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Mit Bolt: Ein Hund für alle Fälle hat Publisher Disney Interactive die Spielumsetzung des gleichnamigen Filmes auf den Markt gebracht. So bekommen der verträumte Superhund und seine Partnerin Penny auch auf der Xbox 360 ihr eigenes Abenteuer und das Team aus Mensch & Hund versucht besonders die jüngeren Gamer zu begeistern. Ob man beim Spielen freudig bellen kann oder ob man doch eher wie ein Wolf heulen muss, klären wir in unserem Review.

Spiel und Film

Der kleine weiße Hund feierte bereits letztes Jahr in Amerika sein Leinwand-Debüt und brachte eine witzige Story mit sich. Bolt ist der Filmstar der Serie, die auch seinen Namen trägt, und muss in dieser seine Herrin Penny beschützen. Doch schnell steigt ihm dieser Job zu Tief in den Kopf und als Penny in der Serie entführt wird, bricht er aus seinem Wohnwagen, der in bis dahin von der Außenwelt ferngehalten hat, aus und macht sich in der echten Welt auf die Suche nach Penny.

So wird er bald damit konfrontiert, dass er nur ein Fernseherheld ist und die Superkräfte nur in seiner Serie besitzt und nicht im echten Hundeleben. Die Story im Spiel hat, kurz gesagt, rein gar nichts mit der Filmstory zu tun und läuft völlig eigenständig daher. Sie bietet auch wesentlich weniger erzählenswertes und emotionales als die gut gewählte Filmstory. So bekommt man nicht einmal richtig erklärt, das Pennys Vater von dem Bösewicht Carlito entführt wurde und für ihn nun eine Bombe bauen soll. Bolt und Penny müssen so im Spiel den Vater und auch die Welt retten.

Gameplay wie immer

Nachdem wir im sauber, aber trotzdem langweilig, gestalteten Hauptmenü von einer orchestralischen Musik empfangen werden, kommen wir schon nach einer kleinen Ladepause in den Storymodus. Dieser startet mit einer kurzen Film-Sequenz, welche den größten Fan von Bolt zeigt, dem aus dem Film bekannten Hamster Dino, der sich gerade wieder alle Staffeln der Serie anschaut. Danach werden wir in Form von Penny an einem Strand abgesetzt und nach wenigen Metern kommen auch schon die ersten Anweisungen. Springe mit A, Doppelsprung mit A A... Alles wie zu erwarten und nichts Neues im Genre. So verzichtet Bolt auf ein eigenes Trainingslevel und es dauert nicht lange, bis die ersten Gegner in Sicht sind.

Doch ganz allein sind wir nicht, Penny hat ihren ,,Scooterstab" dabei. Ein Allzwecks-Gegenstand der Penny nahezu alles machen lässt. Mit ihm können wir uns an Mauervorsprüngen, Seilen und Leitern entlang hangeln und rollen, doch auch zur Personenabwehr lässt er sich hervorragend verwenden. Penny schleicht sich geschickt an die Gegner heran und kann dann nach ein paar kurzen Tastendrücken diese gekonnt mit einem Schlag außer Gefecht setzen. Neben dem Einsatz vom Scooterstab kann Penny auch noch eine Art Laserblick anwenden, dieser ermöglicht es, geheime Türen oder Vorsprünge zu finden, an welchen man via Scooterstab dem Levelverlauf folgen kann.

Bolt und Penny verfügen beide über eine Energieanzeige, die den Zustand des Spielers zeigt. Sinkt die Lebensenergie auf Null, kann man bequem vom letzten Checkpoint erneut beginnen. Die Speicherpunkte sind fair gesetzt und lassen keinen Frust aufkommen, wenn man mal im Kampf stirbt und erneut beginnen muss. Die Wege im Spiel sind meist von unsichtbaren Mauern begrenzt, so kann man nicht viel falsch machen oder selbst im Kampf von den Klippen fallen. So hat Entwickler Avalanche auch hier nicht viel Neues eingesetzt und man arbeitet weiter mit dem strengen Levelverlauf. Da hätte man viel mehr Freiheiten setzen können, schade.

Mit diesen Grundlagen kommen wir durch die ersten Levels und stellen schnell fest, das auch gar nicht versucht wurde, die Story zu vertiefen oder näher zu erklären. In den gut gemachten Zwischensequenzen wird meist nur dass nächste Level eingeleitet oder man wird Zeuge einer etwas einseitigen Konversation zwischen Penny und Bolt. Der Hund kann ja bekannter weise nicht sprechen.

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Fazit

Bolt macht vieles richtig, macht aber leider auch noch die alten Fehler. Die Story, die Kameraführung, der Sound und die Musik, hätten mehr Feinschliff benötigt und können nur teilweise überzeugen. Das Gameplay setzt auch keine neuen Standards, überzeugt aber durch das Altbewährte.

Klettern, von Plattform zu Plattform springen, PCs hacken, anschleichen und schlussendlich kämpfen, viel mehr muss man nicht machen. Doch das macht dennoch Spaß, auch wenn es am Ende den ein oder anderen Kampf gerne weniger geben könnte.

Für Kinder sicherlich ein Rundum-Sorglos-Spiel mit ordentlich Spielstoff und Missionen, welche durch die Minispiele noch ergänzt werden.

Für Erwachsene ist es eher nur ein kleines Spiel für zwischendurch, das mit der netten Grafik & dem ordentlichen Umfang punkten kann.


Bewertung

Pro

  • Einfache Steuerung
  • Witzige Superkräfte von Penny und Bolt
  • Minispiele
  • Großer Umfang
  • Gute Grafik

Contra

  • Sture Kameraführung
  • Schwach erzählte Story
  • Zu viele Kämpfe
  • Keine Minispiel Leaderboards
  • Lahme Musik

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
7

2 Kommentare

VFF GIZM0 Mo, 26.01.2009, 19:20 Uhr

Also den Film habe ich noch nicht gesehen, aber die Grafik finden wir (Meine Tochter und Ich) sehr schön, die Bewegungen völlig flüssig, witzig gemacht ist das Spiel noch dazu. Einzig die Kamerasteuerung (automatisch durch das Spiel) ist wieder etwas gewöhnungsbedürftig weil man sich nicht mehr frei Umsehen kann!

XBU Dirty Mi, 21.01.2009, 14:02 Uhr

Schade, dass Filmumsetzungen kaum umfassend überzeugen können und meist die Story schwächelt...