Die Ninja Saison wurde ja schon mehr oder weniger gut mit nackten Tatsachen eingeleitet. Nun kommt mit Afro Samurai erneut ein Ninja-Slasher, der allerdings auf eine Fanbase zurückgreifen kann. Ob eine Comicvorlage, bekannte Synchronstimmen und fliegende Körperteile diesem Titel helfen, mehr als nur ein weiteres Hack and Slay-Spiel zu werden, haben wir nun für euch getestet.
Stirnbänder.... wie in den 80ern....
Die Story von Afro Samurai hält sich sehr eng an die gleichnamige Anime-Serie. Afro Samurai muss als Kind ansehen, wie sein Vater getötet wird. Der Grund hierfür ist ein Kopfband. Es gibt 2 Kopfbänder, Nr.1 und Nr.2. Das Kopfband des Vaters hatte die Nr.1 und soll seinem Träger übermenschliche Kräfte verleihen. Der Träger dieses Bandes darf nur vom Träger des Kopfband Nr.2 herausgefordert werden, dieser wiederum darf aber von allen Kämpfern herausgefordert werden.
Der Mörder des Vaters und nun auch Träger des Kopfbandes Nr.1 heisst Justice und wird von nun an Ziel von Afros Rachegelüsten sein. Um die Rache zu verüben, braucht Afro-Samurai das Kopfband Nr.2. Schnell findet er heraus, das der Träger dieses Bandes sein ehemaliger Lehrer und Ziehvater ist. Von dem Moment an, wenn Afro seinen Lehrmeister zum Gespräch stellt, geht alles sehr schnell bergab.
Die Story ist wie schon erwähnt sehr nah am Anime. Leider ist das Ganze auch sehr komprimiert, so dass es nicht sonderlich leicht zu verstehen ist und oft einfach unlogisch wirkt. Durch die verwirrende Erzählstruktur, welche davon ausgeht, das der Spieler Vorkenntnisse hat, wird die Story auch schnell uninteressant.
Passend....
Die Veröffentlichung des Afro Samurai Videospiels kommt natürlich passend zur Veröffentlichung der neuen Afro Samurai Serie. Vom Optischen Aspekt gesehen passen Vorlage und Adaption auch blendend zusammen. Der Grafik-Stil, den Afro Samurai an den Tag legt, ist eine Mischung aus Comic und Cell Shading und kommt der Vorlage wirklich verdammt nah. Wer grafische Vergleichstitel sucht, darf sich das untergegangene XIII anschauen.
Das Grundgerüst stimmt also, aber leider wird nicht das daraus gemacht, was möglich gewesen wäre. Die Hintergründe bieten zwar Abwechslung, da die Level sehr unterschiedlich sind. Wenn man aber mal nah an Wände oder andere Backgrounds geht, so fällt auf, das dies eher unschöne Bitmaps sind. Afro und die anderen Ninjas haben coole und flüssige Bewegungen drauf, jedoch bewegt sich ihr Blut oft unnatürlich flüssig. Mehr als einmal konnte ich beobachten, wie eine Blutlache durch den Raum wandert, als wäre sie auf einem Rollband an der Aldi-Kasse. Wer auf übertriebene Manga und Anime Gewalt steht, kommt hier auf seine Kosten. Wenn ihr in Zeitlupe den Gegner entlang der Körperachse teilt, dann sieht das schon nett aus.
Die Gegnerzahl an sich lässt aber auch noch zu wünschen übrig. In bester Kill Bill-Manier kommen die Gegner aus allen Türen auf euch zu gestürmt, jedoch sehen die Gegner fast alle gleich aus, es gibt weitaus zu wenig Gegnertypen. Afro Samurai bietet euch also die ganze Palette von ,,Wow, echt stylisch" bis zu ,,langweilige Texturen".
Fazit
Afro Samurai ist eine Achterbahn der Gefühle. Jetzt findet ihr alles gut und im nächsten Moment wollt ihr das Spiel schnell verkaufen. Die Grafik ist super cool, hat aber auch Macken und Schattenseiten. Das Fokus-Kampfsystem macht wirklich was her, wird aber durch langweiliges Hack and Slay Button Mashing ausgebremst.
Der Verzicht auf ein HUD wurde hier ins Extreme geführt und fällt dadurch auch negativ auf. Bei so viel hin und her sollte man mit einer Grundsympathie für das Genre oder die Serie an den Titel gehen.
Fans von Afro Samurai werden ihren Spaß haben, denn sie verstehen die Story und der Titel ist bei weitem keine schlechte Adaption. Musik und Synchronsprecher tun ihr übriges dazu. Wer auf Hack and Slay oder Anime steht, kann sich 6-8 Stunden mit diesem Game unterhalten, wer beides nicht seine Verzüge nennt, sollte vorsichtig an diesen Titel herangehen.
Bewertung
Pro
- Fokus Moves machen Spaß
- Cooler Grafik-Style
Contra
- Leider zu kurzer Spaß
- Monotones Gameplay
4 Kommentare
XBU Böhser Onkel Sa, 18.04.2009, 08:16 Uhr
Ich habs auch mal durchgespielt und fand es eigentlich ganz ok.
Nervig war halt dass man Curscenes nicht skippen kann gerade wenn diese an einer Stelle auftauchen an der man öfter stirbt.
Frustig war es auch an einigen Stellen aber auch auf komische Art und Weise manchmal fängt ein Level total einfach an und zack kommt ne Stelle die extrem nervig ist.
Dann ist das nächste Level wieder total einfach usw usw.
Und extrem kurz ist es ich war nach 5 Stunden durch und das obwohl ich ein paarmal gestorben bin.
Aber Spass hats schon gemacht die Grafik ist ganz nett und die Sprüche sind schon extrem cool.
Lord2906 Sa, 18.04.2009, 00:50 Uhr
Also ich kannte die serie gar nicht...hab es ir nur geholt wegen der geilen "Zerschneide" technik..:D....weil mehr ist es meiner meinung nicht...levels find ich sehr klein und lieblos...hätte man viel mehr draus machen können...gegener sehen auch fast alle gleich aus...und zum ende hin echt nur noch "reinkommen-raum leeren-weiter"...und schwer finde ich es auch......für mich ein spiel was man spielen kann aber nicht muß...macht zwar spaß aber nicht auf dauer...ich gebe 70 %+5 % "zerhacken-spaß":smt003
XBU Philippe Di, 14.04.2009, 19:19 Uhr
Alles in allem klingt das Ganze doch etwas enttäuschend. Erinnert mich vom Spielablauf her an Eat Lead. Naja. Mal schauen - vielleicht krieg' ich es irgendwo günstig ^^
Last Samurai 92 Di, 14.04.2009, 16:38 Uhr
erstmal gutes review ;) ja ihr habt recht wenn man den anime kennt findet man das game absolute spitze, das HUD nervt mich aber auch an... man merkt nur dass man verletzt ist wenn der controller pulsiert oder afro rot leuchtet. ^^ aber es macht wirklich spass und für zwischendurch echt ok! hätte die wertung ein bisschen höher angesetzt, da ich sehr großer anime/afro samurai fan bin. der sountrack ist genial und passt perfekt dazu. die synchro ist auch der hammer. ich hätte dem game allerdings so um die 80 % gegeben. aber wie gesagt meine meinung.
mfg