Page

Musikspiele gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und Publisher Activision ist nicht unschuldig daran, hat man dieses Jahr doch schon massenweise davon veröffentlicht. Von Guitar Hero Metallica über Guitar Hero 5 und DJ Hero nun also bis zu Band Hero. Ist der Spieler nicht schon überreizt, zumal natürlich auch Rock Band und Lips doppelt nachgelegt haben? Wir haben uns mal wieder mit der Klampfe auf die Bühne gestellt und Band Hero getestet.

Warum erst jetzt Band Hero?

Es ist schon kurios, welchen Werdegang die Guitar Hero-Reihe genommen hat. Erst war sie der absolute Star am Musikgaming-Himmel, dann kam Rock Band und verändert die Welt: Man konnte mit anderen Spielern eine Band gründen. Das wollte Guitar Hero nicht auf sich sitzen lassen und schraubte so in der Entwickler-Werkstatt an einem Konkurrenz-Produkt und das bekam dann den Namen Guitar Hero World Tour.

Aber dort gab es eben nicht nur den Gitarrenhelden, sondern auch den Drummer und den Sänger, es gab endlich eine Band... aber warum war es dann immer noch ein GUITAR Hero? Wir haben damals schon in unseren Spieletests gesagt, dass dieses typische Guitar-Hero-Feeling etwas verloren ging, wenn es auch cool war, durch die Setlisten zu singen, anstatt nur zu spielen. Die Lösung und klare Trennung wäre aber damals schon so einfach gewesen: Band Hero.

Mit diesem Titel hätte man deutlich gemacht, dass es nun um mehr geht, als nur um den Meister der Saiten und es hätte sicherlich auch dazu beigetragen, zwei Spielelabel Guitar Hero und Band Hero zu platzieren. Nun gibt es also diesen Titel, der schon bei World Tour besser gepasst hätte, doch diesmal ist einiges anders als zuvor.

Leisere Töne und Sängerquartett

Metal und Hard Rock sind out, Oldies, Pop und Soft Rock dafür in! Mit Band Hero möchte man nun auch die Spieler ansprechen, die sich von der bisher fast durchweg harten Klängen haben abschrecken lassen. Im neuen Ableger der Musikhelden-Serien werden deutlich softere Töne angeschlagen, die aber nicht minder schwierig zu spielen sind und auch nicht weniger Spaß machen müssen. Bin ich selber sonst auch nur für Disturbed, Metallica & Co, so finde ich zumindest auch in Band Hero mit 3 Doors Down, Evanescence oder No Doubt meinen Spaß.

Aber man schaut natürlich auch gerne mal nach links und rechts, so dass man sicher gerne mal einen Hit wie "I heard it through the grapevine" von Marvin Gaye oder "Do you really want to hurt me" von Culture Club spielen wird. Wer zudem auf aktuelle Pop- und Softrock-Musik steht, der darf sich über Taylor Swift oder Maroon 5 freuen, die es sogar als freischaltbare Charaktere ins Spiel geschafft haben. Eine genaue Aufstellung der 65 im Spiel enthaltenen Songs mit ihren 62 Interpreten findet ihr auf der offiziellen Homepage.

Es ist aber nicht nur die Art der Musik, die erfrischend neu ist, sondern auch die mögliche Zusammenstellung eurer Band. Ihr wollte mit vier Gitarren zusammen abrocken? Kein Problem. Ihr wollt lieber zu viert "Walking on Sunshine" ins Mikro grölen? Geht auch. Denn in Band Hero seit ihr zum ersten Mal ganz frei und könnt eure Band beliebig zusammenstellen und jedes Instrument beliebig oft einsetzen. Das ist eine hervorragend Idee, denn so kann man mal mit drei Kumpels die Gitarren zum Glühen bringen, während an einem anderen Abend vielleicht die Mädels zuhause die Spice Girls nachahmen wollen.

Seite

 

Fazit

Band Hero ist nicht wirklich ein eigenes Label und weiterhin ein Guitar Hero wie zuletzt GH5 oder die World Tour, aber dafür passt der Name endlich besser.

Ob man das Spiel nur als Track Pack betrachtet und sich so seine 65 neuen Songs erwirbt, oder Band Hero als sein Start-Musik-Game entdeckt, wird vermutlich jeder anders bewerten. Um Band Hero aber als eigenständig und als neues Spiel zu bezeichnen, hätte man deutlich mehr Veränderungen und Erweiterungen im Vergleich zu den Guitar Hero-Spielen einbringen müssen. Vor allem darf der Karrieremodus mal neu durchdacht werden.

Dennoch, das Spiel sieht gut aus, lässt sich ordentlich spielen und bietet andere Musikrichtungen und neue Stars, die vielleicht den ein oder anderen neuen Gamer dazu gewinnen. Für Besitzer der Vorgänger und anderer Musikspieler ist es keine neue Erfahrung und dann doch nur irgendwie die Erweiterung der eigenen Songlisten.


Bewertung

Pro

  • Authentische Bewegungen zur neuen Musik
  • Neue Stars auf der Bühne
  • Ganz neue Musikrichtungen sorgen für Abwechslung
  • Vier gleiche Instrumente in einer Band möglich

Contra

  • Viele Charaktere unpassend für die Musikrichtungen
  • Kaum Neuerungen im Vergleich zu GH5
  • Langweiliger Karrieremodus

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

0 Kommentare