
Nach der Insolvenz von THQ hat sich EA Sports die Lizenz des aktuellen MMA-Simulationsspiels EA Sports UFC gesichert. Am 18.06.2014 ist die MMA-Simulation für die neuen Konsolen Xbox One und Playstation 4 erschienen. Im folgendem Artikel erfahrt ihr, ob EA Sports dank der aktuellen Ignite-Engine die alten Kampfsportsimulationen übertreffen kann.
Willkommen im Octagon
Schon beim ersten Kampf im Käfig wird die realistische und detallierte Grafik der Kämpfer mehr als deutlich. Dank der Ignite- Engine erhalten wir eine sehenswerte Mimik der Kämpfer und bei einem kraftvollen Schlagabtausch wird der Schmerz der Kämpfer und deren Anspannung bei einem Schlag sehr deutlich. Solltet ihr euren Gegner sehr hart treffen, kann es sein, dass er ein blaues Auge oder einen blutigen Cut erhält. Eine Platzwunde hat nur Auswirkung auf das Kampfergebnis, jedoch wird dadurch euer Kämpfer nicht negativ in seiner Stärke beeinflusst. Negativ ist uns leider aufgefallen, dass die Entwickler auf die traditionelle "Touch Gloves" Option zu Beginn eines Kampfes verzichten.
Die Bewegungen der Kämpfer sehen großteils sehr realistisch aus, jedoch mussten wir beim Test leider feststellen, dass einige Kicks oder Punches aus der Entfernung unrealistisch wirken. Es liegt aber nicht daran, dass die Moves nicht ausführbar sind, sondern dass die Umsetzng im Spiel zu schnell ist. Der Kampf selbst sieht nahezu real aus wie eine UFC-Übertragung im Fernseher.
Es wird beim Spielen deutlich, dass der Fokus in der Grafikverarbeitung nur bei den Kämpfern liegt. Die Zuschauer und das Stadion sehen nicht schlecht aus, aber es wäre perfekt gewesen, wenn das Umfeld grafisch auch zu den Kämpfern passt. Der Grafikunterschied wird vorallem zwischen den Ringrichtern und den Kämpfern leider mehr als deutlich.
Atmosphäre neben dem Kampf
Neben der Grafik spielt natürlich auch der Sound und insbesondere die Kommentatorstimme eine große Rolle. Was uns beim Spielen der deutschen Version leider negativ aufgefallen ist, sind die deutschen Kommentatoren, welche halbherzig und eher gelangweilt die Kämpfe kommentieren. Gott sei Dank bietet uns EA noch die englischen Kommentatoren Joe Rogan und Mike Goldberg an, die mit voller Begeisterung das Geschehen kommentieren und den Spielspaß und die Atmosphäre stark steigern.
Die Musik im Menü ist HipHop- und Rock-lastig und animiert zum Kämpfen. Außerdem werden uns einige lizensierte Musiktitel angeboten, welche Abwechslung reinbringen und nicht schon nach einigen Stunden anfangen zu nerven. Das Menü ist wie von EA gewohnt sehr übersichtlich und mit schönen Animationen aufgebaut. Man hat die Möglichkeit, ein schnelles Spiel zu starten, Online Matches zu machen, in Challenges die eigenen Fertigkeiten zu verbessern, oder einen eigenen Spieler zu erstellen, mit dem man im extra angefertigten Karrieremodus durchstarten kann. Sehr negativ sind uns beim Spielen aber vorallem die langen Ladezeiten aufgefallen, welche den Spielspaß enorm einschränken.
In EA Sports UFC stehen uns insgesamt 97 Kämpfer und Kämpferinnen, welche im Fliegen- bis zum Schwergewicht tätig sind, zur Verfügung. Darüberhinaus stehen uns die Kampfsportlegenden Bruce Lee Royce Gracie nach erfolgreichem Abschluß der Karriere im höchsten Schwierigkeit zur Verfügung.
Fazit
EA Sports erster UFC Titel macht einen positiven Eindruck. Wer selber Kampfsport praktiziert oder den Sport im Fernsehen bzw. Internet verfolgt, kommt bei dem aktuellen Ableger auf seine Kosten. Besonders die Grafik und die realistischen Kampfeinlagen machen einen positiven Eindruck.
Ganz wichtig für die Zocker unter euch, die sich gar nicht mit MMA auskennen ist, dass es sich bei EA Sports UFC um eine Kampfsimulation handelt und auf keinen Fall mit einem einfachen Beat'em up wie Tekken zu vergleichen ist. Der Spielspaß beginnt erst, wenn man sich einige Stunden mit der Steuerung auseinandergesetzt und das Spielprinzip in UFC verstanden hat.
Für das echte UFC Feeling im Fernsehen sorgt unter anderem die realistische Grafik der Kämpfer und leider nur die englischen Kommentatoren. Darüberhinaus gehen die langen Ladezeiten einem schon nach kurzer Zeit auf die Nerven, jedoch bringt der Online Modus einen hohen Spielspaß und Langzeitmotivation.
Für MMA Fans unter euch ist EA Sports UFC ein absoluter Must Have Titel. Für Laien hingegen heißt es viel Geduld haben und sich intensiv mit der Materie auseinandersetzten, bevor ihr euch zum Kauf entscheidet.
Bewertung
Pro
- Visueller Schaden (Cuts, Prellungen)
- Spielabbrecher im Onlinemodus werden bestraft
- Onlinemodus stark an FIFA orientiert
- 100 lizensierte Kämpfer und Kämpferinnen aus allen Gewichtsklassen
- Dank Ignite- Engine realistische Kämpfer
Contra
- Keine "Touch Gloves" vor dem Kampf
- Deutscher Kommentator miserabel
- Zuschauer und Umfeld zu unpräzise
- Karrieremodus als Frau nicht möglich

2 Kommentare
XBU Isildor Mi, 02.07.2014, 15:43 Uhr
Toller Test! Wirklich gut geschrieben :)
XBU Böhser Onkel Mi, 02.07.2014, 10:25 Uhr
Sehr gutes Review zu einem guten UFC Titel.