
Insomniac Games entwickelte zusammen mit EA einen Multiplayer-Shooter in der nahen Zukunft... Fuse ist nun verfügbar und beinhaltet Action mit Science-Fiction-Waffen, einem kooperativem Gameplay und vielen Versprechungen, die es zu erfüllen gilt. Wir haben uns das Zukunftsspektakel angeschaut und Fuse für euch getestet. Lest in unserem Review, wie es uns gefallen hat!
4-Spieler-Koop
Fuse ist ganz klar ausgelegt als kooperativer Shooter. Und eins sei euch sofort gesagt: Spielt ihr das Spiel alleine, werdet ihr recht schnell keine Lust mehr verspüren. Denn sowohl die Gegner-KI als auch die Team-KI ist so niedrig, dass einem schnell der Spaß vergeht. Die Teamkameraden schaffen es nicht, wirklich effektiv zu schießen, mal ein wenig taktisch zu agieren oder manchmal vergessen sie sogar einem zu helfen und man muss elendig mit anschauen, wie man stirbt und ab dem letzten Kontrollpunkt wieder starten.
Spielt man das Spiel aber mit mehreren Leuten (lokal maximal 2 Spieler, per Xbox Live 4 Spieler), so wird das Ganze recht unterhaltsam und erinnert in seinem Konzept an (das leider misslungene) Brink, Gears of War oder auch Syndicate. Jede Mission spielt ihr im Team ,,Overstrike 9" mit vier Personen mit vier unterschiedlichen Waffen und Fähigkeiten. Dalton besitzt eine Art Schrotflinte mit magnetischem Schild, Dalton hat eine Armbrust mit Explosivgeschützen, Naya hat eine Waffe die Gegner zu schwarzen Löchern werden lässt und kann sich selbst unsichtbar umherschleichen und Izzy hat ein Splittergewehr, das Gegner einfriert und fungiert nebenbei als Sanitäter mit Medipacks.
Das Gameplay mit den verschiedenen Charakteren macht sehr viel Spaß und ist abwechslungsreich. Jeder Charakter spielt sich anders. Und doch stellt man schnell fest, dass die Waffenauswahl insgesamt stark begrenzt ist. Nebenbei haben alle Waffen außer der spezifischen Charakterwaffe keine besonderen Fähigkeiten und unterscheiden sich nur minimal (anders als z.B. in Gears of War).
Und, wie bereits gesagt: Über Xbox Live macht das Spiel Spaß - alleine aber nicht. Denn die Team-KI ist so blöd, dass man sich echt fragt, wer so etwas programmieren konnte. Wenn Dalton, der einen Schutzschild mit riesiger Schrotflinte besitzt, aus der Distanz aus der Deckung heraus schießt, frage ich mich, warum er die Waffe nicht einfach abgibt?!
Story-Durcheinander
Versuchen wir, einen Blick auf die Story zu werfen, merkt man schnell, dass ein riesiges Durcheinander besteht. Insomniac erzählt nicht viel: Es gibt ,,Fuse" eine Art Energie von Aliens (die nicht einmal im gesamten Spiel auftauchen?!), die zusammen mit menschlicher Technik zu beeindruckenden Waffen und mehr führen kann. Jedes Teammitglied hat noch eine interessante Hintergrundgeschichte, die Stück für Stück näher beleuchtet wird, aber insgesamt war es das dann mit den großen Erklärungen. An sich spielt man Stück für Stück weiter und bringt eine Terroristenwelle nach der anderen zur Strecke. Ab und zu gib es ein paar größere und neue Gegner, warum man aber diese Zellen von A nach B bringen muss, warum diese Gegner nun dort warten und welches das ultimative Ziel ist, bleibt eigentlich auf der Strecke.
So besteht das Gameplay aus leicht schlauchartigen Levels, die man Stück für Stück erobert. Ab und zu gibt es kleine Kletterpassagen die an ein billiges Jump'n Run erinnern; insgesamt erstreckt sich aber alles auf ein klassisches 3rd-Person-Shooter-Erlebnis. In Deckung gehen, Gegner eliminieren, nachladen, Spezialwaffe auspacken, Bossgegner besiegen. Einfallsreichtum fehlt jenseits der coolen Alienwaffen komplett. Schade.
Fazit
Schlecht ist Fuse nicht - auf keinen Fall. Aber der Spielspaß hält sich insbesondere alleine sehr in Grenzen. Die Gegner- und Team-KI ist so schlecht, dass man heulen möchte. Die Gegner flankieren nicht, schießen nur und das Team schafft es nicht, einen wiederzubeleben oder mal ein paar taktische Manöver auf die Bühne zu bekommen. Dabei vergisst man sogar die Story, die eh nicht erläutert wird: Hauptsache Action!
Die Science-Fiction-Waffen der vier verschiedenen Charaktere sind aber cool und machen dann über Xbox Live mit genügend Mitspielern richtig Spaß. Die Herausforderung sollte man gleich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad suchen, denn nur da kommen die verschiedenen Taktikmöglichkeiten auch zum Einsatz. Und zu viert ergeben sich da viele unterhaltsame Möglichkeiten (Mitspieler heilen, Waffen verstärken, Scharfschützen ausschalten, Schilde benutzen usw.).
Grafisch ist alles im grünen Bereich, wenn auch unspektakulär. Der Soundtrack hätte besser sein können und die deutsche Synchro ist wirklich lahm - allerdings trübt dies den Spielspaß nur geringfügig. Zusammenfassend kann man sagen, dass Fuse mit mehreren Spielern (und das auch mit fremden über die Spielersuche bei Xbox Live) durchaus Spaß machen kann und durch gutes Kern-Gameplay und abwechslungsreiche Settings punkten kann. Der Umfang bleibt aber aufgrund des redundanten Echelon-Modus, dem geringen Waffen- und Upgradearsenal etwas klein und das Gefühl, einen 0815-Shooter zu spielen, kann das Spiel nie abschütteln.
Bewertung
Pro
- Nettes Upgrade-System, gutes Waffenarsenal
- Schöne Präsentation
- Coole Alienwaffen mit einzigartigen Fähigkeiten
- Gutes kooperatives Multiplayer-Gameplay
Contra
- Etwas zu geringer Umfang (Echelon-Modus schwach)
- Total flache und nicht verständliche Story
- Singleplayer furchtbar (Gegner- und Team-KI schlecht)
- Auf Dauer zu repetitiv

1 Kommentar
Amani HT Mi, 12.06.2013, 12:12 Uhr
dem Fazit würde ich mich bisher so anschließen