Dieser Tage hört man viel von Virtual Private Networks, kurz VPNs. Allerdings hört man ziemlich viele gegensätzliche Meinungen diesbezüglich. Vor allem im Bereich Gaming kursieren immer noch viele Mythen über die Nutzung eines VPNs. In diesem Artikel möchte ich ein paar dieser Mythen aufgreifen und euch die Fakten dazu liefern.
Die Auswirkungen eines VPNs auf die Ping-Zeit
Die Ping-Zeit, oder auch Latenz-Zeit, ist immer eine große Sache für Gamer, auch, wenn es sich dabei nur um Millisekunden handelt. Gemeint ist die Zeit, die vergeht, von dem Zeitpunkt an, wo ihr eurem Computer einen Befehl gebt, bis zu dem Moment, in dem der VPN-Server diesen registriert. Beim Online-Gaming ist es nun mal so, dass tatsächlich Millisekunden über das Verlieren oder Gewinnen eines Spiels entscheiden können.
Nun gibt es viele, die der festen Überzeugung sind, dass die Verwendung eines VPN-Dienstes diese Ping-Geschwindigkeit verringern kann und damit eure Verbindung langsamer wird. Aber ist das auch wirklich wahr? Die Antwort ist, es kann tatsächlich sein, dass ihr durch die Nutzung eines VPN eine langsamere Verbindung habt. Es kommt aber ganz darauf an, für welchen Anbieter ihr euch entscheidet. Bei einem wirklich guten VPN-Dienst werdet ihr kaum irgendwelche Verzögerungen wahrnehmen. Es kann sogar sein, dass ihr dadurch einen positiven Einfluss auf die Ping-Zeit bemerkt. Dies liegt daran, dass ihr euren Server selbst wählen könnt. Das heißt, wenn ihr euch mit einem US-amerikanischen Spiele-Server verbinden wollt, könnt ihr ein VPN in den USA nutzen und habt so eine direkte Verbindung ohne Umwege.
Ein VPN sorgt dafür, dass ihr Spiele eher spielen könnt
Die meisten wissen mittlerweile, dass Computer-Spiele selten in jedem Land auch zur selben Zeit auf den Markt kommen. Klar, dass viele Gamer mit dieser Tatsache gar nicht zufrieden sind. Gerade, wenn man schon ewig auf ein spezielles Spiel wartet und dann zusehen muss, wie Spieler aus anderen Ländern fleißig „Let´s plays“ davon hochladen, kann das ganz schön frustrierend sein. Im Fall von Mulitplayer-Spielen kann es auch ziemlich unfair sein, wenn andere Gamer schon mehr Zeit hatten, sich mit dem Spiel vertraut zu machen und so natürlich auch leichter gewinnen können.
Durch die Nutzung eines VPNs könnt ihr dem System vorgaukeln, dass ihr euch in dem Land befindet, in dem das Spiel bereits erschienen ist. So könnt ihr das Spiel kaufen, obwohl es in eurer Region noch gar nicht auf dem Markt ist.
Fakt ist, dass dieser „Trick“ nicht immer funktioniert. Es kann nämlich passieren, dass der Anbieter herausfindet, dass ihr eigentlich noch gar nicht berechtigt seid, das Spiel zu spielen und euch deshalb blockiert. Besonders ärgerlich ist das natürlich, wenn ihr bereits einige Stunden mit dem Game zugebracht habt und schon einen beträchtlichen Fortschritt verzeichnen könnt, denn dieser wird dann gelöscht.
Ein VPN schützt vor DDoS-Attacken
Der wahrscheinlich beste Effekt eines VPNs ist, dass es eine Art Schutzschild zwischen eurem PC und dem Internet darstellt. Dies ist für alle Arbeiten am Computer ein besonders positiver Aspekt. Aber auch Gamer können in besonderer Weise davon profitieren. In der Online-Gaming-Welt geht es leider nicht immer friedlich zu. Besonders ehrgeizige Spieler, die mit Verlusten nicht zurechtkommen, neigen dazu anderen das Leben durch DDoS-Angriffe schwer zu machen. Diese Angriffe sorgen dafür, dass eine IP-Adresse mit vielen verschiedenen Anfragen zur gleichen Zeit bombardiert wird, so dass der Computer schließlich nicht mehr funktioniert oder abstürzt.
Ein VPN sorgt dafür, dass eure echte IP-Adresse verschleiert wird und sie deshalb nicht auf diese Weise angreifbar ist. Ihr seid also quasi anonym im Netz unterwegs. Dies kann euch auch vor nervigen Werbeanzeigen schützen und vor Internetanbietern, die euch eure Internetgeschwindigkeit drosseln.
Multiplayer-Spiele von überall aus durch LAN-Technologie
Was gibt es Besseres als mit euren Freunden gemeinsam Multiplayer-Spiele zu spielen. Bei diesen sogenannten LAN-Spielen können PCs und Laptops über ein lokales Netzwerk miteinander verbunden werden. Allerdings setzt dies voraus, dass sich alle Spieler am selben Ort befinden.
Wenn dies gerade nicht der Fall ist, gibt es VPN-Dienste, mit denen man ein LAN über das Internet erstellen kann. So könnt ihr gemeinsam mit euren Freunden spielen, egal wo auf der Welt sie sich gerade befinden. Dies funktioniert tatsächlich sehr einfach, aber leider gibt es kaum VPN-Anbieter, die diesen Service anbieten, da dadurch für alle Mitspieler die IP-Adressen sichtbar sind.
Sollte man beim Gaming ein VPN nutzen oder nicht?
Diese Frage muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Es gibt auch Online-Spiele, die es nötig machen, dass ihr euer VPN deaktiviert, bevor ihr zocken könnt. Es kann auch passieren, dass ihr eine Verzögerung bei eurer Verbindung feststellt. Dies sollte aber bei einem guten Anbieter wohl kaum der Fall sein. Deshalb mein Rat: Sucht euch einen guten VPN-Anbieter und probiert das Zocken damit aus. Vielleicht werdet ihr überrascht sein, was passiert.
Quelle: XBoxUser