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Bereits im Vorfeld und nicht zuletzt durch unseren ersten Einblick konnte Child of Eden einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nun ist es soweit, das Spiel ist veröffentlicht und versucht nicht nur neues Licht in das fast vergessene Musik-Puzzle Genre zu bringen, sondern will nebenbei auch der Kinect-Top Titel werden. Nach mehreren aufregenden Stunden haben wir für euch nun ein Review zum Spiel.

Das Internet...

In kürzester Zukunft wird das Internet immer größere Bedeutung erlangen. Es wird eines Tages nicht mehr Internet, sondern Eden heissen und für jeden zugänglich sein. Darüber hinaus werden die Menschen andere Welten bevölkern, die Erde wird schon bald vergessen sein. Ein künstliches Wesen wird erschaffen, sie ist wunderschön und heisst Lumi. Dies ist die bis dahin größte Errungenschaft der Wissenschaft. Lumi wird noch auf der Erde erzeugt und dient fortan als Datenarchiv für alles, was an die Erde erinnern kann. Das sind Reisen, Leidenschaft oder einfach die Natur.

Viele Jahre nachdem die Erde nicht mehr bevölkert wird und ebenso viele Jahre nach dem Ableben von Lumi haben sich Forscher das Ziel gesetzt, die künstliche Schönheit zurück ins Leben zu holen und somit ihr Datenarchiv wieder zu öffnen. Das Archiv Lumi soll allen Menschen - die nie auf der Erde waren - helfen Eindrücke und Emotionen aus der alten Welt zu verstehen. Doch die einzelnen Archive sind von Viren befallen und müssen gesäubert werden, da kommt ihr ins Spiel.

Die Story ist sehr abgedreht, so abgedreht, dass sie unverständlich wirkt. Kreativ in jedem Fall, aber sie wird auch inkonsequent erzählt. Denn nach dem Intro und einigen Texttafeln, welche her Fragezeichen bei den Spielern hinterlassen, bleibt ausser der Schönheit Lumi nicht viel über. Hier wollte man wohl zu viel.

,,Kinect just get's better"

Waren die Worte, welche uns bei der Entwicklerpräsentation in Hamburg auf Child of Eden aufmerksam machen sollten. Und hier kann ich nur zustimmen; Kinect wird in der Tat immer besser. Ich habe das Gefühl, dass die Abfrage nie so gut war, wie es in diesem Titel der Fall ist. Als Erstes fällt auf, dass Child of Eden sogar mit etwas weniger als dem vorgeschriebenem Mindestabstand funktioniert und -AHA- mit etwas Glück und Geschick läuft das Game sogar vom Sofa aus, doch das macht bei weitem nicht so viel Spaß wie im Stand.

Schon im Menü merkt man, wie flüssig der Cursor durch die bunte Welt gleitet. Im Game selber ist nahezu kein Delay zu spüren und der Sensor kann wunderbar zwischen den beiden Hängen unterscheiden, da kann es gefährlich werden, mit rechts zu feuern und sich mit Links  am Kopf zu kratzen.

Die Steuerung per Kinect ist simpel: Mit der rechten Hand werden bis zu 8 Ziele anvisiert, schiebt ihr den Arm ruckartig auf den Sensor zu, wird auf alle Ziele gefeuert. Mit dem linken Arm hingegen könnt ihr Dauerfeuer machen. Beide Waffen haben ihre Vorteile und beide Waffen funktionieren für unterschiedliche Gegner. Hebt ihr beide Arme in die Luft wird eine Bombe gezündet. Sowohl mit Dauerfeuer als auch per Zielerfassung ist es eine Leichtigkeit, den Gegnern per Cursor auf dem Display zu folgen.

Kinect ,,nur" Empfohlen

Die Hülle - und die Farbe- verrät bereits, dass Kinect nicht erforderlich, sondern nur empfohlen ist. Die Alternative zu Kinect ist natürlich das Gamepad und hier Liste ich das Gamepad wirklich nur als Alternative, denn wer Child of Eden via Kinect gespielt hat, wird nicht mehr auf sein Gamepad zurückgreifen, zumindest nicht mit den Händen, dazu später aber mehr.

Per Controller spielt sich das Game wie ein beliebiger Rail-Shooter. Leider ist das Zielen entgegen der Kinect-Erfahrung ein wenig unsauber und holprig. Dafür bietet das Gamepad einen anderen, ganz eigenen Vorteil, welchen Kinect wohl in absehbarer Zeit nichts entgegenzusetzen haben wird; Die Vibration. Da es bei Child of Eden auf Musik, auf Timing und auf den Beat ankommt, hilft die Vibration zum einen, den Beat zu treffen, zum anderen verstärkt sie das intensive Gemisch aus Optik und Akustik noch enorm.

Die Vibration alleine macht das Gamepad aber lange nicht zur besseren Wahl. Um das volle Erlebnis zu erlangen, gibt es hier noch einen Tip von uns: Schließt sowohl Gamepad als auch die Kinect Bar an, wählt Kinect aus und steckt euch ein Gamepad in die Gesäßtasche. Nett ist auch, dass Highscore und Fortschritt für Kinect und Controller getrennt gelistet werden.

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Fazit

Child of Eden ist ein Titel, welcher so noch nicht dagewesen ist, das verdankt das Spiel vor allem dem Gameplay, welches Musik und Licht wunderbar verbindet.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, Child of Eden ist aktuell der Titel, für welchen sich die Anschaffung von Kinect am meisten lohnt.

Leider ist das Vergnügen viel zu kurz und das Spiel damit wie ein Kunstwerk - was es auch ist - einfach zu teuer. Der teils knackige Schwierigkeitsgrad zeigt den schmalen Grad zwischen Frust und Motivation.

Hätte man nicht an den falschen Ecken an Inhalt gespart, hätte uns hier einer der Top-Titel des Jahres erwartet.


Bewertung

Pro

  • Eigener, künstlerischer Stil
  • Gameplay und Sound werden zu einem einzigartigem Erlebnis

Contra

  • Viel zu kurz
  • Stellenweise zu knackiger Schwierigkeitsgrad

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 10 von 10
10/10
XBU-Silver-Award
8

10 Kommentare

Keeper_2 Sa, 05.11.2011, 04:47 Uhr

ich kann dem Titel leider gar nichts abgewinnen, hab aber bisher auch nur mal mit Kinect versucht, vielleicht sollte ich es nochmal mit Controller testen bevor ich es verkaufe.

Obsidika Mo, 31.10.2011, 12:03 Uhr

Hab Child of Eden heute bekommen und muss leider sagen das ich etwas enttäuscht bin.

Kinect Sensor ist zwar schon ok, finde auch das er die Bewegungen relativ gut umsetzt, aber mit dem Controller gehts wirklich besser.

Zu den fehlenden checkpoints: ja es nervt irgendwie.

Mal sehn was meine Frau mir morgen berichtet wenn sie es angespielt hat

IsaacClarke Fr, 15.07.2011, 14:26 Uhr

Spiele auch nur mit Controller, finde das Spiel nicht unbedingt neu, da sich das Gameplay trotz der Farben, der Musik etc., eben schnell nach 08/15 Railgunshooter anfühlt. Die Atmosphäre ist trotzdem richtig klasse, würde mir aber ohne die Frau (Deren Name mir gerade echt nicht einfallen will) deutlich besser gefallen, immer wenn die innerhalb der Level auftaucht stört mich das etwas weil es so schlecht in diesen farbenfrohen Reizüberflutungsmix hineinpasst.

Nebulah So, 26.06.2011, 15:16 Uhr

kinect macht auch spass aber deutlich schneller und genauer ist der Controller. Checkpoints müssten nicht sein aber ab Level 4 wirds tödlich. Wenn dir alle 3 Sekunden 20 geschosse im die ohren fliegen, dann ist sense mit der rumhampelei.

Alien So, 26.06.2011, 14:42 Uhr

Ich komme mit Kinect irgendwie besser klar, als mit dem Controller. Über die fehlenden Checkpoints hab ich mich bisher nicht aufgeregt. Mit dem 2. Anlauf klappt es dann meistens. Hab aber auch erst 3 Level gespielt.
Soweit gefällt mir das Spiel jedoch sehr gut.

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