
Review zu Die Abenteuer von Tim & Struppi: Das Geheimnis der Einhorn
Seit heute läuft er in den Kinos, der neueste Streich von Steven Spielberg und Peter Jackson. Mit Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn, hat es das Duo geschafft, die Abenteuer von Tim und Struppi cineastisch in Szene zu setzen. Ob es Ubisoft mit dem gleichnamigem Spieletitel ebenfalls gelungen ist, ein unterhaltsames Abenteuer für die heimische Konsole zu präsentieren, oder ob der Titel nur einer von vielen im Universum der halbherzig umgesetzten Filmversoftungen darstellt, haben wir für euch herausgefunden.
Der, die oder das Einhorn
Die Abenteuer von Tim und Struppi stammen allesamt aus der Feder von Georges Prosper Rémi. Nie gehört? Nicht besonders verwunderlich, lautet das allseits bekannte Pseudonym des Tim und Struppi Erfinders auch Hergé. Es ist schon einige Jahrzehnte her, als im Jahre 1929 das erste Tim und Struppi Abenteuer veröffentlich wurde. Die insgesamt 24 Abenteuer der Serie wurden bereits vielfach verfilmt, noch nie aber kam die moderne digitale Filmtechnik so zum Einsatz, wie für den aktuellen Kinofilm. Abgesehen von der Kinoleinwand dürfen wir Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn aber auch im heimischen Wohnzimmer erleben.
Die Geschichte zum Spiel dreht sich aber nicht um irgendwelche Pferdchen mit aufgesetzten Hörnern, wie es der Titel möglicherweise vermuten lässt. Vielmehr handelt es sich bei der Einhorn um ein Schiffsmodell, auf welches Tim und auch Struppi auf einem Markt aufmerksam werden. Bei genauerer Untersuchung stellt sich aber schnell heraus, dass das Modell viel mehr zu bieten hat, als nur die Miniaturnachbildung eines Schiffes. Im Inneren des Schiffes verbirgt sich nämlich ein Schlüsselelement zum Auffinden eines Schatzes.
Wen wundert´s, dass ihr nicht der Einzige seit, der Interesse an dem Schiff hat? Kaum habt ihr registriert, dass das Schiff mehr als nur ein einfaches Modell ist, steckt ihr auch schon selbst in einem Tim und Struppi Abenteuer. Es ist nun eure Aufgabe ein mysteriöses Lebenswerk aufzudecken, um selbst zum Entdecker eines der größten versunkenen Schätze zu werden. Auf eurem Weg müsst ihr euch zur Bewältigung verschiedenster Aufgaben, mit eurem Hund Struppi und dem mürrischen Kapitän Haddock zusammenschließen. Nur so schafft ihr es gierige Kunstsammler, abgebrühte Waffenhändler und weitere Schurken, die ebenfalls auf der Suche nach dem Geheimnis der Einhorn sind, von euch fern zu halten.
Ein farbenfrohes Spiel
Schon Hergé hatte einen Fable für Farben und konzentrierte sich sehr auf die Details seiner Charaktere, um diesen einen ganz besonderen Ausdruck zu verleihen. Nicht anders ergeht es pauschal gesagt auch der Präsentation des Spiels zum aktuellen Tim und Struppi Abenteuer. Insgesamt präsentiert sich der Titel sehr farbenfroh, teils ein bisschen märchenhaft, ohne dabei jedoch in Richtung Kitsch abzudriften. Den Hang zur Detailverliebtheit erkennt man ebenfalls wieder. Anstatt eines tristen und leblosen Leveldesigns, wie wir es von Filmversoftungen nicht selten gewohnt sind, haben sich die Entwickler ganz offensichtlich auch mit den kleinen Details beschäftigt, um dem ganzen Auftritt in optischer Hinsicht zu mehr Leben zu verhelfen. Eine Mission die augenscheinlich gelungen ist.
Zwar können sich weder Tim, Struppi noch die Landschaft in der sie ihre digitalisierten Gliedmaßen bewegen, mit Referenztiteln messen, dennoch projiziert "Das Geheimnis der Einhorn" einen gelungenen Gesamtauftritt auf die heimische Mattscheibe. Wer jedoch seinen Anspruch an die grafischen Qualitäten eines Spiels an dem Auflösungsverhalten von Texturen misst, sollte bei dem aktuellen Testkandidaten durchaus einmal darüber nachdenken, seinen Anspruch eine Auflösungsstufe herunter zu fahren. Ein schlechter Film wird auch nicht besser, nur weil man ihn auf Bluray gepresst hat. Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn verhält sich hier invers...optisch nicht perfekt, dafür aber ein gelungenes Gesamtbild, wenn häufig auch nur in der zweiten Dimension.
Wenig zu meckern gibt es auch bei der Akkustik zum Spiel, denn sowohl die musikalische Untermalung des Abenteuers, als auch die deutsche Synchronisation des Spiels sind durchaus als gelungen zu bezeichnen und tragen deutlich zu einem authentischen Spielerlebnis bei.
Fazit
Mit Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn dürft ihr die Comic Abenteuer des legendären Hergé nun selbst erleben. Filmversoftungen sind für gewöhnlich nicht viel mehr als ein reiner Merchandising Artikel, und dass das Spiel zum Start des gleichnamigen Kinofilms in den Verkaufsregalen steht, ist auch kein Zufall. Nichts desto trotz heben sich Tim und Struppi deutlich von der Masse der meisten anderen Filmversoftungen ab.
Die Optik ist zwar längst nicht referenzwürdig. Dennoch ist das farbenfrohe und detailreiche Gesamtbild stimmig. Die Präsentation ist durchaus in der Lage, deutlich zu einem authentischen Spielerlebnis beizutragen. Unterstützt wird der gelungene visuelle Auftritt durch eine überzeugende Soundkulisse, bei der auch die deutsche Synchronisation sehr gut gelungen ist. Abgesehen von langen Ladezeiten, lässt zumindest der sehr niedrige Schwierigkeitsgrad keine Frustrationsmomente zu.
Der Singleplayer-Modus ist darauf getrimmt, euch euer ganz persönliches Abenteuer zu liefern. Neben diesem kurzweiligen Modus dürft ihr auch zu zweit das Spiel im Koop-Modus in Angriff nehmen, und weitere Charaktere und Boni freischalten. Wollt ihr zu guter Letzt mit Tim und Struppi auch noch die Welt von Kinect erkundigen, so stellt euch dem Herausforderungs-Modus, der eure Reflexe und die Ausdauer auf die Probe stellen wird.
Tim und Struppi: Das Geheimnis der Einhorn, eine Abenteuer, welches sich weitestgehend von der Masse der sonstigen Filmversoftungen abhebt und durchaus unterhalten kann.
Bewertung
Pro
- Unterhaltsame, kurzweilige Story
- Einzelspieler, Koop-Modus und Herausforderungen mit Kinect-Unterstützung
- Gute Soundkulisse und gelungene Synchronisation
- Gelungene, stimmige Präsentation
Contra
- Sehr niedriger, nicht anpassbarer Schwierigkeitsgrad
- Lange Ladezeiten