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Der Game-Director SWERY aka Hidetaka Suehiro ist für diverse Kulthits aus dem Land der untergehenden Sonne bekannt. Darunter vor allem nennenswert der Titel "Deadly Premonition", der damals auch auf der Xbox 360 seinen Erfolg feierte. Nun hat sich SWERY65 erneut mit einem weiteren Titel offenbart - es handelt sich um D4. Dark Dreams Don't Die. Das Spiel soll sinnvoll Kinect nutzen, um das Gameplay voran zu treiben. Wir testen das mal auf Herz und Nieren für euch.

Tja hier werden sich die Geister aller Wahrscheinlichkeit nach scheiden. Der eine liebt es, der andere hasst es. Es geht um Cell-Shading-Optik. Neuerdings ein Trend in japanischen Games. Ähnlich dem Spiel Killer is Dead finden wir hier einen hochstilisierten Grafikstil wieder. Wer grundsätzlich mit Cell-Shading nichts anfangen kann, sollte sich besser vorher mit Gameplayvideos einen Eindruck davon verschaffen.

Der Sound kann sich hören lassen und steht einem Vollpreisspiel in nichts nach. Der Soundtrack wurde liebevoll komponiert und untermalt die melancholische Stimmung auf sehr elegante Art und Weise. Die Stimmen wurden ebenfalls gut gecastet und runden das Gesamtbild angenehm ab.

Die Geschichte ist einer der Hauptaspekte dieses Spiels. Es geht um David Young, der ein traumatischen Verlust erleiden musste. Seine Frau wurde auf dramatische Weise ermordet. In dem Spiel geht es nun darum; dieses Mysterium aufzudecken und das Rätsel um ihren Tod zu lösen. Die Entwickler haben hier sehr stark auf die Details geachtet, die D4 eine schöne Spieltiefe verleihen.

Es handelt sich hier zwar nur um die erste Episode; aber sie vermag den Spieler durchaus für mehrere Stunden vor den Bildschirm zu fesseln. Von diversen Minigames bis hin zu vielen Dingen, die man erforschen kann und auch muss, gibt es in der Welt von D4 viel zu erkunden.

Auch hier werden viele Spieler geteilter Meinung sein. Das Spiel ist sehr story-lastig und ein Action-Junkie wird hier nicht auf seine Kosten kommen. Wer jedoch grundsätzlich Spaß an Spielen hat, die einen Erzählstil in einer Art von Grafik-Novel haben, bekommt eine interessante und auch bizarre Welt präsentiert. Wer sich darauf einlassen kann, wird mit Sicherheit seinen Spaß mit D4 haben.

Die Steuerung mit Kinect funktioniert. Vorausgesetzt man hat keinen zu großen Abstand (<4m) und man hat keinen großen Couchtisch dazwischen. Ist dies der Fall verweigert einem Kinect den Dienst und man ist gezwungen auf die Controllersteuerung zu wechseln. Hier liegt der Hase leider im Pfeffer. Während die Kontrolle mit Kinect einigermaßen fluppt, so entwickelt es sich beim Controller zum Geduldspiel. Der Grund: Das Spiel ,,rechnet" mit der Trägheit der Kinect-Kamera. Wechselt man nun zum Controller, hat man die gleichen Wartezeiten bis etwas passiert. Das nervt extrem! So extrem, dass wir keinem anraten, diese Option zu wählen.  

David Young hat durch den dramatischen Verlust seiner Frau eine besondere Fähigkeit erhalten: Er kann durch die Zeit reisen, um den Fall zu lösen. Dies ist allerdings nicht beliebig vom Spieler auslösbar, sondern solche Momente werden durch Funde bestimmter Objekte ausgelöst.

Man erkundet die Welt, in dem man mit der Hand über bestimmte Objekte verharrt und diese per ,,greifen" auswählt. Ist diese Hürde geschafft, belohnt einen das Spiel mit neuen Hinweisen und Cut-Scenes. Darüber hinaus gibt es noch schräge Mini-Games, bei denen Reaktion gefragt ist. Diese sind allerdings mit einer guten Portion japanischen Humor zu sehen. Hat man ein entscheidendes Element entschlüsselt, reist man in der Zeit zurück und arbeitet den nächsten Ort ab.

Fazit

D4: Dark Dreams Don't Die ist ein schön erzählter Graphic-Novel mit interaktivem Gameplay. Wer es als solches sieht und akzeptiert, wird viel Spaß mit dem Spiel haben.

Wer die schnelle Action will und braucht, wird hier nicht fündig. Spieler, die aber Freude an einer gut erzählten und bizarren Geschichte mit schrägem japanischen Humor haben, sollten sich den Titel aber unbedingt zulegen.

Die Steuerung mit Kinect funktioniert tadellos, sofern keine Objekte im Weg sind und man den Abstand wahrt. Der Controller ist hingegen ein Graus und nur im Notfall einzusetzen. Diverse Puzzles und lustige Mini-Games lockern den Titel aber auf.

Wir vergeben den XBoxUser Special Award für eine innovative Erzählweise und eine spannende Geschichte mit der Liebe zum Detail.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8
XBU-Special-Award