
Vor wenigen Tagen ist Guitar Hero: Aerosmith auf dem Markt erschienen und alle Konsolen-Rocker fragen sich vermutlich nun: Was ist es? Ist es ein Update, ein Add-On, ein vollwertiges Spiel oder eine neue Version der Guitar Hero-Reihe? Wir beantworten auch diese Frage in unserem Review.
Vom Umfang her ein Add-On
Der Publisher Activision hat uns als Testmuster nur das Spiel zukommen lassen, denn es kann mit bereits bestehender Guitar Hero-Hardware gespielt werden. Im Klartext heißt das: Die Gitarre, die es im Bundle dazu gibt, entspricht der Wireless Les Paul Gitarre von Guitar Hero III: Legends of Rock. Einziger, markanter Unterschied: Es gibt eine Aerosmith-Faceplate für die Gitarre dabei, die für den richtigen Look sorgt.
Nicht nur der Umfang des Musterpaketes war aber in diesem Fall gering, auch das Spiel selber bietet deutlich weniger Songs als die Vorgänger Guitar Hero II und Guitar Hero III. 41 Stücke sind auf die Scheibe gepresst, d.h. nur etwas mehr als 50% des GH III-Angebotes. Ganz schön wenig, wenn man bedenkt, dass Guitar Hero: Aerosmith als Vollpreistitel für knapp 60 Euro verkauft wird. Nicht dabei ist übrigens der erfolgreichste Track I Don't Want to Miss a Thing vom Armageddon Soundtrack. Der Songs war u.a. in den USA, Australien, Italien, Deutschland, Schweiz und Österreich Nummer 1 und vermutlich als Lizenz unbezahlbar...
Bzgl. Spielmodi und Gametechnik erwartet euch Guitar Hero III: Legends of Rock, nur eben in einem Aerosmith-Gewand. Hier und da eine andere Grafik, aber grundsätzlich alles gleich. Neu sind natürlich die Band Aerosmith selber, die zugegebenermaßen in ihrem Guitar Hero-Comic-Look sehr gut aussieht, die Bühnen, auf die sie performen, und die Interview-Videos, die ihr zwischen einzelnen Stages gezeigt bekommt.
Interviews und Live on Stage
Guitar Hero: Aerosmith richtet sich natürlich an all die Jünger von Steven Tyler, Joe Perry, Tom Hamilton & Co., denn sie bekommen neben reichlich Songs der Band auch eine Story rund um ihre Lieblinge zu sehen. Die Bandmitglieder erzählen euch immer vor einem Abschnitt von ihren damaligen Auftritten und Entwicklungen, die in Videos für euch eingeblendet werden. So lernt ihr die ein oder anderen Dinge über die Band, wenn sie euch die Geschichten erzählen. Danach geht es rauf die Bühnen, die Aerosmith bespielt haben.
Zunächst gilt es immer, zwei Lieder einer "Vorband" zu spielen, d.h. das Spiel wird durch Songs von Lenny Kravitz oder The Clash aufgepeppt und bringt somit auch mal andere Riffs in den Vordergrund. Habt ihr die Songs gemeistert, verlangt das Volk nach Aerosmith und zwei Lieder später werden sie nach einer Zugabe schreien, sofern ihr das Publikum ordentlich gerockt habt.
Danach ist eine Stage abgeschlossen und es kommen wieder die Videointerviews, die vom nächsten Auftritt in ihrer Entwicklung erzählen. Der rote Faden ist eigentlich der Aufstieg der Band, angefangen von kleinen Bühnen bis hin zu den großen OpenAir-Tourneen. Was allerdings nicht passt, ist die Songauswahl zur Story. So spielt man dann zum Beispiel in den Anfängen der Band und muss einen Song von 2007 performen. Warum die ausgewählten Songs nicht wenigstens halbwegs passend zur Chronologie der Story vorhanden sind? Keine Ahnung... und das wirkt irgendwie völlig unrund.
Fazit
Guitar Hero: Aerosmith richtet sich ganz klar an die Fans der Band. Das liegt nicht nur an der Story mit den Interview-Videos, sondern vor allem auch am Preis-/Leistungsverhältnis. Da das Spiel ein Vollpreistitel ist, sollte jeder interessierte Gamer eher bei einem Guitar Hero III: Legends of Rock Angebot zuschlagen. Hier gibt es mehr Songs, mehr Online-Gegner und mehr DownloadContents.
Die Idee des Spiels ist prima, die Umsetzung der Band ins Spiel, die Bühnenshows... alles sehr gut in Szene gesetzt. Allerdings sollten dann die Spiele untereinander kompatibel sein, gleiche Songs nutzen können und Online-Matches untereinander erlauben. Dann wäre dieses Spiel ein echtes Add-On und sollte dann noch den passenden Preis dazu haben. Also Vollpreistitel bietet es einfach zu wenig.
Bewertung
Pro
- Coole Bühnenshows
- Bekanntes Gameplay
- Viele Top-Hits von Aerosmith
Contra
- Geringer Umfang
- Download-Contents von Guitar Hero 3 nicht nutzbar
- Keine Innovationen

2 Kommentare
XBU TenZeroNine Mo, 07.07.2008, 23:47 Uhr
^^ me too - kann auf der echten Gitarre zwar alles von Metallica spielen (is ja nun auch nicht gerade das anspruchsvollste, wenn man Petrucci-Fan is *hust* ), aber das fetzt aufm (Gitarren-)Controller bestimmt ;)
dayX Mo, 07.07.2008, 21:43 Uhr
Ich warte lieber auf GH Metallica.