Review zu Battlestations Midway

Der zweite Weltkrieg - mal ganz anders. So könnte man wohl die ersten Worte zu Battlestations: Midway am besten bezeichnen. Denn wir werden entführt in die Zeit des zweiten Weltkrieges. Allerdings nicht wie so oft an die Küste der Normandie - nein, Pearl Harbor steht uns bei diesem interessantem Mix von Action und Taktik als Szenario zu Verfügung.

Überraschungstitel?

Battlestations Midway ist ein Überraschungstitel, bei dem Licht und Schatten so nah wie nie liegen. Eigentlich sollte bereits im Jahr 2005 das Spiel noch auf der alten Xbox-Konsole das Licht der Welt erblicken. Aus diversen technischen Gründen entschloss man sich jedoch, das Projekt auf Eis zu legen und erst mit den Fähigkeiten der Xbox 360 wieder zum Leben zu erwecken.

Leider ist das nur zu einem geringen Teil gelungen. Die Schiffe und Flugzeuge sind recht detailliert modelliert, wirken jedoch lieblos in das hervorragend gestaltete Wasser hineingeworfen. So werden zwar Schatten erzeugt, allerdings unterliegen diese nahezu keiner Dynamik, die von den Wellen ausgeht. Der Detailgrad der Texturen ist nicht auf sonderlich hohem Niveau, sobald man sich jedoch im Kampf befindet, fällt dies nicht stark auf.

Hinzu kommt eine recht schön gestaltete Umgebung und nett in Szene gesetzte Effekte wie Explosionen und herabfallende Trümmerteile. Auch Wasser und Raucheffekte werden recht ansehlich dargestellt. Für einen Next-Gen-Titel aus dem Jahr 2007 jedoch zu wenig. Die Xbox Wurzeln schlagen einfach zu häufig durch. Ganz im Gegensatz dazu stehen die hervorragend gemachten Zwischensequenzen des Einzelspieler-Modus, die während der Missionen die Story vorantreiben und wie Filme im Stile der 40er Jahre aussehen. Dieser tolle "Fim-Effekt" lässt sich übrigens auch unter den Optionen für das Spiel wie bereits bei King Kong aktivieren. Ein nettes Gimmick, welches den Charme des Spiels nochmals erheblich anhebt.

Wesentlich besser ist die Bewertung der Soundeffekte und der Musik. Die Soundeffekte sind allesamt gut gemacht und lassen sich einwandfrei auf einem 5.1 System orten. Bei reichlich Action kracht um rummst es schonmal in allen Ecken. Der verwendete Soundtrack kan sich mehr als sehen lassen er untermalt während der Sequenzen hervorragend die Szenerie. Da hat so manch teure Hollywood Verfilmung schlechteres zu bieten. Strittig ist im Spiel die Frage der Synchronisation. Mit Ausnahme der Marineakademie ist die Sprachausgabe auf Englisch. Auf der einen Seite wird dadurch im Spiel die Story dichter, da die Amerikaner nicht irgendwelches Kauderwelch Deutsch sprechen, andererseits ist es schonmal stressig alle gemachten Kommandos bzw. Ansagen auf die schnelle im Schlachtengetümmel zu verstehen. Für alles gibt es jedoch gut gemachte deutsche Untertitel.
  
Overview

Die Story entwickelt sich schön von Mission zu Mission und wir beginnen den Zweiten Weltkrieg einmal anders. Nicht wie so oft in Form eines 1st-person-Shooter am Strand der Normandie, sondern in einer gelungenen und selbst zu bestimmenden Mischung aus Action und Strategie. Alle Kampfeinheiten können via taktischer Karte befehligt werden - wer jedoch einen Schuss Action erleben will, schlüft in die Rolle des U-Boot Kommandanten oder die des Piloten und steuert seine Einheit selbst. Die restlichen Einheiten werden dann durch die KI gemäß den gemachten Einstellungen befehligt, da maneinfach eh nicht alles alleine durchführen kann. Die Steuerung ist gelungen, birgt die ein oder andere Tücke, jedoch beschränkt sie sich immer auf das Nötigste. Man kann natürlich keine Flugsimulation erwarten, denn hier geht es darum, einfach Action zu transportieren und der angestaubten Echtzeitstrategie für einige Minuten zu entschwinden.