersprüchen und deren Zischen und Rauschen beim Heraustreten aus den Zauberstäben. Die Soundkulisse ist einsame Klasse! Weiter so EA!