
Waidmannsheil und Petriheil. Wer mit diesen Worten etwas anfangen kann, der liegt bei Cabelas Alaskan Adventure genau richtig. Das Spiel entführt den Spieler in die schöne Natur des hohen Nordens und läßt ihn in den Geschmack des Jagens und Fischens kommen. Ob das im Spiel auch wirklich gelungen ist, zeigt euch unser Review.
Wie im wahren Leben
Dein Atmen ist ruhig und leise, dein Brustkorb hebt und senkt sich, dein Finger krümmt sich langsam um den Abzug deines Gewehrs, deine Augen fokussieren das Ziel. Alles ist nur auf Eins ausgelegt, den finalen Plattschuß ins Herz deiner Beute. Bist du bereit abzudrücken und eine begehrte Trophäe nach Hause zu bringen?
In dieser Art startet das komplett englisch-sprachige Spiel benutzerfreundlich mit einem netten Tutorial, indem ihr als frischgebackener Jägersmann direkt mal einen kapitalen Eisbär erlegen dürft. Das Tutorial ist sehr strukturiert aufgebaut und läßt kaum Fragen offen, so daß dem direkten Spielbeginn nichts mehr im Wege steht. Ein alte rauhe Stimme eines waschechten und erfahrenen Alaskatrappers führt dich stimmungsvoll ein. Ist dies erfolgreich absolviert, steht der Spieler vor seiner ersten Wahl. Man kann wahlweise den Seasonmode spielen, der einem Storymodus gleichkommt, oder man spielt den sogenannten Open Seasonmode. Letzterer ist eher was für zwischendurch, quasi ein kleines Szenario mit einer kleinen Aufgabe.
Der Abenteuermodus wartet auf Euch!
Nach Beendigung des Tutorials warten nun Flora und Fauna darauf von dir entdeckt zu werden. Zentrale des Abenteuers ist jedesmal eine Blöckhütte am See, in der man dann Ausrüstung kaufen kann und den nächsten Jadgausflug plant. Die Ausflüge sind recht einfach aufgebaut. Alles läuft immer nach Schema F ab: Raus gehen und ein bestimmtes Tier erlegen. Mit jedem Beutetier kann man Geld verdienen und dieses dann für weitere Ausrüstungsgegenstände in der Blockhütte eintauschen. Vor der Blockhütte warten zwei weitere Anlaufstellen des Spielgeschehens. Zum einem kann man an einem Zelt sein Spiel speichern - leider geht dies nur dort, denn das Zwischenspeichern im Spiel sucht man vergeblich. Zum Anderem kann man zwei weitere Minispiele auslösen. Als da wären: Angeln sowie Schlittenhundfahren. Dazu aber später mehr.
Die Wildnis ruft...
Die Sachen gepackt und den Proviant gut verstaut, geht es dann endlich los. In echter First Person Ansicht bahnt sich der flotte Jägersmann seinen Weg zum Ziel - Der Beute. Wahlweise kann man auch auf einen motorisierten Unterbau steigen, wie z.B Schneeraupen. Um sich zurecht zu finden, hilft ein Kompass und ein GPS-System, welches über den PDA aufzurufen ist. Das ist sehr hilfreich, um sich in der großen Umgebung zurecht zu finden. Der PDA bietet zudem noch weitere hilfreiche Accesoires, die der Jäger unbedingt benötigt. Ihr könnt ein weiteres mal einen Blick über die Missionsaufgabe werfen, neue Ausrüstung wählen oder sich der Karte bedienen, die einem Aufschluß über wichtige Wegpunkte gibt.
Der Bildschirm an sich, begnügt sich nur mit dem Nötigsten. Es befinden sich zwei Balken am linken Bildschirmrand. Ein Balken spiegelt die Gesundheit und der andere die Ausdauer wieder. Letzteres bestimmt die Geschwindigkeit, in der ihr Euch fortbewegt. Je mehr ihr in den Rucksack gepackt habt, desto schneller geht die Puste aus. Die Munintionsanzeige darf natürlich auch nicht fehlen. Außerdem hat man eine Stealthanzeige eingbaut, die euren Geräuschspegel wiedergibt. Hat man dann die Beute in der Ferne ausgemacht, heißt es leise und taktisch vorgehen. Mit Hilfe des Zielfernrohrs könnt ihr die Beute über mehere Yards genau ins Korn nehmen. Jetzt hat man die Möglichkeit über Drücken der LT Taste die Luft anzuhalten, um möglichst beim Abschuß nicht zu verwackeln. Wir wollen das Tier schließlich erlegen und nicht durch einen Fehlschuß unnötig quälen und leiden lassen. Größere Tiere machen sich dann sogar auf den Weg zum Jäger und wollen ihren Peiniger ins Nirvana schicken.
Hört sich gut an und spielt sich auch recht flüssig. Alle Aktionen gehen leicht von der Hand. Ist das Tier erlegt, braucht man nur noch zu ihm zu laufen und es aufzunehmen. Damit ist die Aufgabe erledigt und man gelangt direkt wieder zur Blockhütte. Jetzt kann man entweder den nächsten Trip planen oder versucht sich mal als Schlittenfahrer oder Angler. Damit wären wir dann an einem Punkt angelangt, der das Gameplay in zwei Lager spaltet.
Fazit
Cabelas Alaskan Adventure hat mit seiner sehr spezifischen Genrerichtung einen durchaus brauchbaren Eindruck hinterlassen. Wer auf Jagen und Fischen steht und über die Mankos hinweg schauen kann, der wird bestimmt ein paar schöne Stunden mit dem Spiel haben.
Für Gelegenheitsspieler ist dieses Spiel ein wenig zu spezifisch. Man muß sich schon etwas mit dem Jagen und Fischen identifizieren können, sonst ereilt einen schnell die Langeweile. Denn Action tritt hier weniger auf. Beim Jagen sowie beim Angeln ist die Geduld ein entscheidener Faktor.
Gleiches Prinzip ist auch im Spiel wiederzufinden und das hat durchaus seine Reize und bietet eine gute Alternative zum derzeitigen Marktangebot. Kurz und Knapp: Für Fans des Sports ein sehr guter Titel, für andere zu spezifisch und daher nur bedingt zu empfehlen.
Bewertung
Pro
- Ordentlicher Umfang
Contra
- Schwache Präsentation
- Kein Multiplayer-Modus