Review zu Albert & Otto

Einige Spiele sind so revolutionär, dass sie viele Ableger produzieren, die auf den Zug des Erfolgs aufspringen. LIMBO war damals ein solches Spiel und Albert & Otto ist ohne Frage und Zweifel ein Ableger (böse Zungen sagen Nachahmer) dieses Spiels. Wir haben uns in das 2D Schwarz/Weiß Jump’n Run mit düsteren Momenten gewagt und erzählen euch in unserem Review, was man erwarten kann.

Kleiner Hase ganz groß

Wie es sich für einen LIMBO-Klon gehört (tut uns leid, wenn der Vergleich nervt, aber er ist berechtigt), fängt die Geschichte düster und minimal an. Albert wurde von seiner Schwester getrennt und will sie retten. Euer Protagonist muss auf dem Weg dahin so einige Hindernisse überwinden. Das schwarz/weiße Abenteuer, das ab und zu mit einem Kleks roter Farbe glänzt, beinhaltet alle üblichen Spielelemente, die man sich von einem 2D Jump’n Run Adventure erwartet. So springt ihr über Hindernisse, müsst bestimmte Rätsel mithilfe von genauem Timing oder Mechanismen lösen und könnt sogar ab und zu eine Schrotflinte benutzen, um euch gegen Krähen zu wehren.

Das entscheidende im Gameplay ist das Zusammenspiel von Albert und dem kleinen Hasen Otto. Ihr könnt Otto aufnehmen und für bestimmte Dinge einsetzen. Mithilfe seiner Fähigkeiten verfügt man üebr einen Doppelsprung, oder – im späteren Spielverlauf – auch Objekte aus Distanz mithilfe einer Art Telepathie aufnehmen. Allerdings muss man auch für bestimmte Passagen Otto ablegen, damit ihr an einen verborgenen Schalter kommt. Während der Zeit stehen einem aber natürlich nicht der Doppelsprung oder andere Aktionen zur Verfügung. D.h. ab diesem Punkt fängt die Knobelei an…

Kurzer Spaß

Das optische nette Spiel ist gameplaymäßig nichts Neues. Auch die Atmosphäre durch den Grafikstil ist kein Novum und selbst die musikalische Untermalung wirkt irgendwie schon bekannt. Das nicht mal 700 MB große Spiel ist dann auch viel zu schnell abgeschlossen. Zwar werden die Rätsel immer komplizierter, aber wo Limbo seinen Höhepunkt viel später erreicht, komplexere Level und eine noch bessere, düstere Stimmung aufzeigt, kann Albert & Otto nur den zweiten Platz bekommen. Die Rätsel sind insgesamt nicht sonderlich schwer, für jeden Durchschnittsspieler schnell durchschaut und die Gameplaymechaniken werden nie vollends ausgereizt. Das Schießen erfüllt keinen wirklichen Zweck bei Rätsellösungen, die Tatsache, dass man Objekte aufnehmen kann, wird nicht komplex genug in die Rätsel eingebunden, und, und, und… Ganz nebenbei fühlt sich die Steuerung, das Laufen und das Springen des Hauptcharakters irgendwie sehr schwammig und nicht präzise an.

Aller Kritik zu trotz macht das kleine Spiel aber Spaß. Das Spiel in der (Über-)länge eines Kinofilms (circa 3 Stunden und ihr seid durch) hat ein gutes Tempo und bietet einige spannende Rätselpassagen. Die zwei Bosse (die, wie bei solchen Spielen fast immer, eine Erarbeitung mittels Trail & Error erfordern) sind gut gemacht und die Level werden stets komplexer und düsterer. Schade, dass alles am Höhepunkt aufhört, denn da wäre sicherlich mehr Inhalt wünschenswert gewesen.