
EA Sports freestyle schlägt zu! Und zwar mitten ins Gesicht. Das zumindest wird vom Spieler im neusten Arcade-Boxer Facebreaker gefordert. Schlagen, treten, auslachen, alles ist erlaubt! Ob es sich lohnt, bei EA Sports in den Ring zu steigen oder ob es zu einem K.O. in der ersten Runde kommt, verrät euch unser Test.
Arcade Boxen mit Stereotypen
Auf geht's in den Ring! EA will uns mit seinem neusten Titel zeigen, dass Arcade Boxen enormen Spaß machen soll. Und wie es sich für ein solches Spiel gehört, ist alles sehr typisch und große Überraschungen gibt es nicht. Typisch für ein Spiel, wo es darum geht, möglichst schnell drauf los zu hauen. Das soll gut sein für den netten kleinen Kampf zwischendurch undFacebreaker bietet an Charakteren und Schauplätzen alles, was das Herz begehrt; Stereotypen ohne Ende.
Da wäre zum Beispiel Romeo, der verführerische Latino, welcher Frauen den Kopf verdreht, oder aber auch Molotov, ein muskulöser Russe, welcher gerne mit Sprengstoff und seinen beliebten Cocktails hantiert. Aber auch Außenseiter sind dabei, wie z.B. Steve, welcher ein dicker Videospiel-Fanatiker und Kung Fu Experte ist, sowie auch einige Frauen bietet das Spiel; unter anderem Tokusha, ein japanisches Rave-Girl, welches gerne im Minirock kämpft.
Typisch auch die Schauplätze, bzw. Kampfarenen: Auf einem Feld, wo im Hintergrund ein Polizist gerade jemanden festnimmt, aber auch eine alte Arcade-Halle mit Videospielklassikern um den Ring herum. Realismus wird also extra kleingeschrieben und EA setzt alles auf die Vielfalt der Charaktere. Für jeden sollte etwas dabei sein und falls nicht, kann man immer noch seinen eigenen Boxer erstellen, dazu aber später mehr...
Gelungene Präsentation
Der erste Eindruck ist oftmals der Wichtigste, das wissen auch die Leute von EA, legen sie doch oftmals den größten Wert bei ihren Spielen auf die Präsentation. Beim Einlegen der Spiele-Disc ist alles zunächst etwas nüchtern;, denn es gibt kein großartiges Anfangs-Intro oder Gameplay Video. Ein schöner Titelscreen ist zwar auch schon was wert, aber das Spiel einmal vorzustellen, wäre besser gewesen. Abgesehen von diesem kleinen Manko ist aber alles in bester Ordnung.
Grafisch gesehen ist das Spiel zwar nicht der Hit, aber abwechslungs- und detailreich auf jeden Fall. Die bereits gennante Vielzahl an Stereotypen bietet viele Variationsmöglichkeiten des Dekors und der Kämpfer. Mal knallig bunt, mal düster und kalt. Es ist von allem etwas dabei. Das Charakterdesign ist 1A und wurde offensichtlich von einem guten Zeichner erstellt. Die Muskeln der Kämpfer wirken authentisch und als kleines Plus für die männlichen Videospieler: Das Mädchen, welches die Rundenzahl jedes Mal anzeigt, ist nicht nur halbnackt, sondern auch äußert schon geformt! Tiefe Einblicke sind garantiert.
Das Highlight schlechthin, grafisch gesehen, sind die Gesichtsdeformationen der Kämpfer. Je länger die Runde dauert,und je mehr Schläge man kassiert, desto unförmiger und blauer sieht das eigene Gesicht aus. Lustig bei besonders starken Schlägen, wenn dieser in Zeitlupe gezeigt wird, und man richtig sieht, wie das Kinn sich dann schön verformt... und natürlich der so genannte ,,Facebreaker", der K.O. Schlag, bei dem praktisch das komplette Gesicht zertrümmert wird.
Was die Sounds und die Musik angeht kann man ebenfalls nicht großartig meckern. Der Soundtrack ist für EA typisch sehr gut und originell. Die Kampfgeräusche sind authentisch und besonders nett für deutsche Spieler: Das komplette Spiel wurde lokalisiert, d.h. die Kämpfer reden auch Deutsch. Zwar ist alles total unsynchron mit den Lippenbewegungen der Spieler und wirkt dadurch oftmals richtig lächerlich, aber dennoch hilft es den Englisch-Schwachen unter uns Gamern.
Fazit
Facebreaker ist auf Dauer sicherlich kein großer Knaller. Das Problem liegt nicht an dem Gerüst des Spiels, wie z.B. Grafik, Sound oder Gestaltung, sondern es ist das Herz von Facebreaker, was leider durchfällt.
Das Gameplay ist zu einseitig, um dauerhaft für Spielspaß zu sorgen und die Anpassungsmöglichkeiten für selbst erstellte Boxer sind zu gering.
Für ein Hau-Drauf Spiel à la Mortal Kombat bietet Facebreaker zu wenig Neues und kann sich durch nichts selbst auszeichnen, es fehlt dem Spiel an Charakteristik und Wiedererkennungswert.
Bewertung
Pro
- XBL Vision Cam benutzen, um eigenen Boxer zu kreiieren
- Gute Präsentation
- Nette Charaktere
Contra
- Gameplay auf äußerst niedrigem Niveau
- Hoher Schwierigkeitsgrad
- Sehr streng limitierter Charaktereditor
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