Arcade page

Feen? Trolle? Gnome? Das erwartet euch bei ,, Faery- Legends of Avalon"! Schnappt euch ein paar Flügel, Gefährten und etwas, für das es sich zu Kämpfen lohnt. Wir zeigen euch, ob uns der Ausflug nach ,,Avalon" verzaubert hat oder doch eher nicht.

In Punkto Grafik macht das ,,Elfenspiel" einiges richtig. Das, im Comicstil gehaltene Design, wirkt klar und scharf. Im Allgemeinen erinnert es an Games wie ,,Boarderlands" oder ,,XIII". Mit großen Effekten oder Kampfanimationen trumpft ,,Faery" nicht auf, doch schön anzusehen ist es trotzdem. Das ganze Bild wirkt auf das Auge sehr harmonisch, schon fast zu ,,süß", denn schließlich befinden wir uns, so die Aussage der Story, vor dem Untergang der (Fantasy)Welt.

Abhängig von eurem Auftrag, schwebt ihr durch karge Felslandschaften, Wälder oder gruselige Geisterschiffe. Die Atmosphäre, die die Grafik (und nur die Grafik) aufbringt ist gut gelungen. Leider kann man das Spiel auch in extrem dramatischen Situationen nicht ganz für ernst nehmen. Ein Beispiel dafür wäre der Literatur vernarrte, poetisierende Troll, der an eurer Seite kämpft. Trolle sind die Barbaren unter den Märchenfiguren, und nicht die Prinzessinen... wenn ihr versteht, was ich meine.

Wisst ihr eigentlich, wo die ,,Lautlos-Taste" auf eurer Fernbedienung ist? Spätestens nach 5 Minuten ,,Faery" tut ihrs! Der nervige  Soundtrack läuft permanent in einer Dauerschleife und ändert sich fast nie. Selbst bei den Kämpfen habt ihr das Gefühl, ihr säßet direkt in der Oper. Das Gedudel passt zur fast ,,knuffigen" Atmosphäre und erinnert eher an einen Barbiefilm anstatt an ein RPG.

Viele Gamer beschweren sich oft über die deutsche Synchronisation. Die Spieler dürften in diesem Spiel nichts zu meckern haben, denn es gibt keine. Möglicherweise... wird euch die Wahl der Stimmen bewusst selbst überlassen sein, damit ihr euch besser mit eurem Charakter identifizieren könnt... aber wer Faery einmal spielt, dem wird klar, dass das Spiel nie eine solche Tiefe besitzen würde. Das ist schwach!

,,Avalon" - eine fast vergessene Welt, die von den Menschen vor vielen Jahren fast zerstört worden wäre, steht wiedermal vor dem Abgrund. Ein mysteriöser, undurchdringlicher Nebel ist aufgetaucht und droht, die letzten Teile des Königreichs zu verschlingen. Ihr wurdet aus einem magischen Eisblock aufgetaut, um dem Königreich als letzte Rettung zu dienen. Das "Storytelling" an sich, wird in den von euch beinflussbaren Dialogen erzählt. Videos oder große Cutscenes gibt es nicht.

Für 1200MS-Points, werdet ihr gute 7 Stunden mit Feenstaub benetzt. Der Charaktereditor zu Beginn ist sehr umfangreich, und bei der  individuellen Gesichtsgestaltung stehen euch alle Möglichkeiten offen. Leider gibt es weder Multiplayer noch irgendwelche zusätzlichen Spielmodi. Für so viel Geld wäre mehr zu erwarten gewesen.

Ob rasante Sturzflüge oder eleganter Sinkflug - in Faery seid IHR der Herrscher der Lüfte. Das Fliegen macht richtig Fun, im Gegensatz zu den Kämpfen, diese sind sehr eintönig und langweilig. Man freut sich einfach, wenn man den rundenbasierten Kampf hinter sich hat und sich wieder in die Lüfte schwingen kann. Die Quests sind absolut langweilig und das viele Lesen nervt, wegen der fehlenden Vertonung  noch dazu.

In Faery spielt ihr, wir es der Name schon sagt, eine Fee. Was können Feen? Richtig, Fliegen und Zaubern. Beides tut ihr in den relativ begrenzten openworld Arealen zu Genüge. Mit euren Flügeln geht es weit und vor allem hoch hinaus. Damit setzt sich das Arcadegame klar von üblichen RPG's ab. Wer schon immer fliegen wollte wie ein Vogel, hat HIER die Chance dazu. Was Faery im Bereich der Bewegung richtig macht, macht es Quest-technisch falsch. Die Bewohner der Welten geben euch zahlreiche langweilige Aufgaben, die euch nicht fordern, sondern nur langweilen oder aggressiv machen. Beispiel dafür, ist der zweite Spielabschnitt.

An euch liegt es, einen riesigen Baum zu retten (Ihr selbst seit nur 5 cm groß), der langsam einzugehen droht. Ihr nehmt zahlreiche Nebenquests an, redet mit den Einwohnern, erfüllt ein paar davon, redet, redet, redet, fliegt durch die Wipfel des Baumes und sucht ein Haus, streckt  ein paar Hornissen nieder, findet das verdammte Haus nicht, und nach 30 Minuten macht ihr eure Xbox wutentbrannt aus und versucht es am nächsten Tag noch einmal...

Die Kämpfe an sich sind recht einfach und schlicht, ebenso wie eure Skillmöglichkeiten. Cool dabei ist aber, dass sich der Look eures Charakters dabei stetig verändert und ihr nach kurzer Zeit gar nicht mehr die süße kleine Fee vom Beginn des Spiels seid.

Fazit

Faery kann mit seiner hübschen Grafik punkten, doch der Soundtrack ist rekordverdächtig schlecht.

Die Story ist langweilig und die meist sinnlosen Quests machen den Eindruck, dass der Entwickler ,,Spiders"  nur Zeit schinden wollte, um die Spielzeit hinauszuzögern.

Wer Barbie-Fan ist, oder vor richtigen Kämpfen Angst hat, sollte zu Faery greifen.

Seid ihr aber über 12 und habt Lust auf ein richtiges Game, in dem ordentlich die Post abgeht, seid ihr hier eindeutig falsch. 1200 Microsoft Punkte sind für dieses Märchen eindeutig zu viel.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 2 von 10
2/10
Story 4 von 10
4/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Gameplay 6 von 10
6/10
5