
Activision steht nicht nur für Top-Spiele wie Call of Duty, sondern auch für innovative Gaming-Controller. Die Guitar Hero-Gitarren sind legendär und auch der DJ Hero Turntable-Controller ist ein gelungenes Stück Videospielgeschichte. Der Skateboard-Controller hingegen will sich nicht so recht durchsetzen und nun waren wir gespannt, wie sich die erste Controller-Waffe anfühlen wird. Wir berichten euch nun vom Spiel Dangerous Hunts 2011 und dem neuen Top Shot Elite Jagdgewehr-Controller.
Peng, Peng... aus dem Weg, jetzt komm ich
Große Pakete auszupacken ist immer etwas Schönes und hat einen Hauch von Weihnachten, so war auch ich besonders gespannt darauf, wie sich der neue Controller wohl spielen würde. Er wird in drei Teilen angeliefert und ist in einer Minute zusammengesetzt. Zunächst montiert man das Visier oben auf dem Controller, dann steckt man den Schaft ein. Als nächstes kommen Batterien in den Controller und die Sensorleiste, fertig. Zumindest die Theorie ist kinderleicht...
Das Visier kann an drei verschiedenen Stellen oben auf der Leiste eingeklickt werden, generell ist es aber eine "sehr lockere" Angelegenheit, denn bei etwas Druck löst sich der Fixpunkt wieder, um ihn verstellen zu können. Hier wäre eine andere Arretier-Technik durchaus hilfreich gewesen, so wirkt es doch etwas instabil.
Letzteres kann man definitiv über den Schaft sagen, der per Knopfdruck auf verschiedene Längen eingestellt werden kann. Das ist zwar eine gute Idee und ist kinderleicht einzustellen, generell ist der Schaft aber eine doch sehr wackelige Angelegenheit. Durch den sehr dünnen Schaft und die "weiche" Beschaffenheit aus Plastik, wirkt das ganze System immer wackeliger, je länger man den Schaft einstellt. Presst man das Gewehr nun zum Anlegen in die Schulter, ist das Top Shot Elite-System alles andere als stabil.
Mit dem vorliegenden Muster kam es aber noch schlimmer. Zunächst einmal drehte die Schraube beim ersten Einlegen der Batterien durch, die das Fach unten im Griff verschließen soll. Die Schraube packt einfach nicht richtig, so dass es während der Tests zweimal passierte, dass das Fach auf ging und die zwei Batterien prompt herausfielen. Aber das war leider noch nicht alles, denn bereits nach zehn Minuten Einsatz auf dem virtuellen Schießstand in Dangerous Hunts 2011 machte die Feder am Abzugshebel ein merkwürdiges Geräusch und seitdem geht der Abzug oft nur noch sehr langsam und behäbig zurück. Mit Qualität hat der Controller somit sicherlich nicht viel gemeinsam.
Mit dem Sensor auf der Pirsch...
...nach eine spielbaren Position. Nicht nur die Qualität des Top Shot Elite Jagdgewehr-Controllers sorgt für erhebliche Probleme und verminderten Spielspaß, auch die technischen Umsetzung mit der Infrarotsensorleiste ist nur bedingt spieltauglich. Ein erster Versuch im XBU Büro scheiterte an der fehlenden Distanz zum Sensor/Fernseher, die gut anderthalb Meter waren zur Kalibrierung und zum Spielbetrieb nicht ausreichend. Also musste der Test aufs heimische Wohnzimmer verlegt werden, aber auch hier fingen die Probleme erst an.
Ähnlich wie bei Kinect, soll die Sensorleiste mittig über oder unter dem Fernseher angebracht werden. Da der an der Wand hängende 60" LG Plasma es nicht ermöglicht, den Sensor oben auf den nicht vorhandenen Bildschirmrand zu stellen, wurde der erste Versuch mit der Sensorleiste auf dem darunter befindlichen Schrank gestartet. Da der Sensor hierfür zu niedrig war, gab es den nächsten Versuch mit einem 20cm hohen Podest auf dem Schrank, wieder wurde nur ein Teil der Spielfläche abgedeckt und das Gewehr konnte nicht kalibriert werden.
Abhilfe schaffte am Ende nur der große Karton des Spiels, den ich hochkant auf den Schrank unterhalb des Fernsehers stellen musste. Mit diesen 45cm war die Sensorleiste endlich knapp unterhalb des Fernsehers positioniert und bei einem Platz weit weg auf der Couch, ca. 5,20m entfernt, konnten endlich beide Punkte des Fernsehers mit der Waffe im Anschlag zur Kalibrierung anvisiert werden. Das System hat also ganz klar seine Schwächen und ist weder für kurze Distanzen in kleinen Räumen, noch für sehr große Fernseher bzw. nur bedingt geeignet. Insgesamt war somit sowohl die Hardware als auch die technische Einrichtung sehr enttäuschend.
Fazit
Dangerous Hunts 2011 ist nicht neu, sondern nur ein Aufguss von ähnlichen Vorgänger-Versionen, so ist die technische Präsentation auf jeden Fall alles andere als zeitgemäß.
Völlig neu hingegen ist der Top Shot Elite Jagdgewehr-Controller, der mit Infrarot für mehr Spielspaß sorgen soll. Leider war dies aufgrund schlechter Verarbeitung und zu vielen Voraussetzungen bei der Wahl des Raumes und der Gegebenheiten mit Fernseher oder Schrankhöhen zumindest während unseres Tests nicht der Fall.
Man spielt also lieber weiterhin mit dem normalen Wireless Controller bequem auf der Couch, anstatt mit dem instabilen Gewehr im Anschlag und genießt dafür andere, gut gemachte Spiele aus dem Hause Activision.
Bewertung
Pro
- Coole Idee für den Controller
Contra
- Viele Produktionsschwächen beim Controller
- Komplizierte Einrichtung des Jagdgewehrcontrollers mit Hindernissen
- Langweilige Story
- Mäßige Präsentation