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Es passt natürlich perfekt zur Jahreszeit, jetzt einen Wintersport-Titel zu veröffentlichen, denn schon bald sind Themen wie Weihnachtsmarkt, Glühwein oder Skiurlaub in aller Munde. Für den Kinect-Sensor unserer Xbox 360 haben DeepSilver und das deutsche Entwicklerstudio 49 Games aus Hamburg nun EuroSport Winter Stars in den Handel gebracht. Wir haben uns warme Sachen angezogen und uns ins virtuelle Weiß gestürzt. Lest jetzt in unserem Testbericht, ob es zu sportlichen Höchstleistungen antreibt oder eher was fürs Après Ski ist.

Neuaufbau des Teams

Das Herz eines Spieles ist in der Regel die Singleplayer-Kampagne, denn nicht immer sind Freunde on- oder offline parat, um gemeinsam zu spielen. In EuroSport Winter Stars steckt richtig viel in der Karriere drin. Es beginnt damit, dass der Ex-Abfahrer und jetzige Teammanager von den übriggebliebenen Teammitgliedern erfährt, dass alle anderen Sportler das Team verlassen haben. Was tun, so kurz vor dem Wettkampf, das kann doch nur das Aus bedeuten, oder? Aber die verbliebenen drei Sportler überzeugen den Manager, auch mit dem Rumpfteam zu starten und für das Team zu kämpfen. So erzählen euch zwischen den einzelnen Wettkämpfen und Herausforderungen kurze Zwischensequenzen immer wieder, was mit eurem Team gerade passiert. Nach und nach wird euer Team so auch Zuwachs bekommen, um an weiteren Disziplinen teilnehmen zu können.

Die Idee, die dahinter steckt, ist wirklich lobenswert, denn anstatt Event an Event zu reihen, gibt es so Auflockerung durch die Hintergrundgeschichte des Teams. Das ist grundsätzlich auch nett umgesetzt und die deutsche Synchronisation ist in Ordnung. Die Stimmen passen und die Dialoge sind teilweise amüsant, andere Male aber auch eher albern.

Dennoch, es bringt Abwechslung herein und baut eine Story rund um die Wettkämpfe auf. Neben dem eigentlichen Storystrang des Teams gibt es zum Beispiel auch Sequenzen mit Medien oder natürlich die typischen Momente vor den Events, wenn man auf die Disziplin eingestimmt wird. Etwas nervig hingegen ist die Tatsache, dass man die Sequenzen immer wieder sieht, sobald man von der Karriere-Map noch mal eine Herausforderung spielen möchte. Da hätte man ruhig eine "hat der Spieler schon gesehen"-Abfrage mit einbauen dürfen.

Von Cups und Herausforderungen

In der Karriere starten man zwar mit einem ersten Cup, der vier verschiedene Disziplinen enthält, danach wartet aber eine große Event-Map auf euch, wo ihr bei einem Kreuzungspunkt immer zwei Möglichkeiten habt, bei einem normalen Wegepunkt auf der Strecke nur eine weitere Möglichkeit. Dort warten dann so genannte Herausforderungen auf euch, die man meistern muss, um den nächstliegenden Punkt auf der Event-Map freizuschalten.

Bei den Herausforderungen handelt es sich nicht um einfache Rennen in den jeweiligen Disziplinen, sondern aus eine Kombination von einem Rennen gegen die Zeit und einem Sammelspiel, denn man muss eine bestimmte Anzahl Symbole in einer vorgegebenen Zeit einsammeln, während man zum Beispiel über die Snowboard-Strecke fährt oder über die Paraski-Strecke "fliegt".

Leider können die Herausforderungen wenig begeistern, da sie einerseits in der Regel wie normale Wettkämpfe mit Sammelwut wirken, zum anderen aber auch noch für Frustmomente sorgen. Man muss sie zwingend meistern, um das nächste Event der Karriere freizuschalten, aber leider sind diese kaum im ersten Versuch zu schaffen. Das liegt an der viel zu knappen Zeit in Kombination mit dem Gameplay an sich und der Erkennung der Körperbewegungen.

Hier ist die Technik einfach zu ungenau und man hat viele Hänger im Spiel selbst, die nicht tragisch wären, wenn der Fun im Vordergrund stünde. Muss man nur xyz einsammeln, ok, aber das auch noch in vorgegebener Zeit bei dieser Steuerung, dann wird es schwierig. Hier benötigt man oft mehrere Anläufe, falls man denn dann überhaupt noch Lust hat, es zum dritten oder vierten Male zu versuchen. Hier geht man nach der Möglichkeit, den ersten Cup mit einer Familiensteuerung zu beginnen, den völlig falschen Weg.

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Fazit

Die Idee ist gut, aber eine Idee allein sorgt noch nicht für Ergebnisse und diese sind, das muss man einfach knallhart so sagen, mangelhaft.

Dabei ist die Einbindung einer Story rund um die Wintersportgeschehnisse eine tolle Idee und auch der Umfang in Form von elf verschiedenen Wintersport-Events und diversen Herausforderungen ist durchaus in Ordnung.

Die Entscheidung, den Familien-Schwierigkeitsgrad nur partiell zu erlauben, kann ich aber bei einem Kinect-Titel, der für Spaß sorgen soll, nicht nachvollziehen. Noch viel schlimmer sind aber die Präsentation im Allgemeinen, die zu sensible und ungenaue Steuerung, aber vor allem auch die Lieblosigkeit, mit der das Spiel in den Handel gebracht wurde.

Altertümliche Grafiken und vor allem peinliche Fehler in der Qualitätskontrolle (unfertige Texte & Co) sollte man unbedingt abstellen, wenn man als Entwicklungsstudio profitabel bleiben möchte.


Bewertung

Pro

  • Familiensteuerung und verschiedene Schwierigkeitsgrade
  • Verschiedene Sportarten und Herausforderungen
  • Gute deutschsprachige Synchronisation
  • Story peppt die reinen Wettkämpfe auf

Contra

  • Präsentation wirkt nicht gerade einladend
  • Fehler im Spiel und den Menüs
  • Steuerung zum Teil sehr hakelig
  • Familiensteuerung bei Herausforderungen in der Karriere abgeschaltet
  • Frustmomente in der Karriere durch schwierige Herausforderungen

Grafik 5 von 10
5/10
Sound 6 von 10
6/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Gameplay 5 von 10
5/10
Multiplayer 5 von 10
5/10
6

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