Review zu Green Day: Rock Band

Die Musik-Videospiele boomen in den letzten Jahren und finden immer wieder viele Fans aller Altersklassen. Teilweise übertrieben die Publisher allerdings und veröffentlichten zu viele neue Versionen ihrer Musikreihen. So gab es innerhalb nur eines halben Jahres vier Lips-Spiele, zwei Guitar Hero-Games und ebenso zwei neue Ableger zu Rock Band. Nach einer kleinen Pause und bevor im Herbst unter anderem mit Rock Band 3 groß aufgetrumpft wird, gab es nun mit Green Day: Rock Band vor allem ein Spiel, welches sich an Fans der Band richtet.

Wo Green Day draufsteht, ist auch Green Day drin

Gab es schon das ein oder andere Musik-Spiel ausgerichtet auf eine Band, welches aber auch Lieder anderer Gruppen enthielt, so liegt der Fokus hier zu 100% auf Green Day. Alle Songs und Charaktere sind Green Day und sonst nichts, und das ist es auch gut so. Die Band ist detailliert in Szene gesetzt und da sich in den vielen Jahren von Green Day auch einiges am Äußeren der Mitglieder getan hat, wurde das auch entsprechend beim Design berücksichtigt.

Green Day war als ganz junge Band Mitte der 90er Jahre extrem erfolgreich, verschwand aber nahezu komplett von der Bildfläche für einige Jahre, um dann Anfang des aktuellen Jahrtausends wieder extrem erfolgreich neu durchzustarten. Natürlich sind Billy Joe Armstrong, Mike Dirnt und Tré Cool in diesen Jahren auch älter, teilweise gar etwas fülliger, geworden und die Entwickler haben das entsprechend umgesetzt.

Konzerte-Dreierpack

Sichtbar werden diese Änderungen in drei Konzerte im Spiel umgesetzt, die den Verlauf der Band wiedergeben und auch die drei Mitglieder entsprechend aussehen. 1994 gab es den ersten großen Erfolg mit dem Album "Dookie", welches man in die Kategorie "Fun-Punk" einordnen könnte. Jung, frisch und frech kam das Trio damals daher und mischte die Musikbranche auf. Passend dazu gibt es im Spiel den 1994er Auftritt in "The Warehouse", wo noch fast jugendlich aussehende Musiker auf der Bühne stehen.

Es folgen das exzellente Comeback-Erfolgsalbum "American Idiot" und das Konzert in Milton Keynes 2005. Die Entwickler gaben sich auch hier Mühe, das echte Konzert im Spiel mit passender Umgebung und detailgetreuem Look von Green Day wiederzugeben, was ihnen auch sehr gut gelungen ist. Den Abschluss des Dreierpacks bildet das Konzert 2009 im "The Fox Theater" in Oakland, wo das dritte große und neueste Erfolgsalbum "21st Century Breakdown" abgerockt wurde.

Wer sich Bilder zu den Konzerten ansieht, die es natürlich teilweise auch im Spiel zu sehen gibt (dazu später mehr), wird sofort zum Beispiel die passende Kleidung der Charaktere zum echten Konzert feststellen, was für Fans natürlich noch einmal den Wiedererkennungswert steigert. Zudem rockt die Band gut auf der Bühne ab, allerdings wiederholen sich einige Passagen vor oder nach einem Auftritt zu häufig, d.h. man sieht zum Beispiel den Schlagzeuger Tre Cool immer wieder auf seinen Hocker steigen oder später die Drumsticks ins Publikum werfen. Hier hätte es durchaus noch etwas mehr Abwechslung geben können.