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Gearbox, die Entwickler hinter der Borderlands IP, haben mit der Borderlands Handsome Collection die letzten beiden Teile für die Xbox One herausgebracht. Wir haben sie mit einem kritischen Blick unter die Lupe genommen und sagen euch, ob sie den Ansprüchen der neuen Konsolengeneration genügen und ob sich die Investition vom Umfang her lohnt. Das und mehr findet ihr in unserem Review!

Hier findet ihr auch noch ein Video-Review zur Borderlands Handsome Collection von uns.

Die beiden Spiele in der Vorstellung - Borderlands 2

Diejenigen, die den Inhalt kennen, können zum nächsten Punkt übergehen. Für die Neulinge der Serie bieten wir hier aber eine Zusammenfassung. Borderlands 2 hat sich der Kritik des ersten Teils angenommen. Und dabei vieles verbessert. Zum einen wäre da die fehlende Story. In Borderlands 1 wurde jene sehr rudimentär gehalten und man konnte diese in 1-2 Sätzen zusammenfassen. In der Welt von Borderlands gibt es die sogenannten Kammerjäger und die sehnen sich alle danach, den Schlüssel zu Kammer zu erhalten. Dort soll es sagenumwobene Schätze geben, die jeden Kammerjäger glücklich machen. Borderlands 1 zeigt euch die karge Welt und die hart umkämpften Schauplätze im Stil von Mad Max oder man könnte auch an Fallout auf Speed denken.

Eigentlich ist Borderlands auch der einzige Spieletitel, der das Diabloprinzip des Lootens und der schnellen Action auf Egoshooter übertragen hat. Dabei liefert die Reihe stets riesige Spielewelten, die es zu erforschen und zu bezwingen gilt. Für alle die einen komplett Durchlauf hinter sich haben, gibt es den True Vault Hunter-Mode. Dort werden alle Gegner härter und teilen mehr Schaden aus.

Es gab in Borderlands 1 dabei sehr unterschiedliche Klassen zur Auswahl. Da wir die nächsten Teile aber nur in der Collection haben, die Figuren dort aber auftauchen, seien sie hiermit nur kurz angerissen. Lilith bot die Möglichkeit des Hit and Runs, das bedeutete Schaden auszuteilen und sich dann per Phase-Walk zu verdünnisieren. Dabei ging sie auf die Astralebene und man konnte keinen Schaden mehr erleiden. Roland bot Ammo-Regenerierung und ein Geschütz. Brick war der Tank und konnte seine Fäuste im Nahkampf sprechen lassen.

Die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere wurden in Borderlands 2 größtenteils in Klassmods und Items integriert. Beispielsweise die Munitionsregenerierung oder die Lebensregeneration. Der zweite Teil dreht sich um das Nachspiel des ersten Teils. Die dort zu erforschende Welt ist deutlich bunter und abwechslungsreicher als im ersten Teil. Die Waffen fühlen sich auch individueller an und es gibt ballistische Veränderungen je nach Schadensart. Nicht alle davon sind klasse, aber das ist auch eine Geschmacksfrage. Wir finden es zum Beispiel seltsam, dass Waffen mit Explosivschaden deutlich langsam fliegendere Kugeln haben. So langsam, dass wir den Geschossen hinterherschauen können. Da es sich aber nicht um Pfeil und Bogen handelt, sondern um Schusswaffen wie Pistolen, MPs und MGs, fühlt sich das etwas seltsam an.

Borderlands 2 führt darüber hinaus aber auch ein paar interessante Änderungen ein. Da wären beispielsweise eine weitere Währung namens Eridium. Mit Eridium lassen sich Erweiterungen kaufen, die dem Kammerjäger das Leben leichter machen. Zum Beispiel mehr Platz im Rucksack, mehr Munitition für Waffen, Granaten usw. Dann gibt es eine durchaus sinnvolle Neuerung, die im ersten Teil nur per DLC realisierbar war: Die Bank. Dort könnt ihr eine bestimmte Menge an Gegenständen lagern. Dazu gibt es jetzt noch eine Transfermöglichkeit für Gegenstände zwischen euren Charakteren. Das ist schlau, denn alle Charaktere können die gleichen Waffen führen.

Die Geschichte führt euch gegen den Tyrannen Handsome Jack in das Geschehen ein. Ihr müsst den alten Helden wie Lilith, Roland und Brick helfen ihn zu bezwingen. Leider kann man zwar nicht mehr in die alten Rollen schlüpfen, aber dafür gibt es natürlich neue Charaktere.

Maya die Sirene, Salvador der Gunzerker, Axon der Commando-Soldat und Zer0 der Assassine. Maya hat die Fähigkeit, Gegner in den Phase-Lock zu befördern und damit für kurze Zeit einzufrieren. Salvador kann mit seinem Skill zwei beliebige(!) Waffen gleichzeitig benutzen und ist damit extrem mächtig. Axon spawnt wie im ersten Teil ein Geschütz, das ihm Feuerkraft und Deckung bietet. Zer0 erzeugt ein Hologramm von sich und kann währenddessen äußerst effektiv und unsichtbar die Gegner meucheln, denn sowohl Schuss als auch Nahkampf sind für ein paar Sekunden extrem geboostet.

Jede Klasse hat ihre Vor- und Nachteile. Tipp: Die Charaktere sind perfekt für den Co-Op austariert. Das bedeutet, wenn Maya ihren Phaselock macht, kann beispielsweise Salvador seinen Skill gleichzeitig aktivieren und so dem eingefrorenen Gegner mächtig Schaden austeilen.

Lust auf ein wenig Zocken beim Zocken? Das Glückspiel macht es euch möglich. Sowohl in der City als auch einige Gegner bieten die Möglichkeit, am einarmigen Banditen sein Glück zu versuchen und eine schöne Waffe oder einen anderen Gegenstand zu gewinnen. Auch dies ist ein spaßiger Zeitvertreib in Borderlands 2 und neben den lustigen Sidequests mit Sicherheit eine nette Nebenbeschäftigung abseits des Schussfeldes.

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Fazit

Es ist schon ärgerlich, dass man beide Spiele extra auf die neuen Konsolen portiert, aber dennoch kein echtes Wow-Feeling bekommt. Die beiden Titel bieten allerdings einen massiven Umfang, denn inklusive aller DLCs kann man pro Titel locker 100-200 Spielstunden verbringen. Je nach Spielweise. Wer dann noch der Sammelwut verfällt und wirklich die perfekte Ausrüstung sucht, der kann auch noch mehr Zeit in den riesigen Borderlands-Welten verbringen. Durch die unterschiedlichen Charaktere hat man einen immensen Wiederspielwert und natürlich auch durch die amüsanten Quests, die einem immer durch den trockenen Humor zum Lachen bringen.

Im Vergleich zum manch anderen Shootern, die für den gleichen Preis nur magere 5-7 Stunden auf die Waage bringen oder sich nach dieser Zeit in der endlosen Wiederholung sulen, ist die Borderlands Handsome Collection alle Male ihr Geld wert. Wir müssen Aufgrund der Makel zwar Punkte abziehen, legen aber jedem Shooterfreund, der auch Spaß am Looten hat, dieses Spiel ans Herz. Vor allem im Koop lassen sich zahlreiche spaßige Stunden dort verbringen.

Die Collection bietet jede Menge Spiel für das Geld. Wer sich an den beschriebenen Unzulänglichkeiten nicht weiter stört, sollte hier zuschlagen.


Bewertung

Pro

  • 60 fps bei 1080p
  • Unterhaltsame Nebenquests
  • Cooler Soundtrack
  • Offene Spielewelt
  • Zahlreiche Features wie Glücksspiel, Custimization etc
  • Massiver Umfang

Contra

  • Tearing
  • Teilweise verwaschene Texturen
  • Übler Splitscreen-Bug in Borderlands Pre-Sequel
  • Splitscreen: Ruckelt wenn der andere Spieler im Menü ist

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8

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