Review zu Battle for the Pacific

Eine Handvoll Spiele für die Xbox 360, meist Shooter, erscheinen exklusiv in Nordamerika. Noch seltener ist es, dass sich ein Publisher dazu hinreissen lässt, solch ein Spiel mit Verspätung auf dem europäischen Markt zu veröffentlichen. Eine dieser seltenen Ausnahmen nutzt abermals den WWII als Szenario. Wir haben für euch getestet, ob The Histoy Channel: Battle for Pacific den Paradeshootern das Wasser reichen kann.

Zurück in die Vergangenheit

History Channel: Battle for the Pacific bringt den Spieler direkt in den Kampf um den Pazifik während des 2.Weltkriegs. Dort kann die Geschichte einer der entscheidenden Kampagnen des 2. Weltkriegs hautnah miterlebt werden. Der Spieler erlebt die intensive und unbarmherzige Atmosphäre als amerikanischer GI auf seinem Weg durch den Pazifik. Es geht gegen einen Gegner für den Kapitulation eine undenkbare Alternative ist. Somit katapultiert uns Battle for the Pacific zurück in den zweiten Weltkrieg. Für Shooterfreunde nicht wirklich ein neues Szenario, dafür aber bei den meisten eher nicht mehr gerne gesehen. Durch die Kooperation mit "The History Channel" will man versuchen, zumindest historisch dem Spiel das passende Szenario bieten. Hier haben sich jedoch auch Serien wie Call of Duty oder Brothers in Arms bisher gut geschlagen und basieren auf wahren Schlachten und deren Gegebenheiten.

Wirklich mal was anderes?

Die Entwickler versuchen durch eine Vielzahl von vermeintlich neuen oder verbesserten Features das Gameplay anzureichern und dem Spieler die Missionen, die sich vorrangig um die Schlachten im Pazifik drehen - wie der Name ja sagt ;) - schmackhaft zu machen. Als da wären:

• Der Krieg auf den historischen Schlachtfeldern des Pazifiks: Die Kampagne führt von Guadalcanal über die Phillipinen bis nach Iwo Jima
• Basierend auf authentischen Missionen erobert der Spieler einen japanischen Flugplatz, verteidigt seine Stellung gegen gegnerische Angriffe, kämpft sich durch befestigte Höhlenbunkeranlagen und erobert schließlich den Berg Suribachi
• Multiplayer beinhaltet die Möglichkeit, als amerikanischer GI oder als japanischer Soldat zu spielen und die Spielvarianten Elimination, Team Elimination, Deathmatch und Capture the Flag. Die Karten wurden topographischen Daten und historischen Gegebenheiten nachempfunden
• Jedem Level geht eine Einsatzbesprechung mit einem Dokumentarvideo mit Originalfilmmaterial, wichtigen Daten und Statistiken und einem Kommentar über die Rolle des Einsatzes für das gesamte Kriegsgeschehen voraus

Wie sich leider schnell feststellen lässt, erwartet uns erstmal - abgesehen vom neuen Setting, dass sich nicht nur in der Normandie, in den Niederlanden oder an der Antlantikküste darstellt - nicht wirklich etwas Neues. Also freuen wir uns einfach mal auf die Schlacht um Iwo Jima und nutzen unsere liebgewonnene M1Garand in der feuchten Dschungelluft....

Technische Einheitskost

Bereits nach dem Start des Spieles wird dem geneigten Shooter-Vielspieler eine frappierende Ähnlichkeit auffallen. Der Publisher "verwurstet" mit diesem Spiel offensichtlich die komplette Engine sowie das Setting aus dem in Deutschland indizierten und bisher nicht erschienenen "Soldier of Fortune: Payback". Abgesehen von der dadurch nicht erreichten Abwechslung muss eine solche Wiederverwendung ja nicht schlecht sein. Also auf in den Kampf und die erste Mission gestartet - So dachte ich zumindest...

Ich wollte mit meinem Test beginnen und nach dem Start der ersten Mission geht es auf in ein etwas hektisches Kampfgeschehen, welches in Schützengräben stattfindet. Ihr erhaltet also euren ersten Auftrag, die benötigten Teile zur Reparatur des gerade angeschossenen Funkgerätes aus verschiedenen Teilen der Gräben heranzuschaffen. So weit so gut. Ich startete mit meinem Gang durch den Graben und bereits nach kurzer Distanz treffe ich natürlich auf die ersten Widersacher - also angelegt und abgedrückt? Pustekuchen!

Das Spiel war nicht dazu zu bewegen, zu zielen, zu schiessen oder eine Nahkampattacke auszuführen. Bewegen und springen war jedoch möglich. Nach langem hin und her, Neustart, Installation des Patches, anderer Konsole etc. konnte das Spiel erst mit einem anderen Gamertag-Profil zum ordentlichen Start gebracht werden. Mag sein, dass ich hier nur ein Ausnahmefall war, aber wie ärgerlich ist es bitte, ein Vollpreisspiel zu erwerben und dann nicht direkt starten zu können, sondern auf eine kostenpflichtige 0900er Rufnummer als Support verwiesen zu werden... Leider war auch im Internet nichts dergleichen zu finden, sodass ich es nach einer gewissen Zeit einfach mit einem anderen Profil getestet habe. Dennoch bin ich gespannt, ob sich weitere Spieler mit diesem Problem finden.