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Zum 20jährigen Jubiläum von Doom bringt Bethesda eine Box für die Xbox 360 heraus, die sich gleichermaßen an Fans der Reihe aber auch an Neulinge richtet. Mit der BFG Edition kommen nicht nur alte Teile, sondern auch Add-ons auf den Markt, die in Deutschland so bisher nicht offiziell erschienen sind. Wagt eine Reise in die Vergangenheit mit unserem Testbericht und lernt etwas über die Anfänge von FPS-Games und warum sie heute nicht mehr so sind.

Die Uncut Geschichte

Ein Titel wie Doom hat eine lange Geschichte in Deutschland. Selbst 25 Jahre nach Erscheinen des Erstlings ist Doom für alle Moralverfechter der Inbegriff des ,,Killerspiels". Daher haben und hatten es alle Games der Serie generell schwierig. Nun sind in den letzten zwei Jahren endlich Doom und Doom II vom Index für jugendgefährdende Medien gestrichen worden. Nun hat man sich alle Mühe gegeben, die komplette Doom Kollektion (der Hauptteile) in eine Box zu stecken. Um das ganze Paket abzurunden, kam zur Freude der Fans die Nachricht, dass auch die Add-ons zu Doom III mit dabei sein werden, obwohl gerade Resurrection of Evil es in Deutschland beim Ersterscheinen nicht schaffte, eine Freigabe zu erhalten. All diese Ankündigungen in Verbindung mit dem großen Wort "Uncut" haben Fans in den siebten Himmel gehoben. Ein Grund mal genauer hinzusehen und dem Titel gleich zu Beginn des Reviews einen Dämpfer zu verpassen.

DOOM III BFG Edition ist in keinem Fall eine Uncut-Box. Bereits bei Doom 2 wurden Änderungen getätigt. Hier hat es die berüchtigten Wolfenstein Bonus-Level erwischt. Zwar sind diese enthalten, jedoch ohne verfassungsfeindliche Symbole und ohne Soldaten der Wehrmacht als Gegner. Diese Änderung ist auf Grund der Gesetzeslage nachvollziehbar und ich würde diese auch durchgehen lassen, käme da nicht noch mehr. In Doom III gibt es auch einige Änderungen. Die Leichen verschwinden schneller als noch in der Original-Version, darüber hinaus wurden humanoide Gegner noch weiter verfremdet und sehen jetzt eher wie Dämonen aus, laut offiziellem Forum sei der Grund die Atmosphäre, ich gehe eher davon aus, dass so eine niedrigere Freigabe erzielt werden sollte. Subjektiv und da geht es nicht nur mir so, wurde besonders in den Add-ons die Blutmenge reduziert bzw. Bluttexturen geändert.

Zum Verständnis, Doom III ist immer noch ein reiner 18er Titel, es gibt immer noch Gore Effekte und alle internationale Versionen sind gleichermaßen von den Eingriffen betroffen, daher kann man das Uncut auch nicht abstreiten, da es keine Version mit mehr Inhalt gibt. Jedoch ist der Begriff hier weit gedehnt worden, denn es gab eine frühere Version, die expliziter war. Dies ist besonders schade, da man nicht müde wurde zu betonen, es endlich geschafft zu haben Doom III und die Zusatzinhalte durch alle Prüfungen zu winken und der Zensurgeschichte des Titels ein Ende zu setzen.

I watched a change in you....

Ich möchte das Spiel aber nicht von Beginn an nur runtermachen, es gibt natürlich auch Änderungen, die durchaus positiv erachtet werden können. Doom I und Doom II haben hier keine großartige Überarbeitung erfahren, sie sind eher für Nostalgiker und Komplettisten mit auf der Disc und ich finde es durchaus charmant, die Spiele im originalen Gewand spielen zu können. Doom III jedoch wurde da etwas genauer nachbearbeitet. Zeitgemäß bekommt der Titel eine HD Politur und eine 3D Überarbeitung spendiert. Wobei 3D eher als Gimmick zu betrachten ist, dafür aber mit einigen Einstellmöglichkeiten daher kommt.

Zum Glück hat man die kritischen Stimmen aus 2004 gehört und sich der Taschenlampe angenommen. Viele Leute belächelten, dass es in der Zukunft scheinbar nicht möglich sei, Taschenlampe und Waffen parallel zu benutzen. Dies machte zwar ein wenig den Angstfaktor aus, denn so war der Spieler in dunklen Passagen hilfloser, das war am Ende aber eher nervig. Daher begrüße ich es sehr, jetzt eine Taschenlampe an der Rüstung des Marines zu haben, welche ich immer benutzen kann, unabhängig davon, welche Waffe ausgerüstet ist.

Die Steuerung wurde für Konsolen angepasst, ist jedoch immer noch eher eine veraltete Belegung, wenn man das Schema mit aktuellen Shootern vergleicht. Das ist ein wenig fummelig muss ich sagen, wenn man aber drin ist, dann funktioniert die Steuerung. Sehr viele Kommandos gibt es ja in Doom III als Old-School Shooter nicht. Die Xbox Version hat zusätzlich zur grafischen Überarbeitung auch eine 5.1 Spur spendiert bekommen und kommt nun in einer kompletten deutschen Synchronisation daher.

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Fazit

Wer ein wenig Geschichte in Sachen Shooter nachholen möchte oder wer einfach aus nostalgischen Gründen gerne alle Doom Teile für seine Konsole haben möchte, der macht für 30 Euro hier sicher nicht viel falsch.

Ansonsten bietet die Doom III BFG Edition kaum gute Verbesserungen, denn heute fällt mehr als 2004 auf, dass Gameplay und Leveldesign unglaublich öde sind.

Hinzu kommt die Tatsache, dass es sich hier um eine zensierte ,,Uncut"-Fassung handelt, die außer viel Inhalt nichts bieten kann.

Nett ist in jedem Fall, dass Doom I und Doom II mit auf der Disc sind. Wer auf moderne innovative Shooter steht, den wird jedoch selbst das nicht überzeugen, die BFG-Edition zu kaufen.


Bewertung

Pro

  • Taschenlampe nun zeitgleich mit Waffe benutzbar
  • Doom und Doom II mit auf der DVD

Contra

  • Genau genommen ist dieser Titel nicht Uncut
  • Gameplay und Leveldesign einfach zu langweilig
  • Mangelhafte deutsche Synchronisation

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
7

1 Kommentar

XBU Böhser Onkel Mi, 24.10.2012, 13:03 Uhr

Gutes Review allerdings sollte einem klar sein dass man mit Doom 3 einen Oldschool-Shooter erwirbt.
Darum verstehe ich nicht warum Leveldesign und Gameplay als negativ Punkt herhalten müssen.
Hätte man grundlegende Sachen verändert wäre es ja kein Remake mehr evtl sehe ich dass auch anders als andere.
Die Tatsache dass Doom 3 doch nicht uncut im Sinne von uncut ist nervt schon da man weiss dass gabs mal anders.