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Die Guardians of the Galaxy sind pünktlich zu ihrem zweiten Kinoauftritt auch auf der Xbox One gelandet. Telltale Games haben sich der bunten Truppe angenommen und wir haben geprüft, ob die bekannte Formel auch bei den Marvel Helden funktioniert.

Wer sind diese Guardians?

Wer trotz des popkulturellen Hypes um diese Superhelden-Truppe noch immer nicht weiß, um wen es eigentlich geht, der dürfte generell kein großes Interesse an Filmen oder Comics haben. Die Guardians of the Galaxy stammen aus dem Marvel Universum und sind so etwas wie die humoristischen Avengers. Im Laufe der Comics gibt es mehrere Guardians, in diesem Spiel geht es aber um die bekanntesten, welche in dieser Form auch aktuell im Kino zu sehen sind.

Im Grunde handelt es sich hier um vier Antihelden, welche per Zufall zu einem Team werden. Der Hauptakteur ist Peter Quill alias Star-Lord. Begleitet wird er von der Alien-Auftragskillerin Gamora, dem Wachbären Outlaw Rocket Raccoon, einem Baumwesen namens Groot und Drax the Destroyer, einer Kraftmaschine, welcher Ironie ein Fremdwort ist.

Das Spiel überspringt hierbei das Kapitel des Kennenlernens, die Truppe ist aktuell dabei Thanos zu verfolgen. Thanos ist einer der bekanntesten Bösewichte aus der Guardians Galaxy und dem Marvel Universum überhaupt. Thanos ist kurz davor ein Relikt von unschätzbarer Kraft zu finden, da stellen Star-Lord und seine Gang den Kriminellen.

Ohne zu spoilern kann ich sagen, dass der Kampf gegen Thanos nur die Einleitung für die Staffel ist. Auf dem einen Weg oder dem anderen gelangen die Helden an das Artefakt und müssen selber spüren, welche Kräfte es hat. Es beginnt ein Wettrennen um das Artefakt und einige Psychotrips. Bewusst erzählt man nicht die Story, welche aktuell im Kino in Guardians of the Galaxy Vol. 2 läuft. Es gibt nur wenige Überschneidungen, so sehen wir, wie Quill von Yondu auf der Beerdigung seiner Mutter abgeholt wird, was im Film nur angedeutet wird. Insgesamt nimmt das Game aber eher die Comics als Vorlage, so war es bei Telltale schon immer.

More of the same

Wie man es bei Telltale Games bereits erwartet, so hat sich an der Grundformel in welcher die Jungs und Mädels Lizenzen am laufenden Band versoften nicht besonders viel geändert. Guardians of the Galaxy ist ein interaktiver Film mit wenigen aktiv-spielerischen Momenten. Zugegeben, in diesem Spiel geht es schon aktiver zu als noch bei The Walking Dead, doch nach wie vor ist auch Guardians of the Galaxy mehr Film als Game.

Die aktiven Momente des Titels sind eindeutig die Kämpfe, wer die Filme oder Comics kennt, der weiß, dass es durchaus knallen kann im Guardians Universum. Besonders der Kampf gegen Oberschurken Thanos ist schön actionreich in Szene gesetzt worden. Natürlich handelt es sich auch hierbei lediglich um eine Aneinanderreihung von Quick-Time Events, jedoch ist dies schon deutlich dynamischer als das Meiste der letzten Telltale Jahre. Die Dynamik kommt vorwiegend dadurch zu Stande, dass wir in den Actionsequenzen immer alle vier Guardians of the Galaxy steuern und somit die Frequenz der QTEs hoch ist und dadurch ein Gefühl von schön flotter Action entsteht.

Zwischen den Kämpfen gibt es wieder hauptsächlich Dialoge. Den größten Teil des Abenteuers haben wir die Kontrolle über Peter „Star-Lord“ Quill. Dieser muss sich entweder mit seinem Team streiten, Gangster überzeugen oder darf kleinere Gebiete erforschen. Die Erforschung der Gebiete ist leider nicht immer gut gelungen, besonders wenn man die Jetpack-Stiefeln nutzen darf, fällt das sehr enge Korsett der Telltale Spiele auf. Nur an fest vorgegebenen Stellen kann die Figur die Höhe ändern und auch sonst ist Star-Lord eher an einer unsichtbaren Leine als wirklich frei, das fällt in Guardians of the Galaxy stärker auf, als bei bisherigen Titeln. Schön ist aber, dass wir als Star-Lord wunderbar sarkastisch sein dürfen und -passend zur Figur- einfach auch mal unangebracht antworten können. Die Dialogoptionen sind der Vorlage sehr gut angepasst und es macht richtig Spaß die Gegner und Teammitglieder verbal auf die Palme zu bringen.

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Fazit

Guardians of the Galaxy hat viel Humor und einen guten Soundtrack. Das sind die Stärken des Titels und machen auch das Spielgefühl und den Spaß aus.

Jedoch ist es schon lange nicht mehr möglich zu verbergen, dass die Telltale Spiele nicht in der aktuellen Konsolengeneration angekommen sind. Schwache Grafik und steife Gesichtszüge machen dies mehr als deutlich.

Zwar macht es spielerisch noch immer Spaß, es würde mich aber doch freuen, endlich mal wieder etwas Neues in den Telltale Spielen erleben zu können.

Mehr als Fast Food ist Guardians of the Galaxy nicht: Es schmeckt, doch ich habe schnell wieder vergessen, es konsumiert zu haben.


Bewertung

Pro

  • Guter Soundtrack
  • Nolan North spricht Rocket Raccoon

Contra

  • Grafisch schwach
  • Spielerisch nichts Neues
  • Keine Lizenz der Filmvorlage
  • Kurze Spielzeit (60 Minuten)

Story 8 von 10
8/10
Grafik 6 von 10
6/10
Sound 8 von 10
8/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
7

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