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Obwohl es viele bekennende Cowboy Fans gibt und Spiele wie Gun doch auf Begeisterung stießen, ist das Western-Genre immer noch eher unterbesetzt, wenn es um die Xbox 360 geht. Ubisoft wollen das jetzt ändern und werfen mit Call of Juarez einen Wild West Shooter auf dem Markt. Ob das Game ein guter Ritt ist, oder ob ihr damit eher von Pferd fallt, wird euch das Review sagen.

Spiel mit das Lied von der Zensur

Mittlerweile kennen wir das ja alle schon, es ist fast selbstverständlich, dass ein Spiel trotz des Siegels ,,Keine Jugendfreigabe" in der deutschen Version zensiert oder geschnitten wird. Da es in Call of Juarez etwas ruppiger zugeht, wurde auch dieser Titel Opfer der Schneideschere. Da es viele Leute interessiert, wie sich die deutsche Version vom Original unterscheidet, gibt es erst einmal einen kleinen Überblick über die Schnitte, bevor wir ins richtige Review einsteigen.

Der meist gefürchtete Schnitt blieb aus, die Rag Doll Effekte sind in der deutschen Version noch vorhanden. Das Blut an Wänden, Körpern und in Form von Spritzern wurde jedoch komplett entfernt. Ebenso stecken Pfeile nicht mehr in den Leichen, sondern liegen auf dem Boden. Auch wenn man es im ersten Moment anders vermutet, handelt es sich bei der nicht vorhandenen Möglichkeit auf Leichen zu schießen nicht um eine Zensur, denn im Original ist dies genauso. Alles in allem noch relativ gnädige Zensuren, welche den Spielspaß nur wenig einschränken.

Wild wild West

Call of Juarez bringt uns in den in Videospielen noch wenig erforschten Wilden Westen. Call of Juarez ist ein Fluch und zwar liegt dieser auf lange verstecktem Gold. Das Gold diente zu Zeiten von Hernando Cortez als Lösegeld für Montezuma, welcher von den Atzeken als Geisel gehalten wurde. Nachdem das Atztekenreich geplündert wurde, soll der Schatz angeblich vergraben worden sein. Bestätigen konnte das bisher keiner, da jeder, der den Schatz findet, einer Sage nach verrückt wird und in sein eigenes Verderben rennt.

Schnell wird also geklärt, woher der Name des Spieles kommt und es ist auch schnell klar, dass es sich hier also nicht um ein simples Cowboy und Indianer Spiel handelt, sondern dass auch Flüche und Schätze ins Spiel kommen.

Jede Münze hat 2 Seiten

Um die Story aber noch tiefgründiger zu machen, handelt die Geschichte von 2 Personen, die ihr beide spielt und dadurch verschiedenes Gameplay erlebt.

Billy die Kerze:

Billy hatte eine vorbildlich schlechte Kindheit, er lernte seinen Vater nie kennen und wurde dafür vom Stiefvater um so stärker verprügelt. Zu allem Übel hat dieser junge Mann nicht einmal einen Nachnamen, auf Grund eines Medaillons, welches er trägt, wird er jedoch Billy die Kerze genannt. Er zog ins Land, um den Schatz zu finden, musste jedoch mit leeren Händen wiederkehren. Am Tag seiner Rückkehr findet er heraus das in seinem Haus nichts mehr ist wie es einmal war.
In den Missionen, in denen ich Billy spielt, müsst ihr viel schleichen, Billy kann gut klettern, eine Peitsche benutzen und mit Pfeil und Bogen umgehen. Jedoch kann er nicht sehr gut zielen und steckt nicht so viel ein.

Reverend Ray:

Ray ist ein Priester dem seine Gemeinde aber nicht auf den rechten Weg folgen will. Es gibt Gerüchte darüber, dass er früher ein Revolverheld gewesen sein solle. Diese verdichten sich, als die Familie von Rays Bruder getötet wird und er im Namen Gottes wieder zu seinem alten Schießeisen greift.
In den Missionen, in denen ihr Ray spielt, ist das Game auf Action aus. Ray kann wunderbar zielen, was euch auch eine Art Bullet-Time Modus ermöglicht, bei dem ihr mehrere Gegner schnell aufs Korn nehmen könnt. Des weiteren steckt Ray gut ein, kann dafür aber nicht klettern und hat anstatt einer Peitsche eine Bibel, welche die Gegner ablenken kann.

Es ist eine interessante Lösung, 2 Figuren zu steuern, welche sich gegenseitig verfolgen. So wird die Story auch schön erzählt, jedoch spielt ihr dadurch manche Missionen quasi 2 Mal, was auch mit der Zeit etwas langweilig ist. Da ihr nicht genau wisst, welcher der beiden Figuren jetzt eigentlich der Gute ist, fällt es schwer Sympathie aufzubauen. Das ist aber auch ganz gut, denn wer spielt schon gerne einen Charakter, welchen er hasst.

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Fazit

Grafik und Sound sind nicht das Beste, was bisher auf unsere Xbox 360 herausgekommen ist, sind aber völlig ok, bis auf die wirklich ärgerlichen Pop-Ups. Die Geschichte wird auf eine interessante Weise erzählt und weiß durchaus zu fesseln, auch wenn sie etwas kurz geraten ist.

Mir hätte Call of Juarez aber als reiner Shooter ohne die Schleichelemente von Billy besser gefallen, bzw. mir wäre die Möglichkeit gelegen gekommen, selber zwischen den Figuren auswählen zu können.

Wäre das Spiel ein wenig actiongeladener, länger und hätten die Entwickler auch den letzten Feinschliff noch gemacht, so wäre es vielleicht ein echter Knaller geworden. So ist Call of Juarez ,,nur" ein guter Titel mit nettem Mutliplayer, der kurzzeitige Unterhaltung bietet.


Bewertung

Pro

  • Präsentation auf gutem Niveau
  • Gute Story

Contra

  • Multiplayer ist etwas zu kurz gekommen

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

1 Kommentar

Mini Me Do, 19.07.2007, 13:44 Uhr

Bei Call of J. konnte mich weder das gameplay, Grafik noch story überzeugen. Und der multiplayer ist auch nicht so toll.
Mein Lieblings Western Spiel ist immer noch das alte RED DEAD REVOLVER.