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Mit Deadly Premonition erscheint ein Titel mit schwierigem Namen aber auch einem schwierigem Stand bei den Gamern. Der Low Budget Titel möchte sich einen Namen im beliebten Horror-Genre machen. Mit einer düsteren Story und einer Portion Trash soll es klappen. Die Jahreszeit dafür ist schonmal richtig, nun bleibt nur noch zu testen, ob der Titel selber auch Potential mitbringt. Das übernehmen wir natürlich für euch.

Trash

Bei Filmen ist es schon lange so, dass billige Produktionen oder absurde Filme eine ganz besondere Fangemeinde bekommen; Die Trash Fans. Doch bei Games ist das schwieriger, hier wird meist sehr viel Wert auf die Präsentation gelegt, wodurch Trash Titel eher buchstäblich als Müll abgestempelt werden. Doch wer hinter die Grafik schaut, der kann auch im Videospielland mit positivem Trash rechnen, denn bei Deadly Premonition ist der Trashfaktor durchweg als nett anzusehen.

Ein Mord in Wald...

Anna Graham, eine wunderschöne Frau, wird in der Nähe der US Kleinstadt Greenvale aufgefunden. Ihre Leiche hängt an einem Baum, sie ist nackt. Die Umstände des Mordes sind rätselhaft, daher wird das FBI eingeschaltet. FBI Agent Francis York Morgan kommt kurz darauf in die Vorstadt, doch er und die Bewohner sind sich nicht gleich grün. Er findet sein Klischee-Bild von Landeiern in jedem Charakter bestätigt, andersrum halten die Vorstadt-Bewohner Francis für einen eigenartigen Großstädter. Diese Einschätzung mag auch daran liegen, dass Herr Morgan eine kleine Persönlichkeitsstörung hat und ständig mit seiner alternativen Persönlichkeit Zach redet.

Die Geschichte könnte einem Buch oder einem Horrorfilm entsprungen sein, die Figuren sind alle eigenartig aber glaubwürdig. Es gibt witzige aber auch traurige Charaktere und das Verhältnis von Francis zu den Bewohnern Greenvales bleibt lange angespannt. Ihr fahrt viel durch das Dorf, holt Zeugenaussagen und begeht Tatorte, es wurde viel Wert auf eine Stimmige Erzählung gelegt.

Profiler

Francis ist nicht nur ein FBI Agent, er besitzt auch scheinbar einen Draht zur anderen Seite, was ihn zum perfekten Profiler macht. Er kann also Tathergänge perfekt rekonstruieren. Das fließt auch in das Gameplay ein. Betretet ihr einen Tatort, so startet die Profilerstellung. Es erscheinen Videos die aber völlig verschneit sind, als wäre das Signal am TV nicht gut. Nun gibt es diverse Details, die ihr am Tatort finden müsst, um das Rauschen aufzuheben. Mit jedem Beweis, den ihr findet, wird ein Teil des Videos freigestellt, so das Francis am Ende sagen kann, was in etwa passiert ist.

Diese Profilerstellungen sind ein wichtiger und sehr spaßiger Teil des Spiels, doch sie laufen nicht immer friedlich ab. An  manchen Orten wechselt ihr auf die andere Seite, hier gibt es allerhand Monster, die euch ans Leder wollen. Figuren, die ihr Rückgrat überdrehen können und am ehesten an den Geist aus Yu On erinnern, sind hier die Gegner. Viele von ihnen wollen euch mit Nahkampf-Angriffen den Lebenssaft klauen. Hier wird wieder der Trashfaktor deutlich. Kommt so ein Monster nah an euch heran, steckt es auch den Arm in den Mund, so das ihr brechen müsst, das ist dann auch schon der Angriff gewesen.

Ihr schlagt mit Nahkampf-Waffen zurück oder benutzt Schusswaffen, die ein FBI Agent so zur Verfügung hat. Diese Passagen halten sich ziemlich an den Stil der letzten Resident Evil Spiele: Third Person Geballer mit einer beachtlichen Menge an Gegnern.

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Fazit

Deadly Premonition appelliert an die Trash-Generation. Wer Performance vernachlässigt und sich auf eine Story einlassen möchte, welche ich mal als eine abgedrehtere Version eines Stephen King Romans beschreiben möchte, der kann hier Spaß haben.

Die Geschichte und die Figuren sind wirklich filmreif, nur leider wird durch die Grafik alles wortwörtlich etwas schwammig.

Der Soundtrack ist herrlich unpassend, was die besagte Trash-Generation freuen dürfte. Freude hat allerdings keiner mit der Steuerung.

Wäre das Survival Horror-Genre nicht mit so vielen Toptiteln bedient, hätte dieses Game eine echte Chance. So kann Deadly Premonition nur auf echte Liebhaber oder Zocker mit kleiner Geldbörse warten. Für 30 Euro ist das Game wirklich eine Alternative.


Bewertung

Pro

  • Trashig ohne Ende
  • Gute Story

Contra

  • Technisch auf Dreamcast Niveau
  • Steuerung sehr stockend

Grafik 5 von 10
5/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
7

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