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Die Massenmörder sind wieder los. Zum Glück nur digital, dennoch kann es bei Dead by Daylight schon nervenzerreißend werden. Wie sehr das Spiel die Nerven beansprucht, haben wir für euch in unserem Testbericht zusammengefasst.

Auftrag von Oben

In Dead by Daylight geht es um ganz klassischen Horrorfilm Stoff. Eine überirdische Entität mit scheinbar sehr sadistischer Ader hat zum Spielen geladen. Sieben Serienmörder werden aus der Unterwelt gerufen und zurück an die sieben Schauplätze ihrer Verbrechen gerufen. Die Entität möchte Blut sehen, dafür werden gute Bürger ebenfalls in diese Welt entführt. Diese Personen finden sich an einem Lagerfeuer wieder und werden immer wieder an die Schauplätze des Grauens teleportiert. Hier macht einer der Serienmörder Jagd auf sie. Sollte es einer Person gelingen, dem fiesen Killer zu entfliehen, so findet diese sich direkt am Lagerfeuer wieder und darf gleich nochmal um das eigene Leben spielen.

Die Entität versucht möglichst neutral zu sein, möchte aber Blut sehen. Damit es spannend bleibt gibt diese mysteriöse Kraft sowohl den Killern als auch den Überlebenden Hilfestellungen und Fähigkeiten. Was ein wenig nach Battle Royale klingt, ist das sehr überschaubare Story-Konstrukt zu einem asymmetrischem Multiplayer Spiel, welches auf dem PC bereits eine breite Fan Basis hat.

Die Geschichte ist natürlich völlig an den Haaren herbeigezogen, aber wie in jedem Slasher-Film der 80er Jahre interessiert es am Ende auch keinen mehr warum gemeuchelt wird, Hauptsache es gibt Unterhaltung.

Pazifist gegen Gewaltfreak

Das Gameplay von Dead by Daylight kann am einfachsten als invertiertes Evolve bezeichnet werden. Hier jagen nicht eine Gruppe von Menschen ein Monster, hier jagt ein Monster eine Gruppe von Menschen. Gespielt wird immer mit vier Überlebenden gegen einen Killer, hierbei gibt es keine Ausnahme. Die Ziele sind auf dem Papier einfach; Für die Menschen ist nur die Flucht von Interesse. Hierfür gibt es zwei Ausgänge, die sich öffnen lassen, nachdem fünf Generatoren mit Strom versorgt wurden. Zusätzlich gibt es noch eine Luke, die als Notlösung integriert ist, damit der letzte Überlebende es einfacher hat.

Der Killer hingegen möchte am Ende jeder Runde gerne vier Strich ein sein Bettpfosten ritzen. Es geht darum alle Überlebenden zu töten. Da die Entität aber Blut fordert, müssen die Überlebenden niedergeschlagen werden und anschließen an Haken gehängt werden, um dort auszubluten.

Beide Seiten haben eigene Schwierigkeiten. Die Überlebenden müssen jeden Generator einzeln reparieren, was Zeit kostet und den Spieler offen als Beute dastehen lässt. Der Killer kann nur eine Person zurzeit tragen, dies auch nur, nachdem diese zwei Mal mit einem Schlag getroffen wurde. Hängt die Person am Haken, kann sie gerettet werden, auch hier dauert es eine Weile, bis ein Spieler ausgeblutet ist.

Diese Mechaniken führen zu einem Katz und Mausspiel. In der Unterzahl muss der Killer hierbei schon viele Wege absolvieren, um sicher zu gehen, dass alle Generatoren ausbleiben und die Überlebenden am Haken bleiben. Die Menschen hingegen sind fest auf ihr Team angewiesen, alleine besteht keiner lange, wenn er im Fokus des Gegners steht.

Balancing gelungen

Es ist nicht ganz einfach einen Übermächtigen Killer so darzustellen, ohne die Spieler der Gegenseite chancenlos dastehen zu lassen. Dies ist den Entwicklern aber recht gut gelungen. Der Killer braucht nur zwei Schläge und schon ist ein Gegner Down. Nach jedem Schlag gibt es aber eine Paralyse, welche mehrere Sekunden dauert. So haben die Gegner die Chance, wegzulaufen und sich zu verstecken. Auch stehen Items und Hindernisse zur Verfügung, um den Bösewicht auszubremsen.

Trotzdem ist jede Begegnung mit dem Mörder nervenaufreiben. Wer den Killer spielt, kann im näheren Umfeld Kratzspuren sehen, wo Gegner hektisch geflüchtet sind, so ist es einfacher dem Feind auf den Fersen zu bleiben. Das Gefühl der Gejagte zu sein kommt so bei den Überlebenden gut rüber, die Freude darüber, den Mörder abgehängt zu haben ist dabei umso größer.

Das Level System ist zwar nett, bringt das Balancing aber stellenweise ins Ungleichgewicht. Neulinge sind erst überfordert, was alles freigeschaltet werden kann und was davon überhaupt Sinn macht. Spieler mit hohem Charakterlevel können erheblich schneller reparieren oder sich selbst heilen, wodurch sie Neulingen überlegen sind, gerade in öffentlichen Spielen merkt man sehr schnell, wie viel Zeit der Gegner bereits in das Game investiert hat.

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Fazit

Dead by Daylight ist schwierig zu bewerten. Nach außen ist der Titel auf jeden Fall Pfui, die Grafik ist schlecht und die wenigen Gameplaymechaniken wirken sehr schnell verbraucht.

Dennoch habe ich innerhalb von wenigen Tagen eine beachtliche Summe an Spielstunden zusammenbekommen. Besonders in einer geschlossenen Party macht das „Verstecken“ Spiel für Erwachsene viel Spaß. So schnell sind die Elemente dann doch nicht ausgelutscht, da sie gut aufeinander abgestimmt sind.

Der Sound des Titels ist seine Stärke, da sieht man auch über den schwierigen Einstieg für Neulinge hinweg. Für den Anfang und besonders für einen Preis von rund 30 Euro sind die Maps, Killer und Überlebenden ausreichen. Schließlich muss jede Figur einzeln gelevelt werden, da gibt es Einiges zu tun.

Wer auf kleine, isolierte Multiplayer-Runden steht, der kann sich Dead by Daylight anschauen. Wer auf gute Technik steht, der sollte ein Bogen um den Titel machen.


Bewertung

Pro

  • Atmosphärischer Sound
  • Gutes Balancing
  • Fairer Preis

Contra

  • Schwache Grafik
  • Schwieriger Einstieg
  • Unsauber vom PC portiert

Spielprinzip 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Grafik 4 von 10
4/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
7

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