Review zu EA SPORTS FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014

Noch konzentrieren sich Fußball-Fans weltweit auf den Vereinssport und feuern ihre Teams an. Meisterschaften werden  ausgefochten und ein spannender Abstiegskampf fordert die Nerven vieler Fans. Gekrönt wird die anstrengende Saison von den Finalspielen in der Champions und Europa League. Aber danach ist noch lange nicht Schluss, denn die besten Spieler der Welt streifen sich das Trikot der jeweiligen Nationalmannschaft über und machen sich auf den Weg nach Brasilien, wo um den heißbegehrtesten Titel auf der Welt gekämpft wird - Fußball-Weltmeister! Auch wenn das Turnier erst in ein paar Wochen stattfindet, können Besitzer der Xbox 360 schon jetzt nach dem Titel greifen. Möglich macht dies Electronic Arts, die in gewohnter Manier ein Videospiel zur kommenden Weltmeisterschaft veröffentlichen. Doch wie umfangreich ist FIFA Fussball-WM Brasilien 2014 und kann die neue Fußball-Simulation auch als Vollpreis-Titel überzeugen? Diese und weitere Fragen klären wir in diesem Test von XBoxUser.de.

Road to Brasilien

Die diesjährige Fußball Weltmeisterschaft findet in Südamerika statt, um genau zu sein in Brasilien. Dort herrscht natürlich eine ganz andere Mentalität wie hierzulande. Die Farben sind schrill, die Kulisse ist bunt und die Stimmung wirkt ausgelassen. Schon beim Start des Videospieles stechen diese Komponenten ins Auge und ziehen den Spieler so in seinen Bann. Passende Musik tönt aus den Lautsprecher und das Menü strahlt in den Farben der brasilianischen Weltmeisterschaft und sorgt so für eine weltmeisterliche Atmosphäre.

Das Startmenü ist wie gewohnt übersichtlich aufgebaut und die verschieden Spielmodi und Einstellungen sind schnell gefunden. Der Spielmodus "Der Weg zu FIFA Weltmeisterschaft 2014" bietet einen umfangreichen Qualifikationsmodus. Am Anfang sucht ihr euch eine Nationalmannschaft aus, wählt danach entweder den realen Spielverlauf aus, bei dem die tatsächlichen Turnierbegegnungen nachgespielt werden können, oder ihr erstellt euch eure eigenen Gruppengegner. Ist dies getan, können die Spiele auch schon beginnen und ihr könnt eurer Lieblingsmannschaft den Weg nach Brasilien ebnen. Dabei spielt ihr nicht einfach nur stupide die Qualifikationsspiele, sondern bestreitet zuerst realitätsgetreu einige Testspiele, bevor es dann wirklich ernst wird.

Schon beim Start der ersten Begegnung fällt auf, dass EA SPORTS den Fokus auf die richtige Präsentation der Weltmeisterschaft gelegt hat. Die Kamera schwenkt in das ausverkaufte Stadion und zeigt den Einlauf der Spieler, welche von den Fans frenetisch gefeiert werden. Die Kommentatoren wurden mit nützlichen Informationen gefüttert und lockern so die Stimmung vor dem Spiel auf. Besonders schön wurden die Torjubel inszeniert. So können wir auf der einen Seite jubelnde Fans im Stadion und in der Heimat beim Public Viewing sehen, woraufhin auf der anderen Seite die Hände über den Köpfen zusammengeschlagen werden und eine gewisse Fassungslosigkeit wiedergespiegelt wird. Vor allem in dem späteren K.O.-System ist dies schön mit anzusehen, wenn es wirklich um alles geht und ein entscheidendes Tor in den letzten Minuten erzielt wurde.

Auf dem Fußballplatz zeigt sich die Simulation auf den ersten Blick ungewohnt einfach. Oft werden die Pässe nicht so ausgeführt, wie der Spieler es eigentlich haben will. Startet zum Beispiel neben dem Ballführenden ein Mitspieler in die Spitze, dann kommt dieser Pass oftmals nicht dort an, sondern wird zu einem für die KI günstiger postierten Spieler gepasst. Schuld daran ist die standardmäßig aktivierte Passhilfe, welches entscheidend in solchen Situationen eingreift und den Spielfluss größtenteils zerstört. Ähnliches ist auch bei Torabschlüssen zu beobachten. Hier fällt auf, dass Timing und eine richtige Schussstärke nicht mehr zwingend für einen Torerfolg erforderlich sind. Was sich für Neueinsteiger als echte Hilfe herausstellt, nimmt den gestandenen FIFA-Profis jeglichen Spielspaß. Es ist daher wirklich empfohlen, diese Zusatzhilfen von vornherein auszuschalten, was wenigstens ein bisschen das gewohnte Spielgefühl wiederherstellt.

Es stechen aber auch viele positive Aspekte heraus. So reagieren beispielsweise die Torhüter schneller und fühlen sich beweglicher an. Auch die Feldspieler agieren jetzt flinker. Pässe, Heber, Flanken und Schüsse werden jetzt schneller ausgeführt und beschleunigen so den Spielfluss. Auch wenn die Spieleranimationen nicht so schön wie bei der NextGen-Version von FIFA 14 aussehen, so sind die Bewegungen wendiger und fühlen sich nicht mehr so starr an.

Werde der Star im Team

Wer träumte als Kind nicht davon Polizist, Feuerwehrmann oder Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zu werden? Einige dieser Kindheitsträume verblassen mit der Zeit und an andere erinnern sich auch gern mal Erwachsene. Was wäre das für ein unbändiges Gefühl, die deutsche Fußballnationalmannschaft als Erster auf das Spielfeld zu führen? Die Kapitänsbinde als stolzes Zeichen am linken Arm und als Leader das Team zum Weltmeisterschaftspokal führen! Genau das ist euer Ziel im Spielmodus "Teamkapitän", welcher an den bekannten Modus "Be a Pro" angelehnt ist.  Zuerst erstellt ihr euch einen eigenen Spieler oder wählt euch euren Lieblingsspieler aus. Danach müsst ihr auf dem Platz mit einer guten Leistung überzeugen und so spielt ihr euch auf der Trainerliste nach oben. Dabei müsst ihr verschieden Auswahlverfahren überstehen, sonst platzt ganz schnell der Traum bei einer Fußball-Weltmeisterschaft dabei zu sein.

Zwischen den Spielen muss euer Abbild verschiedene Trainings absolvieren, die größtenteils schon aus den vorhergehenden FIFA-Ablegern bekannt sind. Umso besser ihr die Übungen meistert, desto besser werden die trainierten Fähigkeiten, was euch später auf dem Platz natürlich zugute kommt. Eine nette Idee von EA, denn damit haben sie die eh schon vorhandenen Ressourcen nützlich eingesetzt und es macht zudem noch Spaß zu trainieren, wenn die Attribute dabei stetig verbessert werden.

Hat der Spieler sich in den Testspielen und in der Qualifikation in das Herz der Fans gespielt und konnte mit seiner Leistung beim Trainer überzeugen, dann geht endlich der Traum in Erfüllung und er kann als Kapitän sein Team zum Titel führen und bestenfalls noch den goldenen Schuh für die meisten Tore einsacken.