
Die Tage werden kürzer und die Zeiten vor der Konsole somit immer länger. Damit aber wenigstens eure grauen Zellen in der kalten Jahreszeit nicht einfrieren, präsentiert uns der Xbox LIVE Marktplatz mit Dream Chronicles eine Denksportaufgabe für rätselbegeisterte Zocker. Wir wollten einmal herausfinden, ob der Arcade Titel das Zeug dazu hat, das Oberstübchen zu fordern oder lediglich für Frustmomente sorgt.
Grafik
Über die Optik würde sich so manche Hobbyfee durchaus freuen. Die einzelnen Rätselscreens präsentieren sich schrill und bunt und wirken nicht selten so, als seien sie Extrakte aus einem Prinzessinnen-Animationsfilm. Leider haben moderne Animationsfilme meist schon beim Vorspann mehr auf der Pfanne als Dream Chronicles während des ganzen Spiels. So schrill, bunt und phantasievoll die Präsentation auf der einen Seite wirkt, so angestaubt ist die Qualität der Gleichen. Berücksichtigt man, dass es sich bei der Präsentation lediglich um statische Suchbilder handelt, dürfte man für seine Microsoft Points schon ein wenig mehr erwarten.
Sound
Rockige Klänge oder Heavy Metal Beats wären die Giftspritze für die Konzentration, und so werdet ihr bei der Lösung der einzelnen Aufgaben von eher ruhigen und inspirierenden, teils schon irgendwie mystischen Klängen begleitet. Über die Qualität des Soundtracks gibt es nichts zu meckern. Schade ist lediglich die Tatsache, dass es an jeglicher Sprachausgabe fehlt und ihr die eingeblendeten Texte noch selbst verarbeiten müsst.
Story
Einem Rätselspiel mehr als ein paar klassische Spielregeln mit auf den Weg zu geben, versucht Dream Chronicles mit einer im wahrsten Sinne des Wortes phantasievollen Geschichte. Ihr schlüpft in die Rolle von Frau Faye, verheiratet und Mutter einer Tochter. Als Frau Faye eines Tages ihren Schönheitsschlaf beendet hat, ist ihre sonst so vertraute Welt nicht mehr so wie sonst.
Das ganze Königreich, welches sonst so lebhaft war, ist in eine Art Zwangsschlaf versunken. Zwar schafft sie es noch, ihren Mann aus dem Tiefschlaf zu erwecken, ihre Tochter schlummert jedoch munter weiter. Es ist somit an euch, das Geheimnis dieses Zwangsschlafes zu lüften und eure Tochter wieder aufzuwecken.
Umfang
Einfach lächerlich! Hier wird Dream Chronicles zum Nightmare on your 360. Dream Chronicles bringt es auf insgesamt 18 aufeinanderfolgende Suchbilder. So weit so gut. Lächerlich ist jedoch die Tatsache, dass der konzentrierte Spieler die 18 Suchbilder in maximal 2-3 Stunden abgearbeitet haben dürfte. Weniger Spiel könnt ihr für euer Geld nicht bekommen.
Spielspaß
Wer sich in den einschlägigen TV Zeitschriften schon regelmäßig mit der Lösung von Suchbildern beschäftigt hat, für den dürfte Dream Chronicles eine passende digitale Abwechslung zum analogen Papier bieten. Ihr sucht die verschiedensten Objekte, um diese dann an passender Stelle auf dem Bildschirm wieder einzusetzen. Auf diesem Weg löst ihr ein Rätsel nach dem anderen und könnt dabei so ganz nebenbei noch Ausschau nach versteckten Kristallen halten. Findet ihr alle, wird eure Detektivarbeit mit ein paar Gamescore Punkten belohnt.
Gameplay
Man merkt dem Spiel eindeutig an, dass die Wurzeln des Spiels auf dem PC verankert sind. Auf dem Bildschirm wird euch ein klassischer Mauszeiger präsentiert, der mit dem Controller auf recht fummelige Art und Weise über den Bildschirm navigiert werden muss. Nicht, dass es so schon schwierig genug ist, den Punkt seiner Wahl anzusteuern. Erst einmal müsst ihr diesen überhaupt erkennen können. Auf kleineren Anzeigegeräten schon eine Herausforderung, die nicht selten zu Frustmomenten führen kann.
Multiplayer
Diesen hätte man sich besser vollständig gespart, denn der verfügbare Spielmodus hat den Namen Multiplayer nicht verdient. Ihr könnt euch lediglich in einer Art Ko-Op Modus, lokal oder über XBL, einen zweiten Spieler zur Hilfe holen. Dieser hat dann die Ehre, Mauszeiger Nr. 2 auf dem Bildschirm bedienen zu dürfen, um mit euch gemeinsam noch schneller dem Ende des mäßigen Spielspaßes entgegen zu steuern.
Fazit
Dream Chronicles richtet sich an alle virtuellen Rätselratten, die für ein wenig perfektes Rätselspiel, eine angestaubte aber märchenhafte Optik, einem phänomenal geringen Spielumfang und eine möglichst schlecht vom PC übertragenen Steuerung 800 Microsoft Points opfern möchten.
Wer bei der teils frustrierenden Suche ein wenig Unterstützung sucht, der darf sich des Ko-Op Modus bedienen, bei dem euer Mitsucher einen zweiten, ebenfalls schlecht erkennbaren Mauszeiger bedienen darf.
Immerhin bekommt ihr so die Gelegenheit, den Spielspaß in unter 2 Stunden dem Ende näher zu bringen. Das größte Rätsel ist jedoch, warum man nicht direkt Gamescore Punkte gegen Microsoft Points zum Download anbietet. Weniger Spiel für's Geld geht kaum noch.