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Jedes Jahr gibt es Titel auf die alle Gamer warten. Titel, die schon ein Jahr vorher in aller Munde sind. Dann gibt es aber hin und wieder Games, die erst kurz vor Release Aufmerksamkeit erhalten. Dishonored ist mit Sicherheit eines dieser Spiele. In den letzten Wochen bekam der Titel die Aufmerksamkeit, die dem Spiel auch gebührt. Das Xbox 360 Game hat uns überrascht! Warum, sagen wir euch in unserem Test.

Schlechte Zeiten


In Dunwall, einer Stadt die London im 19. Jahrhundert nachempfunden wurde, sieht es schlecht aus. Eine Seuche macht sich breit, welche die Menschen infiziert und zu so genannten Weinern macht. Doch diese zombieähnlichen Wesen sind nicht das einzige Problem des Kaiserreichs. Ihr seid Corvo der Leibwächter und die rechte Hand der Kaiserin. Zu Beginn des Spieles kommt Corvo von einer Mission zurück und wird freudig von der kindlichen Tochter der Kaiserin empfangen, zusammen wollen die beiden der Herrscherin Bericht über den Einsatz erstatten, doch so weit kommt es nicht. Es tauchen Attentäter auf und ermorden die Kaiserin. Emily, welche entführt wird, bleibt die einzige Zeugin dieses Geschehens.

Ein halbes Jahr später wird Corvo in Gefangenschaft gefoltert, um ihm ein falsches Geständnis zu entlocken, der Attentäter ist nun Lord Regent über Dunwall, was auch den Grund des Mordes enthüllt. Am Abend findet Corvo in seiner Zelle einen Brief und dadurch Hilfe zu entkommen. Seine Verbündeten sind die Kaisertreuen, welche möchten, dass Emily als rechtmäßige Kaiserin auf den Thron kommt. Durch diese Gruppe von Menschen erhält der Protagonist auch die namensgebende Maske, damit er unerkannt als Attentäter Rache üben und Emily befreien kann. So abgedroschen wie die Story ist, wird sie leider auch erzählt, es gibt zwar hier und da Plot-Twists, diese sind aber nicht wirklich überraschend. Der Spieler ist nach 50% das Games geneigt, die Story-Sequenzen zu skippen, da diese in Dishonored eher Beiwerk sind, was schade ist, da das Setting eigentlich so viel mehr zu bieten hat.

Eine Welt zum Verlieren

Wie schon gesagt befinden wir uns optisch vom Stil zwischen 1800 und 1900, an Figuren und Gebäuden lassen sich Viktorianische Züge erkennen. Was aber den besonderen Stil ausmacht, ist die Kombination dieser Vergangenheit mit teils futuristischer Technik. Zwar sind eure Waffen Revolver, Armbrust und Dolch, die Gegner - das Militär - geht aber ganz anders zu Werke. Auf Tallboys, eine Mischung aus Tri-Pods (Krieg der Welten) und den Gegnern aus Half-Life 2 (Designer der Games ist im übrigen derselbe) marschieren Soldaten durch die Stadt, um nach Weinern und Aufständigen zu suchen. Diese Geräte verfügen beispielsweise über Flammenwerfer.

Um die Führungsriege zu schützen, gibt es automatische Elektrogeschütze, quasi Tesla-Spulen und auch Lichtschranken, welche jeden Gegner beim Passieren pulverisieren. Es ist diese Mischung, dieser post-apokalyptische Steam Punk Stil, der Dishonored eine so eigene Marke gibt. Hinzu kommt noch der Hauch von schwarzer Magie und die gegnerischen Attentäter & Gangs. Mit eisernen Masken laufen Aufseher mit magischen Musikinstrumenten herum, um eure Magie zu unterdrücken, während auf Dächern andere Attentäter umherstreifen und nur auf euch warten. Abseits der Hauptlinie gibt es weitere Parteien, die ihr eigenes Rechtssystem und ihre eigene Herangehensweise an die Seuche haben. Es ergibt sich einfach eine schlüssige Welt und es ist einfach sich in der Welt von Corvo zu verlieren, das liegt vor allem an den Freiheiten, die das Gameplay bietet. Für diese Freiheiten im Spiel vergeben wir auch den verdienten XBoxUser Special Award!

Chaos

Bereits in unserem Hands-On von der Gamescom haben wir klare Parallelen zu dem Klassiker Thief: The Dark Project gefunden. Hauptaspekt des Games ist es, Ziele zu neutralisieren und dabei möglichst wenig aufzufallen. Das heisst, ihr müsst in der Dunkelheit schleichen, die Wege der Wachen abstecken und am Ende wieder Weg sein, bevor es jemand merkt. Anders als bei anderen Games des Genres ist es aber durchaus kein Problem und ebenso spaßig, den Revolver zu ziehen und euch einfach durch die Reihen der Gegner zu schießen, um euer Ziel am Ende vor versammelter Mannschaft zu enthaupten. Gerade das Macht Spaß, hat aber auch seine Konsequenzen. Dies wird in Dishonored über den Chaos-Faktor bestimmt. Euer Verhalten wird am Ende einer Mission mit einem Chaosfaktor bewertet. Dieser Faktor hat ein Einfluss auf den weiteren Verlauf das Spiels. Ein hoher Chaos-Faktor zieht eine erhöhte Anzahl von Weinern und Ratten in den nächsten Leveln nach sich. Darüber hinaus entscheidet am Ende der Chaosfakor, ob ihr ein positives oder eher düsteres Ende zu sehen bekommt.

Erhöht wird der Wert, wenn ihr tötet, bewusstlose oder tote Körper entdeckt werden und wenn ihr in Konflikte mit Weinern geratet. Nicht zum Faktor zählen die Ratten und Fische, die ihr aus dem Weg räumt. Als Faustregel solltet ihr euch merken, wenn ihr weniger als 20% der Personen in einem Level tötet, wird der Chaosfaktor am Ende gering sein. Habt ihr das Gefühl, der Faktor ist hoch, so helft doch Personen in Not, dies wird euren Wert wieder senken. Gerade der Chaosfaktor gibt dem Schleichen am Ende wieder einen Sinn. Im Gegensatz zu Spielen wie Hitman ist hier das Schleichen und sinngemäße Erledigen von Gegnern zwar immer noch tricky, aber nicht bockschwer. Wenn ihr einmal im Spiel drin seid, macht dieser Weg deutlich mehr Spaß und führt nebenbei zu einer deutlich längeren Spielzeit.

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Fazit

Dishonored hat ja bereits auf der Gamescom ordentlich abgeräumt, bis dahin war das Spiel eher ein Geheimtipp und das wird sich nun sicher ändern. Hier haben wir einen der Überraschungstitel des Jahres 2012.

Zwar technisch nicht auf der Höhe der Zeit bietet das Spiel aber ein Setting, welches sich erfreulich von der Masse an Shootern abhebt. Fähigkeiten des Charakters und Missionsgestaltung der neun Level ergeben ein großen Spielplatz, auf dem sich erwachsene Gamer austoben können.

Mit 9-12 Stunden Spielzeit für einen Durchlauf wird zwar nicht übertrieben viel geliefert, das ist aber auf Grund der faden Story ganz gut und ein zweiter Durchlauf lohnt sich wie in kaum einem anderem Spiel. Wer mal etwas ,,anderes" Spielen möchte, aber das First-Person Genre nicht verlassen mag, dem lege ich dieses Game ans Herz.

Für die Freiheiten im Gamplay vergeben wir zudem einen XBoxUser Special Award!


Bewertung

Pro

  • Steampunk Stil gut umgesetzt
  • Viele spielerische Freiheiten
  • Frisches Setting

Contra

  • Technisch nicht auf dem heutigen Niveau
  • Story zu banal

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award

7 Kommentare

XBU Zwobby Mi, 24.10.2012, 20:39 Uhr

haha ja die gigantischen Hände sind mir da an vielen Figuren aufgefallen. ja hl2 ist da ähnlich kommt ja auch nicht von ungefähr

Nebulah Mi, 24.10.2012, 18:39 Uhr

Als Tester habt ihr da wohl mehr nen Bezug und Vergleichsmöglichkeiten. Fand es bis jetzt Grafisch in Ordnung und sehr an Half Life 2 angelehnt. Mir sind nur diese gigantischen Hände des Typen auf dem Boot zu Anfang aufgefallen:smt003

XBU Buttercup Mi, 24.10.2012, 16:05 Uhr

Die Frau die da am Anfang vom Destillierbezirk rumsteht, singt die die Titelmelodie von Borderlands 2??? oO

XBU Zwobby Fr, 19.10.2012, 16:57 Uhr

Nebulah schrieb:
Sorry finde die Rezzi gelungen aber dieses modische ,,Grafisch nicht mehr Zeitgemäß´´ trifft ja wohl seit 2 Jahren auf alle Games zu.

Keines läuft auf 60 Frames mit aktivierter Vert Sync und über 2fach AA. Keines hat entweder komplett verkackte Texturen oder nur gut sondern, immer so ein misch masch.

Zum Spiel es ist top nur die Zeit fehlt. Borderlands 2 und und und Assas klopft an...

ja, hab kürzlich ( nach schreiben des Berichts) an langes Gespräch über altbacken und nicht mehr zeitgemäß als Begriffe für Grafikbewertung gesprochen... und ja es fehlt dem ganzen an Definition und ist einfach daher gesagt.

In diesem Spiel finde ich die Grafik jedoch nicht umwerfend wenn man andere Spiele zum Vergleich zieht. Texturen könnten schöner sein, Figuren liebevoller und abwechslungsreicher. dagegen stehen das gute Setting und die guten Wassereffekte.

es wäre einfach mehr drinne gewesen und am Können liegt es da nicht

XBU Buttercup Fr, 19.10.2012, 14:59 Uhr

Ich bin jetzt auch im letzten Drittel des Spiels und spiele auf zweitschwerster Stufe.
Die KI ist wirklich saudumm, kann man ja nicht anders sagen.

Schade finde ich auch, dass überall Munition, Mana und Energie rumliegt. Mein Inventar ist immer voll. Das ist dann keine Herausforderung.

Die Grafik ist auch nicht die schönste. Man wird zwar aufgefordert das Spiel zu installieren, für ein optimaleres Spielerlebnis, aber irgendwie merke ich da keinen Unterschied. :D

Nun ja, mir gefällt aber die Story (klar nix neues). Wurde mal wieder mehr gehyped als es letztendlich wert ist. Aber alles in allem gefällt es mir trotzdem.

Ich könnt hier noch viel mehr erzählen, aber naja, soll halt jeder seine Erfahrungen machen. ^^

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