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Mit Get Even erscheint ein Spiel, welches sich nicht so leicht auf ein Genre festnageln möchte. Psychologischer Horror und folgenschwere Entscheidungen sind Kernelemente des Titels. Wie gut das Konzept funktioniert, schauen wir uns im Testbericht zu Get Even an.

Der neue Release-Termin

Spiele werden immer wieder verschoben, oft noch in letzter Minute. Im Falle von Get Even handelt es sich sogar um eine Verschiebung in letzter Sekunde. Das Spiel erscheint nicht mehr am 26. Mai sondern nun am 26 Juni 2017, der Grund dafür ist leider ein trauriger. Der Bombenanschlag auf ein Konzert in Manchester am 22. Mai 2017 ist der offizielle Grund für die Verschiebung des Titels. Der Titel Get Even ist voller britischer und irischer Figuren, doch der hauptsächliche Grund für die Verschiebung des Titels ist die Eröffnungssequenz.

Zum Beginn des Spiels wird der Spieler in eine Geiselsituation geworfen. Es geht darum, eine junge Frau zu finden und aus den Händen der Geiselnehmer zu befreien. Es ist kein großer Spoiler zu verraten, dass dieses Unterfangen nicht gelingt. Die junge Dame befindet sich in einem dunklen Raum, gefesselt mit einer Bombe an den Körper gebunden. Es ist für den Spieler nicht möglich, diese Situation zu lösen, ohne das die Bombe und damit das junge Mädchen detoniert.

Das sind die ersten zehn Minuten aus Get Even und diese waren den Entwicklern und auch den Publishern aktuell zu nah an den Geschehnissen aus Manchester. Somit entschied man sich, das Spiel zu verschieben. Wer das Game komplett durchspielen wird, wird merken, dass die Zensur oder die Entfernung dieser Szene keinen Sinn gemacht hätte, da sie elementar für die gesamte Story des Titels ist.

Die Büchse der Pandora

In Get Even schlüpft ihr in die Rolle einer Figur, die einfach nur als Black bezeichnet wird. Ist dies ein Code? Ist dies ein Spitzname? Um das herauszufinden, muss der Titel gespielt werden. Alle Fragen, egal ob die Großen oder Kleinen, werden in Laufe der Handlung aufgelöst. Black wird bei der bereits besprochenen Explosionen schwer verletzt. Er wacht in einem verlassenen und heruntergekommenem Gebäude auf. Eine Stimme in Blacks Kopf stellt sich als Red vor und teilt mit, dass er für die Rettung und Genesung des Protagonisten verantwortlich ist.

Um die starken Schäden an Blacks Hirn zu beheben, wurde er mit einem Gerät namens Pandora versehen. Dieses Gerät zeichnet alles auf, was Black erlebt und soll Red zur Diagnostik von etwaigen Schäden an den Synapsen helfen. In einzelnen Schriftstücken, welche überall in dem Gebäude verteilt sind, gibt es Hintergrundinformationen zum Gebäude selbst und zu den Personen, welche noch in dem Gemäuer umher laufen. Es ist schwer viel darüber zu sagen, ohne zu spoilern, schnell wird aber klar, es handelt sich um eine verlassene Anstalt vor psychisch kranke Menschen. Was nicht so bald klar wird ist, ob Red Freund oder Feind des Spielers ist. Sollte Black das Haus lieber schnell verlassen oder doch tun, was Red sagt.

Der Schmetterlingseffekt

Das Spiel Get Even brüstet sich damit, dass alle Entscheidungen, welche getroffen werden, weitreichende Konsequenzen haben. Das bezieht sich besonders auf Situationen, in welchen Gefangene befreit oder getötet werden können. Darüber hinaus ist es entscheidend, wie aggressiv der Spieler vorgeht. Hierbei fiel jedoch negativ auf, dass eine passive Spielart oft nicht möglich ist. Es wird gesagt, viele Morde beeinflussen negativ, wie andere Figuren den Protagonisten sehen. Jedoch zählen auch schleichende Würgegriffe zu diesen Morden dazu. Es gibt also keine Möglichkeit, Gegner lebend aus dem Weg zu schaffen.

Dies zu umgehen ist oft schwierig, da es nicht möglich ist, sich in einem Gebüsch zu verstecken oder Ähnliches. All diese Texturen scheinen für die KI durchsichtig zu sein, nur Mauern und Kisten erfüllen dabei den Zweck einer Deckung. Das ist schade, denn so ist die pazifistische Herangehensweise kaum möglich und macht auch weniger Spaß als der Massenmord.

Schlussendlich fällt auch an den wenigsten Stellen auf, wie man sich entschieden hat. Hier und da ärgert man sich als Spieler eine Figur verschont zu haben, da diese doch ein Psychopath war, insgesamt wird aber selten klar, welche Handlung nun zu welchem Ausgang geführt hat.

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Fazit

Get Even ist anders. Es ist ein Game, welches vom Spieler verlangt, sich einfach darauf einzulassen. Die Story ist psychologisch und in ihrer Komplexität schockierend. Aufmerksame Gamer werden aber viele Twists erkennen.

Die Grafik kann die Atmosphäre meist gut rüberbringen, ist aber nicht auf der Höhe der Zeit, dafür können der Soundtrack mit seiner Musikauswahl und die tollen Sprechern überzeugen. Spielerisch bieten die zwölf Stunden mäßige Action aber tolle Rätsel und viel Raum zum forschen, auch wenn die vielen Textdokumente zu viel Lesestoff sind.

Für 29,99 Euro kann ich die technischen Schwächen und Macken in den Action-Passagen verschmerzen und mich über eine tolle Psycho-Story freuen. Wer emotionalen Horror ohne Geister und Jumpscares mag, darf gerne zugreifen.


Bewertung

Pro

  • Packende, psychologische Story
  • Tonal sehr schön inszeniert
  • Preis / Leistung stimmt

Contra

  • Action-Anteil spielt sich nicht rund
  • Grafisch nicht auf aktuellem Stand

Story 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Grafik 6 von 10
6/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

9 Kommentare

XBU Zwobby Do, 29.06.2017, 21:10 Uhr

berichte mal,ich bin gespannt

thund3rbolt Do, 29.06.2017, 18:14 Uhr

Habs gefunden, mal schauen ob es etwas bringt

thund3rbolt Do, 29.06.2017, 18:07 Uhr

Gibt es eine Möglichkeit Preview zu entfernen ?

XBU Zwobby Do, 29.06.2017, 16:34 Uhr

Ich hatte das im Dashboard Preview mit Twitch, das lief auch nicht, ist aber keine Garantie, dass es daran liegt. mehr weiß ich dann auch nicht

thund3rbolt Do, 29.06.2017, 14:52 Uhr

Kein Problem,

ich glaube das bis jetzt noch kein Update für Get Even erschienen ist. Jedenfalls wurde mir nichts angezeigt. Ja ich bin im Dashboard Preview . Kann das daran liegen ?
Es ist das erste Mal das ein Spiel nicht startet bzw beim laden des Profils abstürzt.

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