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Asura's Wrath, die Rache des verratenen Halbgottes, ist Capcoms neustes Meisterwerk für die Xbox 360 und versprach vor dem Release eine Art neues "Spielgenre" zu schaffen mit unendlich vielen Wow-Momenten, die den Spieler einfach nur staunen lassen sollten. Wir haben uns Capcoms neusten Schützling genauer angesehen und werden euch berichten, für wen sich ein Kauf lohnen könnte - und für wen nicht! Ob Asura seine wohl verdiente Rache bekommt, oder ob wir CyberConnect2, dem Entwicklerstudio, Rache androhen, erfahrt ihr wie immer schonungslos in unserem ausführlichem Testbericht.

Kamehame-Dingens und Monster so groß wie Häuser...

Warnung vorweg: Ihr kennt euch aus in der asiatischen Anime-Welt und steht total auf diesen ,,Überdimensional-starker-Halbgott-Typ rettet die Erde und zerschnetzelt dabei mit komischen Energiebällen Monster mit der Größe von Häusern, die so abstrakt und grotesk aussehen, dass man sogar schon Fanatsie benötigt, um diese als Monster zu erkennen"? Darüber hinaus seid ihr auch mehr so der ,,Ich kann mit einem 60minütigen Intro leben"-Typ? - Hervorragend! Wenn nicht, dann könnt ihr jetzt getrost diesen Testbericht schließen, denn genau so ein Spiel ist Asura`s Wrath!

Ihr spielt Asura, einen verbannten Halbgott und Mitglied der ,,Wächter Generäle", der wegen seiner unberechtigten Verbannung, dem Mord an seiner Tochter und der Entführung seiner Frau auf Rache aus ist. Man wirft also gleich alle drei typischen Manga-Rache-Gründe in einen Topf und lässt diese in einer 18 Kapitel langen Story gut durchköcheln und reifen. Doch fangen wir erst einmal ganz vorne an. Nach einem kurzem Intro werdet ihr direkt in den Kampf geworfen und fliegt als Asura durch den Weltraum und schießen aus unseren Händen blaue und rote Energiebälle auf Monster, die einen Planeten bedrohen. Immer wieder poppen kurze ,,Quick-Time"-Einlagen auf und verlangen, dass wir schnell A, B,X oder Y Drücken, um das gigantische Monster mit unseren Halbgöttlichen Fähigkeiten im wahrsten Sinne des Wortes auseinanderzureißen.

Da man zu diesem Zeitpunkt eigentlich keine Ahnung hat, was man hier überhaupt macht, schießen wir erstmal auf alles, was sich bewegt. Eine Taktik, die aufzugehen schien, denn bereits nach zwei Minuten wird das Spiel durch eine Cut-Scene unterbrochen, die uns erklärt, dass wir hier gegen die Gohma kämpfen und welche tollen Spezialkräfte die anderen Wächer-Generäle so haben. Wieder zurück im Gefecht schießen wir weiterhin unsere Super-Nova-Energiebälle auf die Gohmadämonen ... und schon wieder eine Cut-Scene.

Nach gefühlten 5 Minuten kommt man endlich auf den Punkt und präsentiert uns den Endgegner. Vlitra, der größte und stärkste Gohmadämon. Wieder feuern wir unendlich viele Energiebälle ab, ohne wirklich zu wissen, was wir hier tun... und Cutscene! Asura hat es geschafft und Vlitra besiegt. Mit einem mächtigem Angriff verbannen wir ihn für die kommenden Jahrtausende in den Planetenkern und dürfen uns über den Frieden freuen.  Deus, der Kommandant der Wächter Generäle ist allerdings nicht so ganz vom Frieden überzeugt und beginnt Asura als Bedrohung seiner eigenen Existenz zu sehen, weshalb er einen Komplott schmiedet und Asura verbannt...

Wuuuuuuuuuzzzzaaaa...

...wir atmen tief und ohne Angst! - Die Wut ist unser Feind und darf nicht die Kontrolle über uns erlangen! - So ein Quatsch, denn grade diese unbändige Wut ist Asura's Kraftquelle, die ihm ungeheure und übergöttliche Kräfte verleiht. Vorausgesetzt, ihr habt lange genug auf eure Gegner eingeprügelt, könnt ihr diese Wut freisetzen und euch kurzerhand von den meisten eurer Gegner ohne Probleme entledigen. Das Kampfsystem wirkt fließend und die Bewegungen gehen recht gut ineinander über, aber für jemanden der den ,,Anime-Kitsch" nicht gewohnt ist, könnte das alles sehr schnell zu bunt und zu grell wirken.

Insgesamt werden euch aber viel zu wenig Möglichkeiten geboten, um einen wirklich abwechslungsreichen und fulminanten Kampf zu bestreiten. Eine Taste ist das typische Prügeln und eine weitere schießt die bereits erwähnten Energiebälle auf eure Gegner. Bei starken oder vielen Gegnern, die euch versuchen einzukreisen, empfiehlt es sich, den großen Flächenangriff zu benutzen, der Genretypisch alle Gegner um euch herum erst mal ein paar Meter nach hinten schleudert und für Freiraum sorgt. Sollte alles nichts helfen bleibt euch ja immer noch der Druck auf den rechten Trigger, um eure Wut freizusetzen. Dies läuft allerdings auch immer nach dem gleichem eintönigem Schema ab. Eine Sequenz wird gestartet, ihr drückt irgendwelche Knöpfe, die kurz vorher angezeigt werden, und fertig ist der Gegner.

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Fazit

Asura's Wrath ist nur etwas für Fans des japanischen Genres und ist mehr ein interaktiver Film als ein Spiel. Spieleinlagen dauern selten länger als 10 Minuten und sind dann auch noch stark monoton, da sich immer wieder alles wiederholt, weil es nur drei Spielelemente gibt - wenn man die ausgelutschten Quick-Time Events als Spielelement zählt.

Wer sich sechs Stunden lang zurücklehnen will und dafür aber eine nett inszenierte Story erleben möchte, die eine Vielzahl der asiatischen Manga-Halbgott-Klischees erfüllt, kann hier zugreifen und einen netten Abend erleben, anstatt sich eine DVD anzuschauen. Bedenken sollte man hier allerdings den Preis des Titels.

CyberConnect2 hat bei der Entwicklung von Asura's Wrath scheinbar den wichtigsten Protagonisten beim Spielen vergessen - den Spieler!


Bewertung

Pro

  • Optionale, japanische Sprachausgabe
  • Gelungene Inszenierung

Contra

  • Lahmes Gameplay
  • Kein Wiederspielwert

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 6 von 10
6/10
7

1 Kommentar

marioparty96 Do, 15.03.2012, 17:49 Uhr

finde auch, dass es zu sehr ein Film ist, man hat das Gefühl, einen Film zu schauen, wo man auch abundzu mal spielen darf...