
Wir waren in First Person unterwegs: Uns wurde Hardcore in Düsseldorf vorgestellt
Wir hatten am gestrigen Montag, den 14. März, wieder einen Pressetermin, den wir natürlich mit Freuden für euch wahrgenommen haben. Die Reise verschlug uns ins gar nicht so weit entfernte Düsseldorf, wo uns der neueste Ego-Shooter Hardcore Henry (in Deutschland besser bekannt als Hardcore) vorgestellt wurde. Kennt ihr nicht? Nun ja, das könnte vielleicht daran liegen, dass es kein Spiel ist – es handelt sich um einen Film, der in einem Monat bei uns starten wird. Wir haben uns der Herausforderung gestellt und berichten, warum ihr einen baldigen Kinobesuch schon im Voraus planen könnt.
Ich sehe was, was du nicht siehst
Bevor ihr euch nun aber auf die Suche nach dem Filmchen macht, übernehme ich diesen Part für euch – die Suchmaschinenergebnisse wären im Büro sicher nicht gern gesehen – und leite euch direkt zur offiziellen Website. Warum man dann diesen Titel gewählt hat? Na, weil der Film einfach Hardcore ist. Die Besonderheit: Die rund 90 Minuten auf der Filmrolle sind gefüllt mit Aufnahmen aus der Egoperspektive. Keine Kamerafahrten, Totalen oder Detailansichten. Ihr erlebt den Film stattdessen förmlich am eigenen Leib – ganz im Sinne der beliebten "Ballerspiele" für PC und Konsolen.
Vor dem Eingehen auf meine Empfindungen dieser Filmtechnik, sollen kurz ein paar Worte zur Handlung verloren werden. Natürlich spoilerfrei!
Ihr "schlüpft" in dem Film in die Rolle des (halbwegs) titelgebenden Henry. Der war vor kurzem noch so gut wie tot, kann aber dank kybernetischer Modifikationen und der Hilfe seiner Frau überleben. Gerade bevor ihm seine Sprache wiedergegeben wird greift allerdings der "Endgegner" ein – Akan. Bei dem Versuch zu fliehen landet der Zuschauer aber schnell im Dreck – und rennt fortan durch ein futuristisches Moskau. Auf der Suche nach seiner entführten Frau hat er nur eine Hilfe, den schrägen Jimmy.
Und die Hauptrolle geht an... euch!
Letzterer wird von Sharlto Copley gespielt, den Südafrikaner, den ihr vielleicht aus Filmen wie District 9 oder Elysium kennt. Neben dessen verwirrender Rolle stehen ihm Schauspieler wie Danila Kozlovsky und Haley Bennett zur Seite. Einen kurzen Auftritt hat auch Tim Roth (Reservoir Dogs, Pulp Fiction). Wenn ihr allerdings die zuvor gennanten Schauspieler nicht kennen solltet – ich kenne sie auch nicht. Macht aber nichts, denn sie machen allesamt eine gute Figur und fügen sich in die actionreiche Geschichte.
Die Hauptrolle habt aber ihr inne – die Zuschauer. Dafür wurde den hauptrolletragenden Schauspielern und Stuntmen eine Kamera umgeschnallt und los ging die wilde Achterbahnfahrt durch Moskau. Wer einen schwachen Magen hat oder an Motion Sickness leidet sollte den Kinogang allerdings gründlich überdenken – die Kamera wackelt und es fliegen so einige Innereien oder Blutmengen der Linse entgegen.
Wer aber jetzt Found Footage-Wackler befürchtet sollte beruhigt sein. Natürlich ist so eine Ichperspektive nicht wackelfrei und es dreht sich so manches Mal das Bild auf der Leinwand, aber wer Cutscenes aus Titeln wie Call of Duty gewohnt ist wird sich hier gleich heimisch fühlen.
Drücke X zum Nachladen
Überhaupt macht der Film keinen Hehl aus seinen Inspirationen. Ständig hat man das Gefühl, dass einem gleich gesagt wird, wie man die nächste Aktion ausführt – ganz tutoriallike eben. Aber dieser Moment kommt natürlich nie – was man als Pluspunkt für den Film sehen kann. Permanent fühlt man sich mittendrin statt nur dabei und will die Führung übernehmen.
Dieser Punkt ist es auch der mich beim Ansehen so begeisterte. Schon lange habe ich keinen Film mehr gesehen, in dem ich auf die Uhr gesehen habe, nicht um zu sehen wie lange ich noch aushalten muss sondern um zu sehen, wann die Reise enden wird und ich wieder in den grauen Alltag zurückkehren muss. Abgerundet wurde das Erlebnis durch einen aus meiner Sicht sehr gut gewählten Soundtrack, der jederzeit perfekt die vorne stattfindende Action untermalt, gleichzeitig aber auch absurd in den Vordergrund tritt und für Kuriositäten führt.
Lohnt sich der Ausflug in die Welt von Henry?
Es wird am Ende spannend sein, ob es Hardcore Henry ungeschnitten in die deutschen Kinos schaffen wird. Es geht schon ordentlich zur Sache. Außerdem macht mir persönlich die deutsche Synchronisierung – wir bekamen den Film im Original zu sehen – ein wenig Sorgen, denn diese wirkt in den Trailern eher auf Hörspielniveau.
Außerdem sollte man auch keine wahnsinnig komplizierte oder fesselnde Story erwarten, auch wenn sie mich persönlich fesseln konnte und in einem eher unerwarteten Ende gipfelt. Garniert wird das Erlebnis dafür durch eine komplett neue Sichtweise auf den Protagonisten, einen erfreulich gewählten Soundtrack und gute schauspielerische Leistungen.
Wenn Crank und Dying Light ein Kind bekommen würden wäre Hardcore Henry sicher das Ergebnis. Ich persönlich kann den Streifen jedem Videospiel- und Actionfan empfehlen und bin schon auf eure Meinungen gespannt. Allerdings muss ich mich da gedulden, denn Hardcore Henry erscheint in Deutschland erst am 14. April. Die Wartezeit bis dahin kann der Trailer sicher ein wenig verringern. In diesem Sinne: Hirn aus, Spot an!
Dank gilt an dieser Stelle Koch Media, die uns zu der Vorführung eingeladen und uns so frühe Einblicke in Hardcore gewährt haben!
Quelle: XBoxUser.de
3 Kommentare
moDSta Do, 17.03.2016, 19:50 Uhr
Als der erste Trailer erschien, wollte ich schon mehr sehen. Werde ich mir auf jedenfall ansehen. Ins Kino gehen werde ich aber wahrscheinlich nicht.
XBU TNT2808 Do, 17.03.2016, 19:41 Uhr
So kann man es natürlich auch machen Dirk ;)
Amani HT Di, 15.03.2016, 16:19 Uhr
dafür ins Kino gehen werde ich nicht aber für einen Filmabend zu Hause sicherlich ein zweiter Blick wert